Category: Fernseh/Radio/Medien-Tipp

Videoüberwachung reloaded

Mal wieder eine Diskussion zum alten, bisweilen etwas abgegriffenen Thema, Videoüberwachung, insbesondere wenn dabei die Frage im Raum steht “sind Sie für oder gegen Kameras”, “fühlen Sie sich sicher”. Das ist abgegriffen, wissenschaftlich unterkomplex und greift oft zu kurz.

Nun hatte mich der SWR am 8.1. zum Format Mixtalk eingeladen, zu genau diesem Thema mitzudiskutieren. Um es kurz zu machen: Es war wild. Für mich war es die Premiere auf Twitch, der Chat ging steil, dabei auch viele gute Kommentare, die Diskussion war teilweise heißt und kontrovers, insbesondere am Ende, als ich zwei Polizist:innen gegenüber saß, die so richtig nichts neues, dabei aber vieles eher normatives, anekdotisch-evidentes dazu beitrugen, bisweilen auch die Wissenschaft als solche nicht ganz ernst nahmen, u.a. als ich die Broken Windows-Theorie kritisiert habe… nun gut.

Hier gibt es das Video zum nachschauen.

Besser werden – Selbstoptimierung

Das Thema war schon einige Male Thema – und heute auch beim Deutschlandfunk. Das Audio der Sensung Bin ich gut genug? Der Drang zur Selbstoptimierung ist nachhörbar und lohnt sich wie ich finde. U.a. mit dabei ist der Soziologe Hartmut Rosa.

Und ich nutze die Gelegenheit zur schamlosen Selbstbewerbung eines im letzten Jahr publizierten Textes von mir: N. Zurawski: Zählen, messen, kontrollieren. Über eine ambivalente Technik der (Post)Moderne oder: wie aus persönlichem Geltungsdrang ein gesellschaftliches Problem werden kann, Zeitschrift für Semiotik, Vol 45, Heft 3-4, 2023. (erschienen 09/2024, online leider noch nicht frei zugänglich, aber ihr könnt mich fragen… )

Was Erfindungen so reden, wenn Zeit ist…

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Technologie(n) bei der Arbeit oder besser beim Chillen!

ps. war mir unsicher ob der Kategorien hier…

Oscar Gandy, Oral History zum Panoptic Sort

Oscar Gandy gilt als einer Vordenker dessen, was man heute unter Surveillance Studies versteht. Mit dem von ihm entwickelten Konzept des Panoptic Sort hat der Professor emeritus der Annenberg School for Communication, der University of Pennsylvania, der Community ein wichtiges Stichwort gegeben.

In einem Oral History-Projekt der Annenberg School for Communication erzählt er in 4 Videosessions über sein Leben und seine Arbeit. Da er ein guter, kluger und interessanter Erzähler ist, lohnt es sich da mal reinzuhören. Es gibt auch Transkripte dazu, man kann das also auch mal für ein Zitat nutzen, ohne es selbst rauszuschreiben.

Videoüberwachung, mal wieder

On reloaded oder nur mal wieder etwa zur alten, immer gleichen Debatten zu Videoüberwachung. Aus der Sendung quer, beim Bayrischen Rundfunk, vom 31.10.2024, ein Bericht zu Videoüberwachung mit einem einem spöttischen Unterton (und ein paar Kommentaren von mir): Pfeif’ auf Datenschutz: Bürger für mehr Videoüberwachung, Autor: Stefan Foag.

Und als wäre es abgesprochen, finde ich heute früh diese Nachricht in einem Newsletter: Chicago’s Expensive Camera Network Helps Solve Few Crimes, National Criminal Justice Association, 2.10.2024

Joseph Weizenbaum, Ausstellung

Ich bin gerade in Berlin als Fellow des Weizenbaum-Instituts. Aus diesem Anlass hier der Hinweis auf eine digitale Ausstellung zum Namensgeber.

Pionier, Skeptiker, Aktivist: Wendepunkte im Leben von Joseph Weizenbaum

Weizenbaum war aber nicht nur der Kritiker und Dissident der Informatik, als der er in seiner zweiten Lebenshälfte bekannt geworden ist. Er war auch ein Insider der Computerwissenschaft, der als Professor am MIT an einer der renommiertesten Universitäten der USA tätig war und mit ELIZA einen der ersten Chatbots entwickelt hat.

Fotos aus dem WI in Berlin, Fotos: © Nils Zurawski

Von den Löchern, die unsere Welt machen

Die beiden sehr geschätzten Kollegen Richard Hemmer und Daniel Meßner erzählen in ihrem Podcast eine Kleine Geschichte von den wichtigsten Löchern der Technik. Beim Spektrum der Wissenschaft kann man den Text lesen – oder ihr hört den Podcast selbst an.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.geschichte.fm zu laden.

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Selbstverständlich sind viele, wenn nicht alle Folgen ein Ohr wert, aber diese trifft halt einen der Kerne dieses Blogs.

Erlösung, Technik und Faschismus

Über die religös-technologisch-faschistischen Totalitarismus-Fantasien einiger millardenschwerer Tech-Gurus ist hier und anderswo bereits berichtet worden. Weil ich ein paar scheinbar von einander losgelöste Beiträge gehört/gelesen haben, sei auf diese hier nochmal verwiesen.

Totale Zerstörung des Staates. Trumps Milliardäre träumen von rechter Tech-Diktatur, bei n-tv, 14.10.2024

Gesichtserkennung beim Shopping

Die wundervolle Kollegin Emmeline Taylor in ihrem Podcast zu Retail Crime über Gesichtserkennung im Shopping-Bereich. Wozu frage ich mich – aber die, die es wollen, wissen ja immer eine Antwort.

Ein interessanter Podcast zu einem Thema im Herzen der Surveillance Studies. Bravo to Emmeline!

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Insgesamt sind es 21 Folgen dieser Podcast-Serie.

Der Spion, der mein Leben ruinierte

Im Film sind Spione entweder wie James Bond sexy und irgendwie mondän, aber eigentlich Quatsch. Oder aber sie sind irgendwo in der Wüste, im Nahen Osten im Kampf gegen den Terror unterwegs, bestenfalls in zweifelhafter Mission, irgendwie verstrickt in Situationen, die weder gut noch böse sind, sondern schlimm für alle, mithin Opfer zynischer Politik. Dann gab es noch die im Kalten Krieg, deren Geschichten eine Zeit widerspiegeln, in der Menschen wenig gezählt haben, Ehre, Werte und Verrat aber ein große Rolle spielten – John Le Carre hat davon die besten Geschichten erzählt.

Was uns der Trainler dieses Film allerdings erzählt sind Spione, Spycops, die im eigenen Land zumeist linke Gruppen infiltrieren und dabei so weit gehen, wie man sich das ausmalen kann, aber eigentlich nicht möchte: The Spies Who Ruined Our Lives erzählt von den britischen Undercover-Polizisten, die Umwelt-, Menschenrechts-, Tierrechtsaktivisten und andere Gruppen unterwandert haben, über 40 Jahre lang. V-Leute kennen wir aus dem (lückenhaften) Kampf gegen Rechts in Deutschland. Beim NSU haben diese eine zweifelhafte Rolle gespielt, sie sind aber nicht Polizei. In der Roten Flora in Hamburg sind verdeckte Ermittlerinnen der Polizei (im Nachhinein) aufgeflogen, in Großbritannien ist diese Thema schon länger im Fokus der Kritik und auch von Untersuchungen, u.a. in dem Buch Secret Manoeuvres in the Dark Corporate and Police Spying on Activists, von Eveline Lubbers (PlutoPress). Hier könnt ihr den Trainer sehen (bei Vimeo, damit ich ihn einbinden konnte, auf der Webseite oben gibt es ihn aber auch).

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Polizeilicher Umgang mit Vorwürfen

Im Cilip Heft 134 (April 2024) findet sich ein sehr lesenswerter Artikel von Riccarda Gattinger, der sich mit dem Polizeilichen Umgang mit Vorwürfen auseinandersetzt. Sie schildert darin sehr nachvollziehbar die unterschiedlichen Reaktionen von Polizei auf Vorwürfe, insbesondere auf solche, die Rassismus und Diskrimierung adressieren und wie sie von Gattinger besonders beachtet werden. Als ergänzenden Vorschlag zu ihrem Artikel fiel mir eine kleine Skizze ein, die ich für mich verfasst hatte, die sich mehr oder weniger genau damit beschäftigt, vor allem damit, wie sich dieses Thema möglicherweise theoretisch rahmen ließe. Hier ist der Auszug, vielleicht für manchen eine hilfreiche oder einfach auch nur interessante Ergänzung.

Die Zukunft von gestern, heute

Die Hörspiel-Reihe “Das war Morgen” in der ARD Audiothek ist hörenswert, weil sie anhand von verganenen Zukunftsvorstellungen einen Blick auf gestern und morgen wirft – verwirrend? Einfach Reinhören.

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Das war Morgen” präsentiert Science-Fiction-Hörspiele aus den 1960er bis 1990er Jahren der SDR-Reihen ‚Science-Fiction als Radiospiel‘ und ‚Phantastik aus Studio 13‘.