Category: Datenschutz

Era of the digital mercenaries

Die Reporter ohne Grenzen haben einen Text veröffentlicht, der sich dem Thema der Überwachung des digitalen Verkehrs annimmt: Era of the digital mercenaries

Online surveillance is a growing danger for journalists, bloggers, citizen-journalists and human rights defenders. The Spyfiles that WikiLeaks released in 2012 showed the extent of the surveillance market, its worth (more than 5 billion dollars) and the sophistication of its products.

Lesenswert!

Kameras gefährden unsere Menschenrechte

Dieser Standpunkt ist nicht neu – aber nun kommt er offiziell vom Surveillance Commissioner Großbritanniens, der die technische Entwicklung für den Grund hält, dass Kameras nicht mehr zu kontrollieren noch zu regulieren sind. Der Besen ist aus der Box und macht was er will. Wie gesagt nichts neues – aber ein interessantes Interview, das zeigt, wie weit fortgeschritten der Ãœberwachungsalltag in VereingtenKönigreich bereits ist – ganz ohne Zukunftsblicke und abgefahrende Visionen.

–>> CCTV Technology has ‘Overtaken Ability to regulate it. (Wall Street Journal/ Independent fürs Interview)

Ob dagegen das Kartieren von Kameras sei dahin gestellt – aber ein schöne Idee ist es trotzdem. Was nicht so alles geht mit Technik – zum einen oder anderen Zweck: Crowdmapping Denmark’s CCTV cameras.

Das menschliche Anlitz der Daten

Eine neue App für Smartphones verspricht ihren Nutzern, “digitale Doppelgänger” auf der Welt ausfinding zu machen.

The Human Face of Big Data is a globally crowd-sourced media project focusing on humanity’s new ability to collect, analyze, triangulate and visualize vast amounts of data in real time.

Download the free mobile app and learn about yourself, how you compare to others and what your phone can tell you about your life. Compare answers about yourself, your family, trust, sleep, sex, dating and dreams, with millions of others around the world.

Dafür stellt sie Fragen über Lifestyle und persönliche Meinungen, misst zurückgelegene Wege, stellt den Standort fest usw. Diese Seite gibt (angeblich) Antworten und Daten von Nutzern weltweit in Echtzeit aus.

Hinter dem Projekt stehen der Hardwarehersteller EMC und der Fotograf Rick Smolan.

Auch Polizei stellt Videos bei Youtube ein

Viel Hoffnung haben Protestierende in die Möglichkeiten der Gegenüberwachung gesetzt, um bspw. Polizeigewalt aufzudecken. Spektakuläre Fälle, wie der von Rodney King in Los Angeles oder der Vorfall auf der Freiheit-Statt-Angst-Demonstration in Berlin 2009 nährten die Erwartungen in die “accountability 2.0” (Eijkmann 2011). Dieser Logik folgt immer öfter auch die Polizei. Verschiedene Polizeibehörden in den USA, so ein ausführlicher AP-Bericht, stellen vermehrt Videos auf Youtube ein, um ihre Seite der Geschichte zu erzählen.  Es geht ihnen dabei oft um das Vorfeld der von Protestierenden gezeigten Polizeiübergriffe oder auch darum im Fall von offensichtlichem Fehlverhalten zu beteuern, dass dieses auch zur Entlassung des polizeilichen Gewalttäters geführt hat. Der Artikel stelt keinerlei kritische Fragen darüber, was es bedeutet, wenn nun noch mehr Instanzen Bilder von Demonstrationsteilnehmer/innen veröffentlichen.

Datensammeln über Protestteilnehmer/innen

Gegen die geplanten Blockaden der EZB in Frankfurt im Rahmen eines europaweiten Aktionstages gehen Stadt und Polizei mit ungewohnter Härte vor. Sämtliche Demonstrationen und Aktionen wurden zunächst verboten und aufgrund umfangreicher Datensammlungen im Verlauf vorheriger Proteste konnte die Polizei hunderte Aufenthaltsverbotsverfügungen verschicken.  Die Protestierenden und Bürgerrechtler/innen sind empört. Zumindest die Aufenthaltsverbote wurde inzwischen zurückgenommen. Für die Daten wird sich wohl trotzdem wieder eine Verwendung finden.

Soziale Bewegungen im digitalen Tsunami

Heute fand in Berlin die kleine Konferenz “Soziale Bewegungen im digitalen Tsunami” statt. Gedacht auch als Mobilisierungsveranstaltung gegen den Berliner Polizeikongress, die jährliche Berliner “Sicherheit”sbörse, war er doch eher eine Informationsveranstaltung über den Umgang von Polizei und anderen Behörden mit den neuen technischen Möglichkeiten der Ãœberwachung (insbesondere Handy und Internet) sowie eine Suche nach Möglichkeiten für Abwehr, Selbstschutz und Stärkung von Bürger_innenrechten.

Ringvorlesung zu Konsum und Kontrolle

Im Wintersemester 2011-12 veranstalte ich eine Ringvorlesung zum Thema Konsum, Shopping, Alltag und Kontolle.

Die Ringvorlesung findet im Rahmen des Allgemeinen Vorlesungswesens der Uni Hamburg statt Рsie ist ̦ffentlich und alle sind herzlich eingeladen teilzunehmen.

Ort: Hörsaal K, Hauptgebäude, Edmund-Siemers-Allee

Beginn: 20.10.2011 – 14-tägig

Das Programm:

Piratenerfolg

Es wirkt fast irreal. Mit 8,9% der Stimmen ziehen die Piraten ins Berliner Abgeordnetenhaus. Die voraussichtlich 14 Mandate können sie mit ihrer 15 Personen umfassenden Liste gerade so auffüllen.
Ein Bundestrend ist das sicherlich nicht. Auffällig ist nämlich ein Spezifikum der Berliner Piratenpartei. Mehr als andere Gliederungen der Organisation in der Vergangenheit hat sie mit mehr als ihren ureigenen Themen punkten können. Es ging also nicht nur um freien Netzzugang, Gegnerschaft gegen Onlineüberwachung oder gegen Ãœberwachung im allgemeinen. Vielmehr haben zumindest die Berliner Piraten den ersten Schritt aus der Single-Issue-Ecke gewagt und Zustimmung auch mit anderen Themen erzielt. Auch wenn sie niemand so recht ernst nimmt – besonders die anderen Parteien und diverse Medienkommentare üben sich doch in einer recht paternalistischen Attitüde – “wilderten” sie erfolgreich mit verschiedenen Fragen im Bereich der libertären Linken. Auf ihrer Agenda standen auch Grundeinkommen, Stopp der Privatisierungspolitik, Wahlrechtsausweitung, Transparenz und Ausweitung demokratischer Mitbestimmung. Nun heißt es gespannt sein, wie sie ihre abstrakten Forderungen in konkrete politische Projekte umsetzen.