Category: Internet

Soziale Medien und Öffentlichkeit

Nancy Baym und danah boyd haben eine Sonderausgabe des Journal of Broadcasting and Electronic Media zum Thema: SOCIALLY-MEDIATED PUBLICNESS herausgegeben. Einige der Artikel sind auch am Rande für all die interessant, die sich mit Kontrolle usw. theoretisch beschäftigen. Die Grenze zu ziehen wird sowieso immer schwieriger und social media gehört in vielen Aspekten einfach dazu. Die Unterscheidung zwischen Öffentlichkeit und privat gehört ganz bestimmt dazu – also es ist bestimmt einen Blick wert. Und es ist open access!

http://www.tandfonline.com/toc/hbem20/56/3

Soziale Bewegungen im digitalen Tsunami

Heute fand in Berlin die kleine Konferenz “Soziale Bewegungen im digitalen Tsunami” statt. Gedacht auch als Mobilisierungsveranstaltung gegen den Berliner Polizeikongress, die jährliche Berliner “Sicherheit”sbörse, war er doch eher eine Informationsveranstaltung über den Umgang von Polizei und anderen Behörden mit den neuen technischen Möglichkeiten der Ãœberwachung (insbesondere Handy und Internet) sowie eine Suche nach Möglichkeiten für Abwehr, Selbstschutz und Stärkung von Bürger_innenrechten.

Journal-Special zu Facebook

Auch wenn es nicht direkt zum Thema Ãœberwachung ist – aber vielleicht gibt es hier ein paar interessante Infos und Sichtweisen zu Facebook, die in der Diskussion oftmals untergehen.

Eine Sondernummer von Kommunikation@Gesellschaft widmet sich dem Thema Facebook.

2 Essays, 4 Artikel, 1 Forschungsnotiz und eine Doppelrezension sind online verfüg- und lesbar unter: http://kommunikation-gesellschaft.de

Eine Erwähnung bei Zeitonline hat es auch schon gegeben

Mobilität und allgegenwärtige Überwachung

Im Rahmen der britischen JISC Initiative Living Books about Live – ist ein open access Buch zum Thema Ubiquitous Surveillance erschienen.

While not everyone in the late 90s could be characterized as a cyberutopian, the dominant mood harbored a sense that the digital network would bring with it newfound, unregulatable freedoms […..] Flash forward fifteen years and the present looks significantly different from the one envisioned in the 1990s. Instead of a future of Second Life and virtual worlds, we ended up building one that more closely resembles Minority Report. Advances in technology, an increasingly regulated and monitored digital network, and a general atmosphere of securitization have yielded a world of ubiquitous, if not always visible, surveillance.

Der Inhaltverzeichnis liest sich gut und weckt die Neugier – vor allem weil es sich um Autoren und thematische Perspektiven handelt, die nicht so oft prominent vorkommen – hauptsächlich aus einem eher technische, Computer, Mensch-Maschinen-Interface, Medien Kontext. Vor allem geht es um Mobile Anwendungen und die Folgen und Konsequenzen im Zusammenhang mit Ãœberwachung. Es könnte sich also durchaus lohnen.

Internet und Ãœberwachung – neues Buch

Die Kollegen Cjristian Fuchs, Kees Boersma, Anders Albrechtsl und  Marisol Sandoval haben ein Buch zum Internet und den Herausforderungen hinsichtlich der Überwachung herausgegeben:

Internet and Surveillance: The Challenges of Web 2.0 and Social Media.

2011, New York: Routledge. ISBN 978-0-415-89160-8. EU, COST Publication. 332 pages.

Here, contributors explore this changing landscape by addressing topics such as commercial data collection by advertising, consumer sites and interactive media; self-disclosure in the social web; surveillance of file-sharers; privacy in the age of the internet; civil watch-surveillance on social networking sites; and networked interactive surveillance in transnational space.

Wissenschaftler gegen Cyber-Surveillance /Online-Ãœberwachung

Ein Video vom Surveillance Studies Centre in Kingston, Ontario in einem Video mit dem Titel: “(Un)Lawful Access: Experts Line Up Against Online Spying”. Schön die Kollegen auch mal zu sehen nicht immer nur zu lesen. On das engliche Cyber-Surveillance sich adäquat mit Online-Ãœberwachung übersetzen lässt, sei dahingestellt, ihr wisst ungefähr was gemeint ist.

Piratenerfolg

Es wirkt fast irreal. Mit 8,9% der Stimmen ziehen die Piraten ins Berliner Abgeordnetenhaus. Die voraussichtlich 14 Mandate können sie mit ihrer 15 Personen umfassenden Liste gerade so auffüllen.
Ein Bundestrend ist das sicherlich nicht. Auffällig ist nämlich ein Spezifikum der Berliner Piratenpartei. Mehr als andere Gliederungen der Organisation in der Vergangenheit hat sie mit mehr als ihren ureigenen Themen punkten können. Es ging also nicht nur um freien Netzzugang, Gegnerschaft gegen Onlineüberwachung oder gegen Ãœberwachung im allgemeinen. Vielmehr haben zumindest die Berliner Piraten den ersten Schritt aus der Single-Issue-Ecke gewagt und Zustimmung auch mit anderen Themen erzielt. Auch wenn sie niemand so recht ernst nimmt – besonders die anderen Parteien und diverse Medienkommentare üben sich doch in einer recht paternalistischen Attitüde – “wilderten” sie erfolgreich mit verschiedenen Fragen im Bereich der libertären Linken. Auf ihrer Agenda standen auch Grundeinkommen, Stopp der Privatisierungspolitik, Wahlrechtsausweitung, Transparenz und Ausweitung demokratischer Mitbestimmung. Nun heißt es gespannt sein, wie sie ihre abstrakten Forderungen in konkrete politische Projekte umsetzen.