Der Filmemacher Martin Baer, Ko-Regisseur von Der illegale Film, einer Doku über die Kulturgeschichte des Fotografierens, war ungewollt im Fernsehen, wie SPIEGEL + berichtet (Paywall, oder ohne im Tagesspiegel). Für Recherchen zum Film hatte er als Testperson am so genannten “Feldversuch” des Bundesinnenministeriums zur Gesichtserkennung am Berliner Südkreuz teilgenommen. Dann entschied Horst Seehofer, die umstrittene Passage aus dem Gesetzesentwurf streichen zu lassen, der es der Bundespolizei erlaubt hätte, Software zur Gesichtserkennung einzusetzen. In ihrem Bericht dazu (24.01.2020) zeigte die Tagesschau unter anderem das unverpixelte Porträt von Baer – obgleich den Testpersonen zugesichert worden war, dass ihre Bilder niemals an die Öffentlichkeit gelangen würden. Auf jeden normlan Zuschauer, so wird Baer zitiert, müsse es aussehen, als wäre er ein zur Fahndung ausgeschriebener Krimineller. Es wird vermutet, dass das Foto, das Baer und weitere Personen zeigt, während eines Pressetermins entstanden ist. In den Filmaufnahmen der Tagesschau vor Ort am Südkreuz sind alle Gesichter übrigens verpixelt worden.