Category: Buch-Tipp/Veröffentlichung

Besser werden – Selbstoptimierung

Das Thema war schon einige Male Thema – und heute auch beim Deutschlandfunk. Das Audio der Sensung Bin ich gut genug? Der Drang zur Selbstoptimierung ist nachhörbar und lohnt sich wie ich finde. U.a. mit dabei ist der Soziologe Hartmut Rosa.

Und ich nutze die Gelegenheit zur schamlosen Selbstbewerbung eines im letzten Jahr publizierten Textes von mir: N. Zurawski: Zählen, messen, kontrollieren. Über eine ambivalente Technik der (Post)Moderne oder: wie aus persönlichem Geltungsdrang ein gesellschaftliches Problem werden kann, Zeitschrift für Semiotik, Vol 45, Heft 3-4, 2023. (erschienen 09/2024, online leider noch nicht frei zugänglich, aber ihr könnt mich fragen… )

Digitale Medien und soziale Kontrolle

Der von mir sehr geschätzte Kollege Daniel Trottier (Erasmus Uni, Rotterdam), der auch bereits in der Vergangenheit mit Arbeiten zu digitalen Vigilanten interessante Gedanken präsentiert hat, hat nun mit zwei Kollegen aus Groningen eine interessantes Buch herausgebracht.

Digital Media, Denunciation and Shaming. The Court of Public Opinion. Autor:innen: Daniel Trottier, Qian Huang, Rashid Gabdulhakkov (https://doi.org/10.4324/9781003453017)

Und das ganze als Open Access, direkt zum Runterladen in verschiedenen Formaten.

„Der will doch nur ins Fernsehen“ …

… ein Kritikern der Polizei gern gemachter Vorwurf, der manche öfter trifft als andere. Rafael Behr war so einer, den es getroffen hat.

Zu seinem 65. haben nun eine Reihe von Kolleg:innen einem Festschrift herausgebracht mit dem Titel: Kultur. Struktur. Praxis. Reflexionen über Polizei. Eine Festschrift für Rafael Behr. 2024, Frankfurt/Main: Verlag f. Polizeiwissenschaft. (mehr, nur bei Thalia, der Verlag hat es noch nicht auf der Webseite)

Mein Beitrag beschäftigt sich mit obigem Vorwurf – N. Zurawski: „Der will doch nur ins Fernsehen“ – Gedanken zur Figur des engagierten Wissenschaftlers und den Abwehrreflexen einer Organisation.

Überwachung zwischen Kontrolle und Komfort

Das bereits vor einiger Zeit erschienene Heft der Zeitschrift für Semiotik zum Thema Überwachung 2.0 – Zwischen Kontrolle und Komfort Vol. 40 No. 1-2 (2018) gibt es jetzt als Open Access. Die ganze Zeitschrift wurde umgestellt und ist nun frei und offen zugänglich. Ich finde das toll.

U.a. dabei ist auch ein Gespräch zwischen mir und meinem geschätzten Kollegen Dietmar Kammerer über Computergeschichte, Mainframes und Zauberspiegel.

Kameras und Bücher

Heute war die Vorstellung des Sammelbandes “Yes we’re open” auf der BiblioCon 2024 in Hamburg. Ich habe zu dem Band, der sich mit dem Konzept der Open Libraries beschäftigt, einen Beitrag zum Thema Kameras in Büchereien beigesteuert.

N. Zurawski: Dritte Orte und ihre Überwachung. Ein kritischer Blick auf den Einsatz von Kameras in Bibliotheken. In Sabine Wolf (Hrsg.) “Yes we’re open”. Open Libraries innovativ und praxisnah umsetzen. 2024 Wiesbaden: b.i.t. Online.

Überwachung weltweit

Im Panel Surveillance in Afrika & Afrikan Surveillance Studies, der SSN Working Group “Surveillance in the Majority World” auf der SSN 2024 Konferenz in Ljubljana gab es neben interessanten Diskussionsbeiträgen auch den Hinweis auf dieses Paper – frei zum Download.

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Technik und Polizei

Polizei ist immer ein gutes Thema für den Blog hier, das neueste Heft von Cilip aber besonders, widmet es sich doch dem Thema Forschung und Innovationen bei der Polizei.

Noch sind nicht alle Beiträge online verfügbar, aber das kommt auch noch. Die, die es sind, sind schon mal ein guter Anfang, um ins Thema zu kommen.

Cilip 134, (April 2024), Forschung und Innovation.

Der Nicht-Skandal des Doping

Seit dem 17. Januar 2024 ist der bereits 2019 erschienene Sammelband “Kritik des Anti-Doping” als open access verfügbar. Sind die da versammelten Beiträge denn immer noch relevant, habe ich mich vor dem Schritt gefragt. Und ja, sind sie. Fast zeitgleich mit der Veröffentlichung kam der Fall der Läuferin Sara Benfares (DLF, 4.2.2024, relativ umfangreicher Bericht, mit einer Suche lassen sich aber viele Berichte seit Januar und zu ihrer Person auch davor finden). an die mediale Oberfläche. Eine A-Probe war positiv, sie wurde gesperrt, die Medien berichteten, ziemlich unfangreich. Das übliche Geraune, Beteuerungen, Gegendarstellungen, Sperren, moralisierende Statements. Soweit, so üblich. Ein Skandal – oder eigentlich nicht, den das Kontrollsystem hatte seine Arbeit gemacht, eine Sünderin ausgemacht und nun geht es nach den Regeln der NADA und der Verbände weiter. Warum also darüber noch mehr Worte verschwenden. Sie hat doch Schuld, oder?

KI als Verheißung

Dass Künstliche Intelligenz mehr ist als nur eine Technologie bzw. wie alle Technologien auch Symbol für etwas, Projektionsfläche für Wünsche, ja gar für Utopien einer besseren Welt sind, ist nichts neues, schon gar nicht hier im Blog. Dass es jetzt ein Buch dazu gibt, ist daher umso schöner.

Der geschätzte Kollege Stefan Selke hat mit “Technik als Trost. Verheißungen künstlicher Intelligenz” (transcript, leider nicht open access) eine Analyse veröffentlicht, die einen Blick wert ist. Gerade weil sie jenseits der Technik geht, jenseits der Profit-orientierten Werbesprüche von Politik, Unternehmen und der vielen Blender geht, die damit alles so schön praktisch machen wollen.

Verheißungen über Künstliche Intelligenz (KI) sind spekulative Bedeutungszuschreibungen und Heilsversprechen, die aus KI ein kollektives Tröstungsprojekt machen – so die These von Stefan Selke. In einer Metastudie vergleicht er vier prototypische Zukunftsnarrative und zieht dazu Quellen von Fachtexten bis zu Science-Fiction heran.

Aus der Werbung zum Buch

In diesem Zusammenhang sei dann auch nochmal an das wundervolle Buch von Robert Feustel erinnert: „Am Anfang war die Information. Digitalisierung als Religion”, welches sich hier mit Gewinn als Ergänzung lesen lässt.