Author: Nils Zurawski

Dr. habil. Nils Zurawski, ist Soziologe und Ethnologe und Initiator des Forschungs-Netzwerkes Surveillance-Studies. Er arbeitet als Wissenschaftler am Institut für kriminologische Sozialforschung an der Universität Hamburg sowie als freier Mediator/Moderator/Konfliktberater. Hier gibt es mehr Informationen zu seiner Arbeit: https://www.surveillance-studies.org/zurawski

LSD, Hippies, Computer und die Welt von heute

We create tools, then we mould ourselves to our use of them” JZ Young zitiert* im Film The Net – the Unabomber, LSD and the Internet | Lutz Dammbeck [2003]

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Der Film folgt den Spuren der Kybernetiker, den Hippies, dem Internet und warum Ted Kaczynski der Unabomber wurde. Hier liegen einige interessante Hintergründe für den Aufstieg der Ideen des Silicon Valleys… Ich bekam den Tipp von einem Zuschauer bei der Weizenbaum-Veranstaltung gestern, daher teile ich das hier gern. Es passt in das fortgeführte Bild und die Einträge zum Silicon Valley und der Technoelite, wie wir sie heute erleben….

*Zitiert von John Brockman, von dem inzwischen Verbindungen mit Jeffrey Epstein bekannt sind, die für dieses Zitat keine Rolle spielen. 

Palantir – Film und Analyse

Ein weiteres Posting aus der der Abteilung Silicon Valleys Techno-Faschisten

Am 13.2. gab es im Weizenbaum-institut eine Vorführung des Films Watching You – Die Welt von Palantir und Alex Karp von Regisseur Klaus Stern, der auch anwesend war. Ein kleiner Trailer als Appetiizer hier schon mal:

Klaus Stern: Watching You, 2024

Nach dem Film gab es auf der gut besuchten Veranstaltung eine Diskussion mit dem Regisseur, mit Constanze Kurz (CCC / netzpolitik.org, 3 Fragen an CK bei Weizenbaum), Lena Ulbricht (Weizenbaum-Institut / Universität Hildesheim) und Simon Egbert (Universität Bielefeld). Dass hier kein Fanclub von Palantir saß, war klar, das hatte das Publikum auch nicht erwartet und so gab es spannende Information zu den Hintergründen des Film, der Verfassungsklagen gegen die Nutzung der Software durch deutsche Polizeibehörden (wozu es auch schon ein erfreuliches Urteil gibt), sowie zu Forschungen zu dem Thema von Simon und Lena.

Stasi, Staat, Überwachung

Eher per Zufall bin ich in einer Buchhandlung in Greifswald auf dieses Buch hier gestoßen: Der Freund. Im Visier der Stasi, von Peter Volkmann. Ein Roman, halb autobiografisch, der sehr beklemmend die Geschichte der Repression, der Überwachung, der perfiden Macht des DDR-Regimes, der Stasi und der Vergiftung einer ganzen Gesellschaft beschreibt. Lesenswert, nicht immer angenehm.

Hier ein Interview mit dem Autor bei DeutschlandFunk Kultur vom 5.11.2024: Wenn der Freund ein Stasi-Spitzel ist.

Machines that fail us

Ein Hinweis auf einen interessanten Podcast aus St. Gallen.

A podcast by the Media and Culture Research Group at the University of St. Gallen about the human rights implications of AI errors and failures and our future with artificial intelligence.

Machines that fail us

Gehören tut er wohl zum Human Error Project, https://thehumanerrorproject.ch, welches u.a. mit folgenden Gedanken die Hintergründe für seine Forschung bescheibt.

But are these machines objective and fair in judging us? Our answer is no. These technologies are often used to make the process of decision making more efficient and objective and to ‘avoid the human error’. Yet paradoxically they are filled with systemic ‘errors’, ‘biases’ and ‘inaccuracies’ when it comes to human profiling. 

Und dann noch: Nein!

und weil es gerade an der Zeit ist, nutze ich diesen Blog, der sonst eher sehr thematisch gehalten ist, für diese Botschaft: Sage nein! Das Video ist schon älter, der Song noch mal mehr, aber die Zeit ist eben nicht vorbei und momentan ist es wichtig und höchste Zeit!

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Und letztlich hat auch Überwachung viel mit dem Faschismus zu tun, den wir in den USA gerade am Werke sehen und der auch hierzulande in die Hirne, Herzen und vor allem in die Parlamente kriecht. In diesem Sinne: Sage nein!!

Silicon Valleys Techno-Faschisten

Das ist ein wichtiger Punkt, ob in diesem Artikel oder woanders – und an anderen Stellen (oder hier) habe ich diesen Punkt auch und immer schon mal hervorgehoben: Dass Silicon Valley erscheint liberal, coole Büros und irgendwie woke, aber das täuscht und jetzt wird es umso wichtiger darauf zu schauen, wenn es in den USA nicht gerade schon zu spät ist.

Headed for technofascism’: the rightwing roots of Silicon Valley (Guardian, 29.1.2025 von Becca Lewis)

An influential Silicon Valley publication runs a cover story lamenting the “pussification” of tech. A major tech CEO lambasts a Black civil rights leader’s calls for diversifying the tech workforce. Technologists rage against the “PC police”.

No, this isn’t Silicon Valley in the age of Maga. It’s the tech industry of the 1990s, when observers first raised concerns about the rightwing bend of Silicon Valley and the potential for “technofascism”. Despite the industry’s (often undeserved) reputation for liberalism, its reactionary foundations were baked in almost from the beginning. As Silicon Valley enters a second Trump administration, the gendered roots of its original reactionary movement offer insight into today’s rightward turn.

Netzpolitik: BfV-Gutachten zur AfD

Es handelt sich hier um das Gutachten von 2021, was aber, und hier folge ich gern den Kolleg:innen von netzpolitik.org, schon genug Material enthält um das Thema mit mehr Verve und Brisanz anzugehen, als es gegenwärig getan wird, zumal und vor allem in der Politik und teilweise auch medial.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von netzpolitik.org zu laden.

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Die Welt von Palantir

Eine Veranstaltung am Weizenbaum-Institut am 13. Februar, Film und Diskussion.

Watching You – Die Welt von Palantir und Alex Karp, 13.2.2025, 18-21 Uhr

Im Anschluss an den Film diskutiert Regisseur Klaus Stern mit Lena Ulbricht (Weizenbaum-Institut und Universität Hildesheim), Constanze Kurz (Chaos Computer Club und netzpolitik.org) und Simon Egbert (Universität Bielefeld) über die gesellschaftlichen Auswirkungen von Überwachungstechnologien und Big Data.

Videoüberwachung reloaded

Mal wieder eine Diskussion zum alten, bisweilen etwas abgegriffenen Thema, Videoüberwachung, insbesondere wenn dabei die Frage im Raum steht “sind Sie für oder gegen Kameras”, “fühlen Sie sich sicher”. Das ist abgegriffen, wissenschaftlich unterkomplex und greift oft zu kurz.

Nun hatte mich der SWR am 8.1. zum Format Mixtalk eingeladen, zu genau diesem Thema mitzudiskutieren. Um es kurz zu machen: Es war wild. Für mich war es die Premiere auf Twitch, der Chat ging steil, dabei auch viele gute Kommentare, die Diskussion war teilweise heißt und kontrovers, insbesondere am Ende, als ich zwei Polizist:innen gegenüber saß, die so richtig nichts neues, dabei aber vieles eher normatives, anekdotisch-evidentes dazu beitrugen, bisweilen auch die Wissenschaft als solche nicht ganz ernst nahmen, u.a. als ich die Broken Windows-Theorie kritisiert habe… nun gut.

Hier gibt es das Video zum nachschauen.

Ethnografie in Polizei-Daten

“Data are constructed, not found (Gitelman, 2013Kitchin and Lauriault, 2014)” Der Satz mag die Leserschaft dieses Blogs nicht überraschen, komisch klingen tut er dennoch. Worum geht es? Um einen sehr empfehlenswerten Aufsatz zur Konstruktion von Daten durch Polizei in und durch ihre Arbeit: …”the term “datafication” implies that something is made into data’ (Mejias and Couldry, 2019: 1). In this study, the ‘something’ concerns the street-level cognitions at the Netherlands Police.”

Donatz-Fest, I. (2024). The ‘doings’ behind data: An ethnography of police data construction. Big Data & Society, 11(3). https://doi.org/10.1177/20539517241270695

Was hat das mit Überwachung zu tun? Nichts und alles. Da es um Kategorien geht, um Einpassungen, Entscheidungen und oft, wie hier auch, die Technik, mit und in der dieses geschieht. Hier ist es die Eingabemaske des polizeilichen Systems, in dem Informationen, Daten, festgehalten werden.

Besser werden – Selbstoptimierung

Das Thema war schon einige Male Thema – und heute auch beim Deutschlandfunk. Das Audio der Sensung Bin ich gut genug? Der Drang zur Selbstoptimierung ist nachhörbar und lohnt sich wie ich finde. U.a. mit dabei ist der Soziologe Hartmut Rosa.

Und ich nutze die Gelegenheit zur schamlosen Selbstbewerbung eines im letzten Jahr publizierten Textes von mir: N. Zurawski: Zählen, messen, kontrollieren. Über eine ambivalente Technik der (Post)Moderne oder: wie aus persönlichem Geltungsdrang ein gesellschaftliches Problem werden kann, Zeitschrift für Semiotik, Vol 45, Heft 3-4, 2023. (erschienen 09/2024, online leider noch nicht frei zugänglich, aber ihr könnt mich fragen… )

Was Erfindungen so reden, wenn Zeit ist…

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Technologie(n) bei der Arbeit oder besser beim Chillen!

ps. war mir unsicher ob der Kategorien hier…