Category: Internet

The big plot – Verschwörung im Internet

“The big Plot” is a romantic spy-story played on the info-sphere. It looks at the role of espionage in intrusions into people’s internet lives, the dysfunctional sociality that is being created by media communications, the political use and exploitation of social networks.

Ich würde sagen, einfach reinschauen – mir war auf Anhieb nicht klar, was da passiert, aber es sah interessant und ziemlich schräg aus.

Steter Tropfen höhlt den Stein

Selbstverständlich darf auch an dieser Stelle ein Hinweis auf die Studie “Enhancing Child Safety and Online Technologies” der Internet Safety Technical Task Force nicht fehlen. Sie wird derzeit fleißig diskutiert, denn in Sachen Jugendschutz und Internet (bzw. Digitalisierung) gibt es erneut ein Fazit, welches Wissenschaftler freut (wenngleich auch nicht sonderlich überrascht) und zahlreiche Politiker ärgert: Technische (Zensur-)Maßnahmen allein reichen nicht. Stattdessen ist Medienkompetenz gefragt. Auch wenn wir das schon Dutzende Male in Seminaren, Vorträgen und Papers propagiert haben, so kann es nicht schaden, nochmals darauf hinzuweisen. Daß einige hartgesottene Politiker sich aufgrund solcher Studien jedoch von ihren “einfachen Lösungen” lösen werden, darf bezweifelt werden. Aber so ist das nunmal mit der Digitalisierung: Einfache Lösungen sind selten.

CU@Berlin?

Mal ne Frage an die geneigte Leser- und Mitautorenschaft: Ist eigentlich jemand auch auf dem CCC dieses Jahr? Laut Fahrplan wird es ja wie gewohnt spannend, ich werd mich ab dem 28. auch dort sehen lassen, falls jemand aus diesem Kreise Lust auf spontane Treffen und Mate-Ausschweifungen hat, würde ich ein Treffen via Twitter-Orga vorschlagen, man liest sich via hastag #ccc.

Meine Privatsphäre ist auch deine

Die New York Times fragt in einem sehr guten Bericht nach der Kollektivität von Privatsphäre – denn was jemand über mich weiß, dass weiß er auch über andere, wann und wo, mit wem und warum ich mich dort oder hier oder anderswo aufgehalten habe – vorrausgesetzt ich geben ihm bestimmte Einblicke in meine Leben – und das meiner Freunde, Partner, Verwandten oder auch nur zufälligen Bekanntschaften und Kontakten. Manches holen sich die Data-Mining-Agenten auch selbst….

You’re Leaving a Digital Trail. What About Privacy?

Propelled by new technologies and the Internet’s steady incursion into every nook and cranny of life, collective intelligence offers powerful capabilities, from improving the efficiency of advertising to giving community groups new ways to organize.

But even its practitioners acknowledge that, if misused, collective intelligence tools could create an Orwellian future on a level Big Brother could only dream of.

(Danke an Elia Zureik für den Hinweis)

Privatsphäre in Social Networks

Eine interessante Studie des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie ist erschienen: Privatsphärenschutz in Soziale-Netzwerke-Plattformen. Das Fazit aus der Sicht der Userinnen und User: ernüchternd. Ein Beispiel: Teilweise waren Daten wohl auch dann von außen einsehbar, obwohl dies so nicht von den Plattformbetreibern vorgesehen war. Der Ratgeber führt zahlreiche passende, aber auch manchmal nicht mehr ganz so neue Tipps auf. Trotzdem ist die Studie auf jeden Fall einen Download wert.

Google verkürzt die Haltedauer von IP-Daten

Statt 18 bis 24 Monaten gibts nun nur noch neun: Google verkürzt die Haltedauer der IPs bei Suchanfragen auf neun Monate. Dies ist nicht nur deshalb interessant, weil Google freilich selber Zugriff auf die Daten hat, sondern weil sie auch Unternehmen im Rahmen von Rechtsstreitigkeiten in die Finger fallen können:

In yesterday’s announcement, Google acknowledged that “privacy leaders also highlighted the risks of litigants using court-ordered discovery to gain access to logs, as in the recent Viacom suit.”

Die Verkürzung der Speicherfrist ist somit ein wichtiger Schritt in Richtung einer ausgewogenen Balance zwischen Nutzer- und Firmeninteressen.

Die Evolution des Internet

Es ist kein richtiger Eintrag zum Thema Überwachung, aber das Internet ist ja eines der Instrumente – neben vielem anderen, das es auch ist – über das Überwachung stattfindet, welches überwacht wird und welches als ein wichtiger Teil der suveillant assemblage gehört. Darum hier ein Verweis auf eine Seite, die sich mit der Geschichte des Internets beschäftigt: “NSF and the Birth of the Internet” – mit Filmen, Animationen und einem schönen Überblick über die Entwicklungsgeschichte des Mediums, das unsere Welt nachhaltig verändert hat.

In diesem Zusammenhang ist auch ein Artikel von Vinton Cerf interessant, der über die letzte Dekade des Internet schreibt. Cerf ist einer der “Väter” des Internet und seit 2005 für Google aktiv. Das Internet und Überwachung – mit Google schließt sich auch dieser Kreis, steht das Unternehmen und seine vielfachen Anwendungen doch auch in der Kritik, zuviel Informationen in einer Hand zu sammeln, zuletzt mit seiner durchaus fragwürdigen Anwendung Google Health.

Sozialkontrolle per Internet

Nun muss ich nicht mal mehr aufstehen um mich über meinen neuen Nachbarn oder die Kindergärtnerin meiner Tochter zu informieren – ich muss sie aber auch nicht fragen, noch kennenlernen, will ich ihre dunklen Geheimnisse erfahren- Criminal Searches hilft dabei, zuminedest in den USA. Sicher ist Kontrolle manchmal besser, bevor etwas passiert ist, aber diese Webseite scheint mir etwas über die Strenge zu schlagen. Alles Vertrauen wird über Bord geworfen, jeder ersteinmal verdächtigt, es wird in Vergangenheiten gewühlt, die vielleicht nichts mit der Person zu tun haben, Verwechelungen können vorkommen – und sicher auch mal ein Volltreffer, der jemanden schützt.

Die Frage nach dem Datenschutz, der letztlich für alle fast immer in gleicher Weise gelten sollte, stellen sich hier zuhauf. Der Wert von Vertrauen wird hiermit fast vollständig abgeschafft, fast hysterische Risikominimierung ist Trumpf. Und noch rümpfen wir die Nase, aber der Wunsch nach so etwas existiert auch hierzulande, weil – und das weiß man doch – die meisten Menschen etwas zu verbergen haben. Und genau das will ich wissen. Auch Nichtwissen kann manchmal das Leben erträglicher machen und eine pPäventivwirkung entfalten, die soziales Leben überhaupt erst möglich macht (siehe auch Heinrich Popitz “Über die Präventivwirkung des Nichtwissens”, in Soziale Normen, FfM, 2006)