Month: März 2010

Doktoranden-Stipendium zu Ãœberwachung

The Open University Business School
The New Transparency, Queen’s University, Canada

The Open University Business School in conjunction with the Social Sciences and Humanities Research Council of Canada (SSHRC) funded ‘New Transparency: Surveillance and Social Sorting’ project would like to invite applications for a PhD scholarship, based at the Open University Business School, Milton Keynes, United Kingdom, in its ESRC recognized Research Degrees Programme.

Vom Techniker zum Staatsfeind

Eine aktuelle Buchempfehlung: “Wiring Up The Big Brother Machine…And Fighting It” von Mark Klein.

Whistleblower Mark Klein tells the story of the illegal government spying apparatus installed at an AT&T office by the National Security Agency, and his battle to bring it to light and protect Americans’ 4th Amendment rights.

Was wir so alles hinterlassen, täglich und immer

Der Film “Hinterlassenschaften – Die unscheinbare Präsenz menschlicher Reste” wurde von Benjamin Wiessner an der FH Vorarlberg produziert und lädt ein in die

…..  in die Welt der unbewussten, unbeabsichtigten, vergessenen und unspektakulären Reste des Menschen. Aufgrund unserer gesellschaftlichen Sozialisation und des beschränkten Wahrnehmungsspektrums entziehen sich diese Reste unserer Aufmerksamkeit. Und doch geben sie Auskunft über unsere Person, sowie unserem individuellen Bewegungsmuster. Mehr Infos stehen auf youtube.

11. Schwarze Hafen-Nacht: Rätselhaftes Bielefeld!

Eine weitere Schwarze Hafen-Nacht in der in der Speicherstadt-Kaffeerösterei

Kehrwieder 5

Buchpremiere & große Verschwörungsnacht

Dienstag, 30. März, 20:30 Uhr, 5€

von und mit Dietmar Bittrich, Michael Koglin,  Jobst Schlennstedt – und Fritz Tietz. Natürlich ist auch der Verleger, Günther Butkus (Bielefeld!!) vor Ort…

Bielefeld existiert nicht! Jeder weiß es. Aber niemand traut sich, es zu sagen. Wir werden es erstmals öffentlich machen, weil wir eine Verpflichtung verspüren – nicht nur den „Schwarzen Hafen-Nächtlern“ gegenüber. Von diesem Tag an kann niemand mehr behaupten, er habe von nichts gewusst: Bielefeld ist ein Fake!

Mehr Infos findet ihr unter http://www.schwarzenaechte.de/

Buch: Surveillance in the Time of Insecurity

Der Kollege Torin Monahan hat ein neues Buch veröffentlicht. Der Inhalt klingt jetzt nicht so neu, aber er hat in der Vergangenheit mit sehr guten Arbeiten zur Diskussion beigetragen. Aus dem Inhalt:

Threats of terrorism, natural disaster, identity theft, job loss, illegal immigration, and even biblical apocalypse—all are perils that trigger alarm in people today. Although there may be a factual basis for many of these fears, they do not simply represent objective conditions. Feelings of insecurity are instilled by politicians and the media, and sustained by urban fortification, technological surveillance, and economic vulnerability.

Surveillance in the Time of Insecurity fuses advanced theoretical accounts of state power and neoliberalism with original research from the social settings in which insecurity dynamics play out in the new century. Torin Monahan explores the counterterrorism-themed show 24, Rapture fiction, traffic control centers, security conferences, public housing, and gated communities, and examines how each manifests complex relationships of inequality, insecurity, and surveillance. Alleviating insecurity requires that we confront its mythic dimensions, the politics inherent in new configurations of security provision, and the structural obstacles to achieving equality in societies.

Hier gibt es mehr Infos zum Buch und zum Autor.

CfP: Eurospy Symposium

Es ist zwar in England, findet aber bestimmt auch hier ein paar Fans.

Kiss Kiss Kill Kill: A Symposium on the Graphic Art and Forgotten Spy Films of Cold War Europe.

University of Hertfordshire, Hatfield. 18-19 September 2010

Coinciding with the Kiss Kiss Kill Kill Exhibition, this 2-day, parallel strand symposium aims to bring together international scholars, critics, collectors, graphic artists and cinephiles to  explore the issues surrounding the European poster art and the European spy film between 1950-1985. The conference will explore the relationship between poster art, graphic design and espionage cinema during the Cold War, while providing an interdisciplinary forum for the development and appreciation of cult film, literature and the visual arts. The analysis of graphic art, poster design and rare film will consider ideas around, film archiving, marketing, European aesthetics, international audience reception, genre and state politics.

Kameras für Party Studenten in Belfast

Eigentlich sind neue Kameras nicht so sehr berichtenswert, aber wo ich schon einmal vor Ort bin, kann ich auch dazu ein paar Takte sagen.

Mit großer Zustimmung wurde die Installation von Kameras in Belfasts Studentenviertel aufgenommen – denn die inner-wöchentlichen Trinkgelage und deren ausufernde Konsequenzen, bis hin zu gewalttätigen Straßenschlachten mit einer nicht unbedingt zimperlichen Polizei, nehmen überhand und viele der anderen Anwohner fühlen sich gestört. So weit, so gut. Es mag überraschen, dass auch Sinn Fein Politiker wie Alex Maskey dem Zustimmen. Bisher hatten Republikaner in Nordirland die Kameras vor allem mit den Repressionen während der Troubles in Verbindung gebracht – gegen die katholische Bevölkerung. Nun sieht er sogar einen erzieherischen Sinn darin:

Alex Maskey, Sinn Fein MLA for the area said cameras “always have to some extent a limited effect”. “But at the end of the day there has been that much bother in this area the residents have been very strongly clamouring for some support and some assistance and unfortunately cameras have had to be put in. “So let’s hope that at least at this point in time they’ll be a deterrent to bad behaviour,” he said.

Wenn man allerdings die Strukturen sozialer Kontrolle, wie sie auch von den Paramilitärs in bestimmten Wohnvierteln Belfasts (und anderswo) ausgeübt wurde (wird?), dann ist es nicht überraschend, dass anti-soiales Verhalten nun auf “zivile” Weise eingedämmt werden soll und solche Maßnahmen auch begrüßt werden.

Ich bin leider nicht in der nächsten Woche hier um vom “Großkampftag” St. Patricks Day zu berichten, aber es wird bestimmt einiges los sein.

Lesetipp: Culture Unbound – Surveillance

Vol. 2/2010 des Online-Magazins Culture Unbound: Journal of Current Cultural Research widmet sich dem Schwerpunkt Surveillance, u.a. mit Aufsätzen von Mark Andrejevic: Reading the Surface: Body Language and Surveillance; Kelly Gates, The Tampa “Smart CCTV” Experiment und Henry Krisp The Politics of the Gaze Foucault, Lacan and Žižek.

Extremismuserfahrungen schützen vor übertriebener CCTV-Euphorie

So sieht es zumindest Timothy Garton Ash, dessen Zitat ich heute im Tagesspiegel entdeckte:

“Tatsächlich ist es wohl Ihre Geschichte, die erklärt, warum Sie nicht so enthusiastisch über einen seine Bürger ausspionierenden Staat sind (zum wiederholten Male). So wie es der britische Akademiker und Journalist Timothy Garton Ash – der selbst eine Stasi Akte hatte und darüber in seinem großartigen Buch [“Die Akte Romeo“, Anm.) geschrieben hat – aufgezeigt hat: “Precisely because German lawmakers and judges know what it was like to live in a Stasi state, and before that in a Nazi one, they have guarded these things [privacy] more jealously than we, the British, who have taken them for granted. You value health most when you have been sick”.”

Geheimdienste und sicherheitsindustrieller Komplex

Das eine Heft schon seit einiger Zeit mit ausgewählten Beiträgen online, das andere frisch im Netz: Nr. 93 von “Bürgerrechte & Polizei/CILIP” widmet sich dem Thema bundesdeutsche Geheimdienste und das aktuelle Heft Nr. 94 schaut auf den sicherheitsindustriellen Komplex. In der Summe finden sich Texte zur Entwicklung der (west-)deutschen Dienste, der Frage, wie man eigentlich “Verfassungsfeind” wird, der Karriere von Drohnen zwischen Militär und Innerer Sicherheit und ein Portrait des “Homeland Security”-Technologie-Anbieters Unisys – sowie in der kompletten Print-Ausgabe einiges mehr zum Thema Ãœberwachung.