Category: Biometrie

Besser werden – Selbstoptimierung

Das Thema war schon einige Male Thema – und heute auch beim Deutschlandfunk. Das Audio der Sensung Bin ich gut genug? Der Drang zur Selbstoptimierung ist nachhörbar und lohnt sich wie ich finde. U.a. mit dabei ist der Soziologe Hartmut Rosa.

Und ich nutze die Gelegenheit zur schamlosen Selbstbewerbung eines im letzten Jahr publizierten Textes von mir: N. Zurawski: Zählen, messen, kontrollieren. Über eine ambivalente Technik der (Post)Moderne oder: wie aus persönlichem Geltungsdrang ein gesellschaftliches Problem werden kann, Zeitschrift für Semiotik, Vol 45, Heft 3-4, 2023. (erschienen 09/2024, online leider noch nicht frei zugänglich, aber ihr könnt mich fragen… )

Biodaten, Überwachung, “Rasse”

Die Story bekommt man so in aller Kürze gar nicht zusammengefasst: ‘Race science’ group say they accessed sensitive UK health data (Guardian 17.10.2024). Sie zeigt aber warum diese abstruse Geschichte auch für ein Blog wie diesen hier interessant ist.

Wie überkommene, falsche, absurde, aber immer weiterlebende “Rasse“-Theorien (race kllingt zwar weicher und wird im englischen Sprachraum zwangloser benutzt, dadurch wird das Konzept dahinter aber nicht besser) benutzt werden, um Menschen zu kategorisieren hat gerade wegen der Kategorisierungen eben auch mit Überwachung zu tun. David Lyon nennt es Social Sorting, wobei er nicht nur vermeintlich ethnische Merkmale (was immer diese sein könnten) mein, sondern allgemein soziale Aspekte, die sich klassifizieren lassen.

Dass es in dem Artikel auch um DNA-Daten von britischen Bürgern in der UK-Biobank geht, ist dann der weitere Link zu den Themen des Blogs. Datenschutz, biometrische Daten, Datensammlungen und vor allem ihre Auswertung für zweifelhafte Forschungen und Zwecke, wie der Artikel es nahelegt – immerhin geht es um “race science” eingedeutscht etwa “Rassenkunde”.

Gesichtserkennung beim Shopping

Die wundervolle Kollegin Emmeline Taylor in ihrem Podcast zu Retail Crime über Gesichtserkennung im Shopping-Bereich. Wozu frage ich mich – aber die, die es wollen, wissen ja immer eine Antwort.

Ein interessanter Podcast zu einem Thema im Herzen der Surveillance Studies. Bravo to Emmeline!

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Insgesamt sind es 21 Folgen dieser Podcast-Serie.

Über Selbstoptimierung

Da schreibe ich gerade noch von der Zeitschrift für Semiotik, da liegt auch die neueste (?) Ausgabe bei mir in der Post, auch mit einem Beitrag von mir.

Zählen, messen, kontrollieren.
Über eine ambivalente Technik der (Post)Moderne oder: wie aus persönlichem Geltungsdrang ein gesellschaftliches Problem werden kann, Vol 45, Heft 3-4, 2023.

Wer sich wundert, sprach ich doch gerade noch von Open Access, das neueste Heft ist es noch nicht. Überhaupt ist die Veröffentlichungssyncronität bei dem Journal etwas durcheinander, wie man an der Jahreszahl sieht. Das ist ein wenig verwirrend, aber nicht schlimm, denn die Beiträge sind es alle wert auch mit anderer Jahreszahl gelesen zu werden.

Wer meinen Beitrag haben möchte, schickt mir einfach eine Mail.

Mehr zur Gesichtserkennung

Dieses Mal in Supermärkten. Dieser Artikel ist bereits vom April (ich komme oft nicht schnell genug dazu die Fundstücke zu verarbeiten ;-)), passt aber hervorragend zu dem Artikel davor.

Supermarket facial recognition failure: why automated systems must put the human factor first (The Conversation, 22.4.2024

In dem Artikel geht es vor allem darum, in welchem Kontext diese Technologien eingesetzt werden, was das für Konsequenzen haben kann und warum es wichtig ist darüber auch bei so scheinbar alltäglichen und nebensächlichen Dingen wie dem täglichen Einkauf zu sprechen.

Supermarkets may now be at the forefront of a technological shift in the shopping experience. Moving towards a surveillance culture where every customer is monitored as a potential thief is reminiscent of the ways global airport security changed after 9/11.

KI bei Dopingkontrollen – wirklich?

Ich konnte mir erst nicht vorstellen, wie eine KI bei den Dopingkontrollen helfen sollte, außer vielleicht bei der Spurensuche im Labor – aber nein: direkt bei den Athlet:innen, in einer Art Lügendetektortest in der Fahndung.

„In der Stimme, das ist aus der Humanwissenschaft bekannt, finden sich Risiko-Hinweise. Aus denen lässt sich dann ein Risikolevel ablesen, je nachdem, wie die Frage beantwortet wurde“, erklärt McLarens Kollege Martin Dubbey bei der internationalen Sportkonferenz Play the Game im Februar. Zweifel an einer solchen Methode gibt es. (Zitat bei DLF, https://www.deutschlandfunk.de/ki-anti-doping-fahndung-100.html: Wie KI die Doping-Fahndung unterstützen kann)

Den Vortrag, auf den der Beitrag sich bezieht, findet ihr hier direkt:

Das Gehirn als Vorhersageinstrument

In dem Artikel “Is the Human Brain a Prediction Machine?” aus der März-Ausgabe des Magazins Reason, ein US-amerkanisches libertäres Journal, werden die Thesen des Philosophen Andy Clark vorgestellt und ein wenig darüber nachgedacht. Der Autor Brian L. Keeley, ebenfalls Philosoph, kann der Idee einiges abgewinnen, insgesamt für ihn eine “aktualisierte Version einer theory of mind.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von reason.com zu laden.

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DNA-Tests an Hunde-Kot?

Keine schöne Überschrift um ehrlich zu sein. Aber ein echtes Anliegen, denn Hundekot scheint nicht nur ein Ärgernis zu sein, sondern auch ein Gesundheitsthema. In Deutschland, wie wohl auch anders wo, muss man die Hinterlassenschaften der Vierbeiner mit kleinen schwarzen Tüten aufsammeln. Keine schöne Vorschrift, aber nachvollziehbar, gerade in der Stadt.

Nun gibt es auch Strategien, auch diejenigen zu finden, die diesem Prozedere nicht nachgehen wollen.

Südtirols Kampf gegen Kot (tagesschau.de, 23.1.2024)

Und wer mehr drüber wissen will, der findet hier Hintergründe und wie genau es funktioniert. Eine indirekte Form der Überwachung von Menschen, denn letztlich sind diese dafür verantwortlich. Muss das sein? Scheinbar ja, weil es geht und einen Bedarf gibt…

https://www.caninejournal.com/dog-poop-dna-testing/

Nicht mal beim Schlafen unbeobachtet

Zu den Kalorien aus dem vorheringen Eintrag passt auch dieses auch im September letzten Jahres nicht mehr so neue Gadget zur Schlafüberwachung: “Halo Rise”: Amazon bringt Lichtwecker mit Schlaftracking, Heise News 28.9.2022. Was es tun soll wird klar gesagt. Wichtig bei all den digitalen Hilfen ist, dass etwas optimiert wird, so auch hier.

Amazon hat mit „Halo Rise“ am heutige Mittwoch einen Wecker präsentiert, der seinen Nutzer zum optimalen Zeitpunkt sanft mit Licht wecken soll. Um dies zu bewerkstelligen, sind in dem Gerät Sensoren integriert, die nicht nur die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und die Helligkeit des Raums erfasst, sondern auch den Schlaf des Nutzers trackt.

Kalorien, Gewicht, Selbstüberwachung

Auf den Seiten der Geschichte der Gegenwart bin ich auf einen Artikel aufmerksam geworden, der das Zählen von Kalorien als Selbsttechnik thematisiert – also auch ein Thema hier im Blog. Das die Überwachung von Körpern und ihren Funktionen nichts Neues ist, weiß ich auch. Dieser Artikel bietet jedoch einen schönen Überblick und ein paar interessante Einblicke, weswegen ich ihn hier verlinke. Auch um mal wegzukommen von den Standardthemen KI, Kameras oder andere Überwachungstechniken.

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