Die Kollegin Stefanie Baasch hat mit einer Analyse zur Videoüberwachung bei der Fußball-WM 20006 ihre Dissertation vorgelegt, die sicherlich lesenswert ist und sich einreiht in die Diskussion um Videoüberwachung.
Category: Sport/Olympia/Fußball-WM
Forschung/Theorie, Sport/Olympia/Fußball-WM, Veranstaltung
Workshop: Sport-Megaevents und Ãœberwachung
Call for paper proposals for a workshop on “The Surveillance Games” Simon Fraser University at Harbour Centre, Vancouver, BC. November 20-22, 2009
Mega-events such as the Olympic Games, the FIFA World Cup, and high profile political summits such as the G8 and World Trade Organization meetings have all been identified as primary targets for terrorist attack and have undergone extensive security and surveillance transformations as a result. Mega-events now serve as focal points for security and surveillance proliferation. They are microcosms of larger trends and processes, through which we can observe the complex ways security and surveillance practices are implicated in unique confluences of technology, institutional motivations, and public-private security arrangements.
Die Frist endet am 31. März.
Biometrie, Datenschutz, Kommentar, Sport/Olympia/Fußball-WM
Freie oder dopingfreie Gesellschaft?
Offensichtlich geht nicht beides. Die FAZ berichtet über das Dilemma der Dopingfahnder, die nach dem neuen WADA-Code sich selbst ad absurdum führen könnten, denn was darin festgehalten ist, ist die lückenlose Totalüberwachung mit ausgesprochenem Generalverdacht der betreffenden Sportler. Videoüberwachung und die Vorratsdatenspeicherung sind bezogen auf die Gruppe der betroffenen Sportler so als ob ein Mutter ab und zu in den Hof den Kindern zuruft “seid ihr alle da? Macht ja keinen Unsinn!”
Die Kritik der Sportler ist berechtigt, die der Datenschützer und Juristen ebenfalls. Dass aber Radsportler in Belgien klagen und sich deutsche Mitglieder der Regierung sich aber ausgerechnet zu Wort und Bedenken anmelden, ist schon bizarr. Die Regierung hatte bisher wenig Probleme damit auch noch jedes Grundrecht einzuschränken oder zumindest den Versuch zu machen. Und Doping ist kein Einzelfall, sondern systematisch und Teil des Profisports, mit seinen Sponsoren, den Fördermitteln des Bundes, dem chauvinistischen Geheul bei Olympia und einem vielen Heuchlern, die gern im Glanze der Sportler stehen und diese nur beschränkt unterstützen und so tun, als gäbe es das alles nicht. Es bleibt aber die Frage nach den Möglichkeiten ein Dopingkontrollsystem der Fairness zuliebe zu schaffen, welches gleichzeitig die Bürgerrechte und die Privatsspäre weitgehend achtet. Was wäre zu tun?
Ein wie ich finde sehr interessantes Thema, was hier nicht zum letzten Mal (oder ersten Mal) auftauchen soll. Und sicherlich auch ein ergiebiges Feld der Forschung. Ich freue mich auf Anregungen und Kommentare.
Buch-Tipp/Veröffentlichung, Innere Sicherheit / Terrorismus, Sport/Olympia/Fußball-WM
Nochmal Sport und Ãœberwachung
Der Artikel bei Telepolis ist vielleicht ein wenig untergegangen, Fußball ist ein Einfallstor für die Durchsetzung von Verhaltensstandards. Es geht dabei das Buch von Volker Eick, Eric Töpfer und Jens Sambale, welches sich mit Sicherheit und Sport, speziell der WM 2006 auseinandersetzt. Sport und Ãœberwachung – ein interessantes, weitreichendes und immer wiederkehrendes Thema.
Innere Sicherheit / Terrorismus, Sport/Olympia/Fußball-WM, Videoüberwachung / CCTV / BodyCams
Sport und Ãœberwachung
Ãœberwachung und Sport (zum cfp der entsprechenden Konferenz) sind ein nicht zuletzt seit den Olympischen Spielen in Athen eine immer festere Beziehung eingegangen. Die Spiele in Peking werden auch in dieser Hinsicht eine neue Dimension erreichen – ganz abgesehen von der staatlichen Kontrolle durch die Regierung in Peking, die wohl alles tun wird, um mit dieser Veranstaltung ihre Marke als gleichberechtigter Partner zu setzen.
Heise.de berichtet von den Videosystemen, die für die Spiele vorgesehen werden – Intelligente Videoüberwachung von IBM wird in Peking installiert.
Und auch die bereits jetzt von der Angst vor unkontrollierbarer Kriminalität geprägten Vorbereitungen zur Fußball-WM in Südafrika, werden diesbezüglich noch einen draufsetzen.
Nicht immer wird es dabei um Terrormusmus gehen, aber ganz sicher werden in beiden Fällen die Bürgerrechte angetastet und die technischen Möglichkeiten der Überwachung ausgeweitet. Solche Veranstaltung sind halt auch immer eine ideale Testmöglichkeit für neue Technologie, Systeme und Strategien, die dann im Anschluss eventuell auch im Regelbetrieb weltweit verkauft und konsequenterweise auch eingesetzt werden.
Forschung/Theorie, Kultur/Kunst, Sport/Olympia/Fußball-WM
Film anlässlich der WM
Die “Frickelfraktion” hat eine kleine Filmcollage anlässlich der Fußball-WM gemacht und ins Netz gestellt. Sie erklären selbst, warum der Film wichtig ist und was uns erwarten kann. Da es auch um Ãœberwachung geht, habe ich den Link hier veröffentlicht.
grossartig wäre es, sich einfach nur an fussballspielen erfreuen zu können. doch leider ist die wm in deutschland als grossereignis manifestation vieler unschöner dinge, angefangen mit einem ausufernden nationalismus inklusive aller seiner ausgrenzenden und rassistischen folgen über horden herumgrölender fans, die für ihren “männersport” auch ihre eigene “männlichkeit” beweisen müssen, hin zu der aufrüstung der inneren sicherheit – videokameras, rfid-chips, datensammlerei, soldaten im inland, spezialeinsatzkräfte haben die wm-städte im griff.
Der Film ist leider etwas plump geraten.. auch wenn er einige schöne Verbindungen zieht und als Collage und mit Eisenstein’scher Schnittmanier die Gegensätze und die verdeckten Wahrheiten aufdecken will. Aber er soll nicht vorenthalten werden… also macht euch selbst ein Bild..
Datenschutz, Innere Sicherheit / Terrorismus, Kommentar, Sport/Olympia/Fußball-WM
Sieg der Abschreckung…?
Die Fußball-WM ist in vollem Lauf und nichts außergewöhnliches außerhalb des Spielfeldes ist passiert… auch auf dem Spielfeld nicht wo wirklich… Keine Randale, die einzigen Platzverweise blieben bisher auf den Sport beschränkt… das kann auch so bleiben… das verleitet zu der Frage, warum bleibt alles ruhig… und war der Sicherheitswahn und die fast paranoide Angst vor Anschlägen und Hooligans berechtigt?
Das Sicherheitsmonstrum, dass aufgebaut wurde, könnte abschreckend gewirkt haben, so eine Erklärung. Das würde die These belegen, dass Sicherheitsmaßnahmen wie Videoüberwachung vor allem dann abschreckend wirken, wenn über sie bereits geredet wird… der Aspekt nutzt sich zwar ab, aber so lange dauert die WM zum Glück nicht.
Oder: die Fans wollen gar keine Randale…. und das Gerede war vor allem ein Vehikel, um weitreichende Maßnahmen über die WM hinaus zu installieren und zu rechtfertigen.
Letztlich, ließe sich überlegen, ob die Maßnahmen doch greifen und wir davon nichts mitbekommen… also alles gerechtfertigt war..
Die Diskussion um die Tickets und die Datensammlungen sind eher etwas, was im Hintergrund abläuft.. der CCC kümmert sich gerade darum zu sehen, was da eigentlich wirklich gespeichert wurde… denn das kann sehr wohl Auswirkungen über die WM hinaus haben… eine Gewöhnung an Ãœberwachungstechnologien, die über das Freudenfest Fußball eingeführt wurde..
Hoffen wir, dass es auch weiterhin ruhig bleibt und danach genau geschaut wird, warum das so war.. vielleicht ja doch nur friedliche Sportbegeisterung, die dann keine weiteren Sicherheitsmaßnahmen irgendeiner Art in der Zukunft rechtfertigen würde…
RFID, Sport/Olympia/Fußball-WM
WM-Tickets: Schwarzhandel trotz Chips
Offensichtlich hat mit den RFID-Chips nicht alles nicht so geklappt, wie sich das die Organisatoren vorgestellt haben. ARD Sport berichtet von einem blühenden Schwarzhandel.
Innere Sicherheit / Terrorismus, Sport/Olympia/Fußball-WM
Wieviel kostet Sicherheit?
…. offensichtlich nicht so viel, wenn man ver.di Glauben schenkt. Mit Stundenlöhnen um 6,10 Euro und schlechten Arbeitsbedingungen, werden die Beschäftigten, denen in immer mehr gesellschaftlichen Bereichen unsere Sicherheit anvertrauen – gerade auch jetzt während der WM – schlecht bezahlt und auch sonst eher wie “Sklaven” behandelt (O-Ton ver.di Sprecher Peter Bremme bei NDR Online (1. Juni 2006).
Wie NDR 90,3 berichtete, hatten betroffene Sicherheitsleute auf der Pressekonferenz der Gewerkschaft ihr Gesicht mit weißen Masken bedeckt, weil sie befürchteten, Repressalien am Arbeitsplatz zu bekommen. 6,10 Euro pro Stunde, das reiche selbst dann nicht zum Leben, wenn man wochenlang durcharbeite, bestätigten die Betroffenen.
ps. auch hier nutzten die Redakteure vom NDR wieder eine Kameras zur Bebilderung …
Innere Sicherheit / Terrorismus, Sport/Olympia/Fußball-WM
Diskussionen um WM-Sicherheitskonzept
Nach der Messerstecher-Attacke am Berliner Hauptbahnhof, kommt die Diskussion um die Sicherheit bei der WM wieder voll in Gang. Langsam wäre es schön wir könnten uns über den Sport freuen – nicht über das was schiefgehen kann… da sollten wir doch erstmal die Spiele selbst abwarten… da kann noch genug daneben gehen…
Spiegel Online, 27. Mai 2006
Reuters, 28. Mai 2006
Berliner Zeitung, 29. Mai 2006
NDR Online, 29. Mai 2006 mit den Perspektiven aus Hamburg
“Wir werden bei unseren WM-Sicherheitskonferenzen über den Amoklauf in Berlin reden müssen”, kündigte Spahn [Sicherheitschef des WM-Organisationskomitees] an. Es müsse geprüft werden, ob im Vorfeld “wirklich alles bedacht” worden sei. Jedoch sei es “unheimlich schwer, einen irrational handelnden Menschen in der Masse zu kontrollieren”, räumte Spahn ein und warnte zugleich vor allgemeiner Panik.
Innere Sicherheit / Terrorismus, Polizei/Militär/Geheimdienst, Sport/Olympia/Fußball-WM, Veranstaltung
“Policing Crowds – Privatizing Security” : Tagung zu neoliberaler Sicherheitspolitik
Parallel zur Sicherheits- und Sponsoren-WM findet am 24./25. Juni 2006 in den Räumen der NGBK in der Oranienstraße 25, 10999 Berlin-Kreuzberg die internationale Tagung “POLICING CROWDS – PRIVATIZING SECURITY: Neoliberal Policing in the long 1990s – and Beyond” statt. Die Tagungsbeiträge werden sich mit den Zusammenhängen von Sport und Sicherheit im Neoliberalismus, der Kommodifizierung von Sicherheit, der Expansion der Ãœberwachung und der Zukunft sozialer Bewegungen nach 9/11 beschäftigen.
Tagungssprache ist Englisch. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.policing-crowds.org.
Sport/Olympia/Fußball-WM, Videoüberwachung / CCTV / BodyCams
Nagels Peepshow…
Ein Kommentar zu Hamburgs Videokameras und der WM von Harald Haack bei Journalismus, einem Blog von Stephan Fuchs.