Category: Kultur/Kunst

Big Apple is watching you!!

Eine kleine Nachricht beim ZDF vom 17.9.2024, über einen neuen Trend in den USA.

In New York sind Selfies mit Überwachungskameras im Trend. Morry Kolman bündelt 900 Kameras auf einer Website, um die allgegenwärtige Überwachung zu verdeutlichen.

https://www.zdf.de/nachrichten/video/panorama-selfies-mit-ueberwachungskameras-100.html

Das Projekt könnt ihr hier sehen – allerdings ist es für unterwegs konzipiert, also für ein Smartphone, daher werdet ihr mit einem Desktoprechner oder Laptop nichts dabei. Aber die Übersicht könnt ihr so ansehen.

Kurzgeschichten gesucht!

Unter dem Titel “Stop Surveillance Copaganda” werden fiktionale Kurzgeschichten gesucht, die sich mit Überwachung auseinandersetzen.

Auch wenn ich die Ausschreibung und das darin geäußerte Verständnis von Überwachung etwas zu sehr zentriert sehe auf die Polizei und den Repressionsapparat, so ist das Anliegen doch sehr zu begrüßen und das Thema gut begründet.

To affirm human rights with more just and accurate depictions of centralized surveillance technologies, we are running an open call for short stories to be used as the foundation for a new toolkit. 

Revisiting „Citizenfour“

Vor zehn Jahren arbeitete der Dokumentarfilm „Citizenfour“ die Geschichte des Whistleblowers Edward Snowden und seiner Enthüllung eines globalen Überwachungs- und Spionageskandals auf. Seitdem hat sich viel verändert. Oder?

aus dem Flyer zur Veranstaltung Revisiting The state of surveillance today. Revisiting „Citizenfour“

Anlässlich des Jubiläums des Films  – und damit ja auch der Enthüllungen durch Snowden 2013 – veranstaltet das Weizenbaum-Institut einen Workshop und zeigt im Anschluss den Film.

Zeit und Ort: 11. September 2024 in der Zeit von 14:00 Uhr bis 17:30 Uhr, Hardenbergstraße 32, 10623 Berlin.

Weil es bestimmt nicht nur mir auffällt – ist der Termin Zufall? Ich kann es kaum glauben….

Hygiene und das Auge der Überwachung

Vor zwei Wochen war ich im Hygienemuseum in Dresden (bei einer Tagung des Kolloqiums Polizeigeschichte), und habe mir, weil früh angereist, die Ausstellung im Museum angeschaut. Das war sehenswert. Aktuell gab es dort eine Ausstellung zum Museum in der DDR – VEB Museum.

Dabei fand ich im Shop eine Postkarte mit diesem Motiv – mal wieder eines mit dem allsehenden Auge. Und klar, die Geschichte der Hygiene ist, war eine der Überwachung, der Kontrolle, der Erziehung, und so schön deutlich war es dann auch auf dem Plakat zu einer Ausstellung von 1911.

auch zu finden hier:
https://www.dhm.de/lemo/bestand/objekt/internationale-hygiene-ausstellung-dresden-1911.html

Neom – the Concentration City?

Seit ich die ersten Berichte und dann Bilder von NEOM bzw. the Line aus Saudi-Arabien gesehen habe, geht mir eine Geschichte von J.G. Ballard nicht mehr aus dem Kopf: The Concentration City. Die Geschichte spielt in einer Stadt der Zukunft, die alles hinter sich lässt, was wir so kennen, bzw nur aus Filmen kennen. Wir in Trance bewegt man sich in der Geschichte durch die Stadt, in der es keinen Anfang und kein Ende zu geben scheint.

Die Geschichte beginnt mit der Zeile: “Noon talk on Millionth Street”. Der Protagonist hat die Addresse: “3599719 West 783rd St. Level 549-7705-KNI (local)” und landet am Ende mit dem Hinweis “take a westbound Green to 298th Stress, cross over at the intersection and get a Red elevator up to Level 237. Walk down to the station on Route 175, change to a 438 suburban and go down to 795th Street, turn left a the roundabout and – You’re back where you first started from. $Hell x 10n., wieder an seinem Ausgangspunkt.

Ausstellung: SSN Arts Prize

Ich sitze gerade in Ljubljana bei der SSN 2024-Konferenz und genieße Stadt, Kolleg:innen und die vielen sehr guten Vorträge.

Jetzt sitze ich der Preisverleihung bei. Zur dem so genannten SSN Arts Prize gibt es eine Ausstellung und die wollte ich euch nicht vorenthalten. Schaut vorbei, es gibt ein Video und ihr könnt die aktuellen wie auch die vergangenen Gewinner:innen und ihre Kunstwerke ansehen.

Hier die spezielle Seite für den Preis.

Außerdem die Rubrik auf der Seite von SSN

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von surveillance-studies.net zu laden.

Inhalt laden

Foucault und Flensburg

Nein, es ist kein historischer Fund, dass Foucault auch mal in Flensburg war – das wissen wir nicht. Anders als Hamburg, wo er wohl mal an der Uni eine Weile Zeit verbracht hat.

Nein, zum 50. Geburtstag von Flensburg, also der Verkehrsdatei (richtiger Name ist noch wesentlich länger) macht sich David Lauer Gedanken zu Überwachung und der Subjektivierung nach Foucault.

Deutschlandfunk Kultur (Sein und Streit) 5.5.2024: 50 Jahre Flensburg. Wenn Foucault im Auto mitfährt.

Ringvorlesung: KI und die Künste

Diese interessante Ringvorlesung ist mir gerade auf Bsky über den Weg gelaufen.

Ringvorlesung: KI und Medienumbrüche der Künste, immer montags 18.15-19.45 Uhr – allerdings in Marburg. Ob es einen Stream gibt, kann ich nicht sagen, auf der Webseite sieht es nicht so aus. Das aber soll eine Erwähnung nicht verhindern, denn die einzelnen Themen sind interessant und die Vortragenden sowieso.

Also wer in Marburg weilt oder in der Nähe, das ist bestimmt einen oder mehrere Besuche wert.

Kar­to­grafie des Rechts

Auch Recht und Unrecht füllen Karten, so die These eines kleinen Artikels zu Karten bei der Legal Tribune Online. Der Autor fasst darin sehr schön ein paar Gedanken zu Karten zusammen, die man aus der Sicht des Rechts nochmal anders anschauen kann.

Die bekannten Stolpersteine, Stadtforschungsprojekte oder die neuen “Medieval Murder Maps”: Recht und Unrecht füllen Karten. Letztere verraten eine ganze Menge über unsere Geschichte, sofern man sich die Zeit nimmt, sie zu studieren.

Für Kartenfreaks ist nicht allzu viel Unbekanntes dabei, dennoch ist dieer Fokus sehr interessant und als kleiner Denkanstoß sehr wertvoll.

KI als Verheißung

Dass Künstliche Intelligenz mehr ist als nur eine Technologie bzw. wie alle Technologien auch Symbol für etwas, Projektionsfläche für Wünsche, ja gar für Utopien einer besseren Welt sind, ist nichts neues, schon gar nicht hier im Blog. Dass es jetzt ein Buch dazu gibt, ist daher umso schöner.

Der geschätzte Kollege Stefan Selke hat mit “Technik als Trost. Verheißungen künstlicher Intelligenz” (transcript, leider nicht open access) eine Analyse veröffentlicht, die einen Blick wert ist. Gerade weil sie jenseits der Technik geht, jenseits der Profit-orientierten Werbesprüche von Politik, Unternehmen und der vielen Blender geht, die damit alles so schön praktisch machen wollen.

Verheißungen über Künstliche Intelligenz (KI) sind spekulative Bedeutungszuschreibungen und Heilsversprechen, die aus KI ein kollektives Tröstungsprojekt machen – so die These von Stefan Selke. In einer Metastudie vergleicht er vier prototypische Zukunftsnarrative und zieht dazu Quellen von Fachtexten bis zu Science-Fiction heran.

Aus der Werbung zum Buch

In diesem Zusammenhang sei dann auch nochmal an das wundervolle Buch von Robert Feustel erinnert: „Am Anfang war die Information. Digitalisierung als Religion”, welches sich hier mit Gewinn als Ergänzung lesen lässt.

Neues Projekt: Der interaktive Blick

Am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) in Tübingen gibt es seit April 2023 ein neues Projekt, welches Überwachung aus medienwissenschaftlicher Sicht betrachtet. Noch ist dort nicht viel passiert, aber ich habe dein Eindruck, dass es sich lohnt das zu beobachten.

Der interaktive Blick: Zu Status und Ethik von Überwachungsbildern in digitalen Spielen.

Digitale Spiele repräsentieren und verarbeiten Kontroll- und Überwachungsdispositive. Sie nehmen mitunter kritische Positionen zu Überwachung und ihrer konventionellen Darstellung ein, reproduzieren und verhärten jedoch auch die Überwachungsbildern eingeschriebenen Machtgefälle. Ziel des Projektes ist es, den Status quo von Überwachungsbildern in digitalen Spielen anhand einer qualitativen und quantitativen Analyse zu bestimmen.

Einen zugänglichen Literaturtipp habe ich der Liste auf der Seite schon mal entnommen:

Hennig, Martin ; Piegsa, Miriam: The Representation of Dataveillance in Visual Media : Subjectification and Spatialization of Digital Surveillance Practices (2018)

Die Zukunft von gestern, heute

Die Hörspiel-Reihe “Das war Morgen” in der ARD Audiothek ist hörenswert, weil sie anhand von verganenen Zukunftsvorstellungen einen Blick auf gestern und morgen wirft – verwirrend? Einfach Reinhören.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.ardaudiothek.de zu laden.

Inhalt laden

Das war Morgen” präsentiert Science-Fiction-Hörspiele aus den 1960er bis 1990er Jahren der SDR-Reihen ‚Science-Fiction als Radiospiel‘ und ‚Phantastik aus Studio 13‘.