Category: Presse / Zensur

Desinformation als tödliches Geschäftsmodell

Wen sollte es wundern, dass im Überwachungskapitalismus – eigentlich mag ich den Begriff gar nicht so gern, aber es lassen sich kurz und bündig damit ein paar Umstände beschreiben – auch die Desinformation Teil des großen Spiels und der Wertschöpfung ist.

Das Team der Forbidden Stories hat dazu eine 7-teilige Serie gefertigt, die sich unter dem Titel Story Killers mit Falschinformationen und den mitunter tödlichen Folgen beschäftigt, die diese haben können – und will man nur darüber berichten. Denn so ein Fall ist der Anfangspunkt der Recherchen und auch der lesenswerte Serie.

In 2017, journalist Gauri Lankesh was assassinated in Bangalore days before she planned to publish an article about disinformation. Over five years later, Forbidden Stories pursued Lankesh’s work on fake news and explored new leads in her murder case.

Dem Überwachungskapitalismus trotzen

Markus Beckedahl hat bei NDR Kultur bereits Ende Januar ein kleines Essay in der Reihe Gedanken zur Zeit veröffentlicht, mit dem Titel: Wie man Elon Musk und dem Überwachungs-Kapitalismus trotzt.

Da ist für Leser:innen dieses Blogs nicht so viel überraschendes drin, aber für die Hörer von NDR Kultur wohl doch das eine oder andere. Interessant finde ich vor allem seine Bemerkung zum Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk und seiner Rolle in diesem System und für die Zukunft:

  • Auch stellt sich die Frage, ob die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten im Fediverse eine größere und staatsferne Rolle spielen könnten. Eine Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der Mitte des 21. Jahrhunderts sollte auch darin bestehen, gemeinwohlorientierte Medieninfrastrukturen zu finanzieren und zu betreiben, die gerade nicht dem Überwachungskapitalismus unterliegen. Damit wir demokratischere Öffentlichkeiten schaffen, die anders funktionieren.

Die Anschwärz-App der Saudis

Unter der Überschrift “Saudische App gegen Meinungsfreiheit: Google und Apple reagieren nicht” berichtet der Deutschlandfunk über eine zweifelhafte App, mit der man als Bürger – wenn man das so nennen kann dort – andere Mitbürger melden kann. So weit, so erwartbar in Saudi-Arabien. Dass Goolge und Apple diese App in ihren Stores führen und weder einen Warnhinweis anbringen, noch sich verweigern, könnte man als Skandal sehen, ist aber auch im Normalbereich des Digitalkapitalismus, oder des Überwachungskapitalismus (Zuboff).

Auch bei Tagesschau zum Lesen: “Anschwärzen per App” Dass wenig Hehl darum gemacht wird, was mit der App beabsichtigt ist, wird in der Beschreibung klar.

Die App scheint auf den ersten Blick recht harmlos. In der Beschreibung heißt es: “Diese App soll jedem Bürger in Saudi-Arabien ermöglichen, die Rolle eines Polizisten einzunehmen. Zur Unterstützung der Behörden kann man Fotos, Videos oder einen Screenshot über die App einsenden.”

Snowden über Zensur im Silicon Valley

Glenn Greenwald hat hier ein Interview mit dem Whistleblower Snowden veröffentlicht. Das Thema: Zensur im Silicon Valley und drohende Gefahren für eine freie Presse in den USA.

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