Hinweis auf zwei Artikel im Online-Auftritt der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG zu Videoüberwachung in Bayern:
Spähangriff mit 17.000 Kameras (27.2.2013)
Mehr Videoüberwachung in Zügen (3.4.2013)
(Beide Artikel von Mike Szymanski.)
Hinweis auf zwei Artikel im Online-Auftritt der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG zu Videoüberwachung in Bayern:
Spähangriff mit 17.000 Kameras (27.2.2013)
Mehr Videoüberwachung in Zügen (3.4.2013)
(Beide Artikel von Mike Szymanski.)
Wir haben es ja schon immer vermutet, aber nicht zu denken gehofft – Videokameras klären Verbrechen auf und verhindern sie sogar. Wie immer diese Zahlen in dem obskuren Artikel zustande gekommen sind, es ist letztlich beruhigend.
Videoüberwachung klärt und verhindert Verbrechen
Ich konnte nicht umhin das mit der Welt zu teilen….
Sollte es nur so aussehen – oder passt eine Kamera hier auf die andere auf? CCTV Absurditäten in London, hier am Elephant & Castle.
Vor einigen Jahren schon hat mir jemand (leider habe ich vergessen, wer – das kann hier gerne noch nachgetragen werden) den Hinweis gegeben, dass auf den Etiketten eines bekannten Softdrink-Herstellers, aus welchen Gründen auch immer, Ãœberwachungskameras abgebildet sind:
Nach Ewigkeiten mal wieder ein Beitrag von mir… Es scheint sich ein Widerstand gegen die Totalüberwachung in deutschen Großstädten zu formen: Jugendliche demontieren Ãœberwachungskameras in Teams und geben sich gegenseitig dafür Punkte, und kämpfen gegen andere Teams. Politisch vermutlich nicht korrekt, wär ich nochmal jung, würd ich’s vermutlich mal probieren ;-)
It’s being called Grand Theft Auto for the surveillance generation, only instead of being played out in the digital world, it’s played out in the real world. And the object of the game isn’t to steal cars or pull off other underworld pranks but to take out Big Brother’s eyes by destroying CCTV surveillance cameras spread across the city.
That’s the new game being played in Berlin and other German cities under the rules of Camover [note: the website keeps changing addresses so link may not work], an activist sport for those who hate surveillance cameras, according to The Guardian.
Seit ein paar Tagen wird über diese Brille berichtet – eine Brille, die gegen die Gesichtserkennung von Ãœberwachungskameras helfen soll.
Privacy visor blocks facial recognition software (BBC News, kurz) oder These Goofy-Looking Glasses Could Make You Invisible to Facial Recognition Technology (Slate, recht ausführlich).
Und wer hat’s erfunden? Die Japaner, nämlich hier: National Instiute of Informatics
Privacy Protection Techniques Using Differences in Human and Device Sensitivity -Protecting Photographed Subjects against Invasion of Privacy Caused by Unintentional Capture in Camera Images.
Auf der Seite des Projektes gibt es auch sehr detailierte Informationen und eine Dokumentation zu der Technik. Ich bin gespannt wann ich die ersten Brillen diese Art auf internationalen Flughäfen sehe.
Die Diskussion über Videoüberwachung in Deutschland oder Europa ist oft konträr und hinreichend bekannt. Beispiele aus anderen Teilen der Welt zeigen, dass dort andere Einstellungen dazu herrschen und die Kameras durchaus willkommen geheißen werden – z.B. in Brasilien. Ein Bericht der BBC führt an, dass dort in einer der Favelas die Dichte an Kameras die von London bereits übersteigt – und die Bevölkerung begrüßt die zusätzlichen Augen zu ihrer Sicherheit.
Rio favela has ‘more CCTV cameras than London
Police in Rio de Janeiro have started using CCTV to watch communities in Rocinha, the city’s biggest favela which they claim to have ‘pacified’ in 2011 when they expelled a large number of drug traffickers.
Ob die Kameras auch die tatsächlichen Probleme dieser Siedlungen und ihrer Bewohner lösen oder die Kameras auch wie hier oder in London ein Alibi-Tropfen auf den heißen Stein sind, wäre an Ort und Stelle zu untersuchen. Dass der Polizist in dem Film das toll findet, kann ich nachvollziehen.
Kunst, Spiel, Aktivismus? Findet es selbst raus. Camover ist
Ein freudiges Spiel mit einem ernsten Ziel.
so die Initiatoren. Ob ich alles teile, was auf der Webseite steht, weiß ich nicht – einen Besuch ist die Seite auf alle Fälle wert.
Zu kommentieren, dass nach dem zum Glück misslungenen Anschlag auf dem Bonner Bahnhof wieder die üblichen Verdächtigen nach mehr Videoüberwachung rufen, ist langweilig. Da können wir alle inzwischen runter zählen und wetten wer dieses Mal zu erst die Nervern verliert. Wie immer nimmt es auch dieses Mal eine sehr eigene Dynamik an – bis hin zu Geheimberichten über die möglichen Kosten einer Ausrüstung aller Bahnhöfe – (hier: dradio zitiert BIlD).
Dass sich dabei die Diskussion unheilbar vermischt zwischen Gewalt, Kriminalität, U-Bahn-Schlägern, Sicherheitsgefühl und der Verhinderung von Terroranschlägen ist gute Tradition dieser Debatten.
Auch gestern wieder als ich bei der NDR Info Redezeit saß und mit Bernd Carstensen vom BDK, Konstantin von Notz von den Grünen und Florian Herrmann von der CSU diskutierte. Die ganze Sendung kann runtergeladen werden. Der von mir kurz erwähnte statistische Vergleich der Kriminalitätszahlen in Großbritannien wurde von einigen meiner Gesprächpartner kurz abgetan als “unbesehen” und nicht ganz richtig – zum Nachschlagen, bei aller Vorsicht, was solche Statistiken angeht: Eurostat: Crime statistics und Eurostat: Crime und Criminal Justice 2006-2009 (eine Zusammenfassung als pdf).
Die Diskusson führt eigentlich nirgendwo hin – Videoüberwachung bleibt ein politisches Instrument und wir werden diese Dabatte wieder führen, ganz egal wie viel in der Zwischenzeit aufgerüstet wurde es ist immer zu wenig, wenn der nächste Fall passiert, egal was es ist.
Die Humanistische Union Berlin-Brandenburg lädt ein zur Präsentation des Kurzfilms EWE (everybody watches everybody) und anschließender Diskussion über Nutzen und Gefahren von Videoüberwachung
am Mittwoch, dem 7. November um 19 Uhr
im Robert-Havemann-Saal im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Str. 4, Berlin.
Es ist ein unendliches Thema. Der bayrische Zündfunk hat sich dem angenommen und ein kleines Feature produziert: Vom Sinn und Unsinn der Kameraüberwachung. Angesichts von Innenminster Friedrichs Aussagen zur positiven Wirkung von Kameras würde man sich wünschen wir alle würden mehr mit einander sprechen – so aber hält er es für ausgemacht, dass Kameras präventiv wirken. Was weiß er, das wir nicht wissen? Zu lesen bei der taz - Bloß nicht zu schnell laufen – ein Bericht zu Indect, im Kasten ist Friedrich zitiert.
Und wer zum Thema noch was zum Schmunzeln sucht – Xtra3 hat zuverlässig den Knaller zu bieten: Videoüberwachung für Klopapierdiebe.