Category: Big Data

Chinas Social-Score

Über den Versuch seine eigene Bevölkerung nicht nur zu überwachen, sondern auch zu kontrollieren, zu erziehen und besser zu steuern, wurde im Zusammenhang mit Chinas Idee eines Social Score viel berichtet, z.B. hier Social Scoring in China. Im Reich der überwachten Schritte, taz.de 10.2.2018.

Weitere Artikel dazu:

Es gibt aber auch Kritik an der Berichterstattung und Kritik an der Art der gemachten Kritik an dem Score – einer Idee, die für uns so fremd wirkt, aber oft doch viel näher ist, als wir denken mögen.

Film: The Cleaners

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Der Film “the Cleaners” erzählt von den dunklen Seiten der Arbeit im digitalen Zeitalter, Zensur für 1$ in der Stunde, damit das Netz “sauber” bleibt.

RBB hat einen Bericht über Filmemacher Hans Block and Moritz Riesewieck im Netz.

Softwarefehler im Straßenverkehr

Das hier ist ein Update zu meinem Essay über das autonome Fahren. Wenn das so stimmt, dann ist entscheidendes schief gegangen. Das ändert nichts an meiner Kritik, aber es zeigt, worauf wir uns einstellen müssen, wenn Automaten entscheiden. Nicht das ein Mensch immer besser entscheidet oder schneller reagieren kann, aber Uber und algorithmisierte Autos sind doch nur der Anfang.

Report: Software bug led to death in Uber’s self-driving crash
Sensors detected Elaine Herzberg, but software reportedly decided to ignore her. (arstechnica  8.5.2018):

Uber’s sensors did, in fact, detect Herzberg as she crossed the street with her bicycle. Unfortunately, the software classified her as a “false positive” and decided it didn’t need to stop for her.

Essay: Autonomes Fahren

Eigentlich wollte ich nur einen kurzen Kommentar zum Uber-Unfall vom 18. März 2018 schreiben. Da mir dann doch ein paar mehr Sachen eingefallen sind, ist daraus ein kleines Essay geworden.

Welche Zukunft ist autonomes Fahren?

Ein Unfall und jede Menge Aufregung – aus den falschen Gründen?

von Nils Zurawski

Ein “autonomes” Fahrzeug tötet in Arizona einen Menschen und die Aufregung ist groß (u.a. FAZ:, 19.3.2018). Das Fahrzeug war von Uber, dem Start-up-Plattform-Multi mit dem kontroversen bis zweifelhaften Geschäftsmodell. Das machte die Aufregung eher größer als kleiner.

Der Skandal um Cambridge Analytica

Anstatt eines Kommentars zu Cambridge Analytica, hier ein sehr treffender Artikel mit dem treffenen Titel: Cambridge Analytica: the outrage is the real story. Bereits Karl Krauss wusste, das der Skandal dann beginnt, wenn die Polizei ihm ein Ende bereitet.

But what did we really think would happen when the worst aspects of Silicon Valley, a cynical Etonian establishment, reactionary Anglo-American nationalism and hedge-fund capital found each other? As Mark Fisher once said, “Many of what we call ‘conspiracies’ are the ruling class showing class solidarity.”
“Many of what we call ‘conspiracies’ are the ruling class showing class solidarity.” […] Perhaps a more important question to ask is: why do we carry on being shocked when social media’s centrality in our attention and emotional lives doesn’t go well for us?

Die Frage allerdings finde ich auch nicht so überraschend. Der Analyse folge ich, für eine Antwort hätte ich das Stichwort vom Konsum der Überwachung bereit (hier im Blog bereits einige Male angesprochen).

Aktuell dazu ein Interview beim Deutschlandfunk in Kultur Heute (2.4.2018): Überwachung als Fürsorge (trifft es auch, aber nicht ganz)

 

Predictive Policing, Immigration und Silicon Valley

Über Predictive Policing, die vorausschauende Polizeiarbeit wird derzeit viel geredet. Geht das, geht das nicht? Was heißt Vorhersagen, was passiert da und wie sicher sind diese Algorithmen. U.a. hat Simon Egbert dazu einen sehr schönen Vortrag in der Ringvorlesung Daten, Algorithmen, Kontrolle der Zukunft gehalten (am 8.1.2018).

Die Software hinter vielen Programmen dieser Art digitaler, post-moderner und zukünftiger Polizeiarbeit sollte dabei nicht nur im Hinblick auf die Algorithmen betrachtet werden, sondern auch hinsichtlich sonstiger Nutzung und der mit ihnen verbundenen ökonomischen und politischen Macht.

Mehrere Geschichten haben im letzten Jahr die Zusammenhänge zwischen Palantir, der Firma von Peter Thiel, welche die Daten für viele der Anwendungen bereit stellt, dem Migrationsprogramm Donald Trumps und der Polizei thematisiert. Hier einen Blick drauf zu werfen lohnt sich sehr.

Freiheit in der digitalen Welt

In der Talkexperiment-Reihe “Wahnsinn trifft Methode” zum Thema “Frei”war auch ich eingeladen – meine Expertise: Digitalisierung, Überwachung, und damit auch Freiheit. Ein amüsanter Abend mit dem Präsidenten der Uni HH sowie Julia Sen als Gastgeber.

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Big Data, Bots und Algorithmen

An der Universität Hamburg gibt es in diesem Wintersemester 3 Vorlesungsreihen im Allg. Vorlesungswesen, die sich im weitesten Sinne mit dem Thema Big Data beschäftigen.

Die Reihe Mathematik trifft Daten beschäftigt sich mit der mathematischen Seite des Themas.

Die Rache der Bots. Demokratische Integrität und automatisierte Meinung will vor allem den Herausforderungen nachgehen, die vom Einsatz digitaler
Manipulationstechniken für die Integrität demokratischer Meinungsbildung und Entscheidungsfindung ausgeht.

Und schließlich, die auch (hier bereits angekündigte) Reihe Daten, Algorithmen, Kontrolle der Zukunft: Big Data in der digitalen Gesellschaft – Anwendungen und Zweifel.

An diesem Thema Interessierte finden dazu also in diesem Winter reichhaltige Kost!

Big Data und die Polizei

Da dieser Artikel heute in der FAZ besprochen wurde, sollte er hier auch Erwähnung finden.

Sarah Brayne: Big Data Surveillance: The Case of Policing. American Sociological Review, vol 82, no 5, 2017.

Aus der Conclusion:

Focusing on the interplay between surveillance practices, law, and technology offers new insights into social control and inequality. I argued that big data participates in and reflects existing social structures. Far from eliminating human discretion and bias, big data represents a new form of capital that is both a social product and a social resource.

Interessant auf jeden Fall.

Film: Nothing to hide

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Gut gemachter Film, mit der leider so bekannten Konzentration auf das Wer-was-von-mir-wissen-kann-Narrativ und wie man sich besser schützt in der digitalen Welt. Als wenn diese ein extra zu uns und unseren Gesellschaften ist und nicht ein Teil davon, verwoben mit allem (zumindest vielem), was wir tun und wie wir Soziales und Politisches organisieren.

Publikumswirksam und -tauglich, informativ, aber für eine akademische Debatte wenig neue Ideen und Gedanken. Es treten in dem Film aber mal andere Gesichter und Denker auf, das ist in der Tat erfrischend.

Aber die 90 Minuten ist es auf jeden Fall wert.