Category: Internet

Blown to Bits: Your Life, Liberty, and Happiness After the Digital Explosion

Ein spannender Buchtipp: Blown to Bits von Hal Abelson, Ken Ledeen und Harry Lewis. Man braucht eine ganze Weile, um sich allein durch die Vorschußlorbeeren zu arbeiten, deshalb hier nur zwei Empfehlungen, die deutlich machen, worum es in dem Buch geht…

“Can you control who sees all that personal information about you? Can email be truly confidential, when nothing seems to be private? Shouldn’t the Internet be censored the way radio and TV are? Is it really a federal crime to download music? When you use Google or Yahoo! to search for something, how do they decide which sites to show you? Do you still have free speech in the digital world? Do you have a voice in shaping government or corporate policies about any of this?”

…und wie es Experten bewerten:

“There is no simpler or clearer statement of the radical change that digital technologies will bring, nor any book that better prepares one for thinking about the next steps.”

Lawrence Lessig, Stanford Law School and Author of Code and Other Laws of Cyberspace

Quelle: Amazon

Fazit: sehr empfehlenswert.

Resource zu Polizei und andere Sicherheitsorgane

Cop2Cop ist ein unabhängiges Weblog zu Polizei, Feuerwehr, Justiz und anderen Sicherheitsorganen. In eigenen Worten

Cop2cop ist ein in Deutschland einmaliges unabhängiges Internetprojekt. Bei uns gibt es die neuesten Meldungen zu allen Themen der Inneren Sicherheit. Cop2cop sammelt, sichtet und veröffentlicht Informationen über Polizei, Justiz, Feuerwehr und private Sicherheitsunternehmen.

Mehr und genaueres ist leider nicht zu finden. Aber auch einiges zu Videoüberwachung, neben vielen anderen Themen. Leider wird auch dort nur wiedergekäut, was wir aus Tagespresse und somit aus den Verlautbahrungen von Politikern bereits kennen. So etwas zu Kameras in Hessen. Darin auch die schöne Bemerkung, dass Hessen das erste Bundesland war, in dem Kameras im öffentlichen Raum installiert worden sind. War das nicht 1996 bereits in Leipzig der Fall? Bitte korrigiert mich.

Worauf die vielen Schlüsse basieren, die in dem Artikel zum Besten gegeben werden, bleibt ein weiteres Mal offen. Vor allem scheint eine oder mehrere Drogenszenen verscheucht worden sein, ansonsten ist die Ausbeutung eher mager und sicherlich nicht das, was eine derartiges Feiern von Erfolgen rechtfertigt.

Eine kritische Betrachtung dieses “unabhängigen Blogs” ist bestimmt reizvoll.

Google Health und Datenschutz

DeutschlandRadio Kultur hat zum Thema Gesundheitsdaten und Google Health ein Interview mit Alexander Dix, Datenschutzbeauftragter von Berlin, geführt, das hier nachzuhören ist:

Datenschützer Dix: Patientendaten bei Google-Health nicht sicher.

Ob allerdings eine katastrophale Technologie wie Google dafür herhalten muss, um  andere bedenkenwerte Technologien in einem besseren Licht erscheinen zu lassen, finde ich diskussionswürdig.

Die bei “Google Health” vorgesehene Speicherung von Krankendaten berge die Gefahr, dass der einzelne Patient “letztlich die Kontrolle” über seine Daten verliere. Zum einen würden täglich “immer intelligentere Angriffe” auf Netzanbieter “gefahren”, zum anderen sei Google nach amerikanischem Recht verpflichtet, Behörden oder auch Prozessgegnern seine Dateien offen zu legen – so dass etwa Arbeitgeber oder Versicherungskonzerne Informationen über Gesundheitsrisiken von Mitarbeitern oder Versicherten erhalten könnten.

Die elektronische Gesundheitskarte in Deutschland sei “die bessere Variante”, da sie sehr klare Datenschutzbestimmungen enthalte, “die in den USA vollkommen fehlen”. (dradio, 8.7.2008)

Kampfinsekten

Das passt auch zu den schnüffelnden Hunden – Kampfinsekten der DARPA, welche selbst dieses Jahr ihr 50 jähriges Jubiläum feiert – wir erinnern uns, DARPA war maßgeblich an der Idee des Internet in seinen Grundzügen beteiligt.

Tomdispatch hat dazu einen Artikel: Tomgram: Nick Turse, The Pentagon’s Battle Bugs

…..In the meantime, the future is now and Pentagon expert Nick Turse is at work — see below — on the latest developments in DARPA’s plans to help an overstretched military by reaching into the insect kingdom for its newest well weaponized recruits. The first larval Marines, perhaps. Ten-HUT! Unlike Americans at present, they should simply swarm to the recruiting offices…..

Vorladung wegen SMS Nachrichten

Ein amerikanischer Kollege machte mich auf diese Meldung aufmerksam: City Subpoenas Creator of Text Messaging Code

Im Prinzip geht es darum, dass die Erfinder von Massen SMS, jetzt von einem US-Gericht vorgeladen worden sind, um Daten und Kontakte sowie alle Nachrichten preiszugeben – u.a. geht es auch um SMS, die während des Parteitages der Republican Party verschickt worden sind.

Although the service, called TXTmob, was widely used by demonstrators, reporters and possibly even police officers, little was known about its inventors. Last month, however, the New York City Law Department issued a subpoena to Tad Hirsch, a doctoral candidate at the Massachusetts Institute of Technology who wrote the code that created TXTmob.

Lawyers representing the city in lawsuits filed by hundreds of people arrested during the convention asked Mr. Hirsch to hand over voluminous records revealing the content of messages exchanged on his service and identifying people who sent and received messages. Mr. Hirsch says that some of the subpoenaed material no longer exists and that he believes he has the right to keep other information secret.

Schöne Aussichten

Was die anderen Ländern so machen

Die Financial Times Deutschland listet passend zur Urteilssprechung des Verfassungsgerichtes mal schön auf, wie die anderen Länder so mit den Überwachungsmaßnahmen umgehen, was in Frankreich oder Skandinavien so Usus ist und zitiert Jörg Ziercke, den Chef des Bundeskriminalamtes zu den Zuständen im Vereinten Königreich.

Das Ausmaß der Videoüberwachung entspräche allerdings nicht Zierckes “Vorstellung von einem demokratischen Rechtsstaat”, hatte der BKA-Chef einmal dem Wochenmagazin “Stern” gesagt.

Zum Urteil empfehle ich die einschlägigen Quellen – Zeit tagesschau.deSpiegel

Dass Schäuble trotzdem so tut las wäre nichts gewesen und die Onlinedurchsuchungen jetzt doch durchsetzen will – wie vieles andere auch, überrascht nicht. Bleibt die Frage, worum es eigentlich wirklich geht? Um eine Demonstration staatlicher Macht? Um die Paranoia eines einzelnen Mannes (die allerdings auch Otto Schily bereits teilte)? Oder um die Erzeugung von Angst, mit der sich bekanntlich besser regieren lässt? Ich finde das schon lange jedes Maß in der allgemeinen Diskussion um Sicherheit, Terrorismus und die entsprechenden Gegenmaßnahmen verloren gegangen sind.

Handys organisieren den Alltag

Wenn man einmal nicht daran denkt, was die tollen Fähigkeiten der Handys noch so alles ermöglichen, dann ist das in der Tat eine super Sache. Ein Jubelbericht in der Computerwoche zu dem was Handys alles leisten in unserem Alltag – was ihre Technologien letztlich auch so erfolgreich machen dürfte und die Hemmschwelle diese Dienste und andere Datenkraken zu nutzen so niedrig.

Eine neuartige metergenaue W-Lan-Lokalisierung, die das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) entwickelt hat, soll zudem die Navigation in Städten verbessern, die zuweilen durch Aussetzer des satellitengestützten GPS in der Nähe von hohen Gebäuden und in Straßenschluchten unterbrochen wird. Zusammen mit dem Telefonbuch Verlag Hans Müller wollen die Fraunhofer-Forscher die Technik Anfang des Jahres in einer lokalen Suche mit den “Gelben Seiten” präsentieren. Dann können Nutzer, ohne zu wissen wo sie sich genau befinden, ein Taxi rufen oder sich via Handy zu einer Werkstatt lotsen lassen – und zwar ohne langatmig Straßennamen eingeben zu müssen.

Wow, das klingt klasse – da bleiben auch für Überwacher keine Fragen mehr offen…