Category: Algorithmen

Big Data und die Polizei

Da dieser Artikel heute in der FAZ besprochen wurde, sollte er hier auch Erwähnung finden.

Sarah Brayne: Big Data Surveillance: The Case of Policing. American Sociological Review, vol 82, no 5, 2017.

Aus der Conclusion:

Focusing on the interplay between surveillance practices, law, and technology offers new insights into social control and inequality. I argued that big data participates in and reflects existing social structures. Far from eliminating human discretion and bias, big data represents a new form of capital that is both a social product and a social resource.

Interessant auf jeden Fall.

Film: Nothing to hide

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Gut gemachter Film, mit der leider so bekannten Konzentration auf das Wer-was-von-mir-wissen-kann-Narrativ und wie man sich besser schützt in der digitalen Welt. Als wenn diese ein extra zu uns und unseren Gesellschaften ist und nicht ein Teil davon, verwoben mit allem (zumindest vielem), was wir tun und wie wir Soziales und Politisches organisieren.

Publikumswirksam und -tauglich, informativ, aber für eine akademische Debatte wenig neue Ideen und Gedanken. Es treten in dem Film aber mal andere Gesichter und Denker auf, das ist in der Tat erfrischend.

Aber die 90 Minuten ist es auf jeden Fall wert.

Trailer: Pre-Crime

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Da, wo der Film CITIZENFOUR aufhört, geht PRE-CRIME einen Schritt weiter. Die Regisseure Monika Hielscher und Matthias Heeder stellen einige der brennendsten Fragen unserer Zeit: Wie viel Freiheit sind wir bereit aufzugeben für das Versprechen absoluter Sicherheit? Und können wir uns auf das Urteil von Computern und Algorithmen wirklich verlassen?

Ja, aber …

Der digitale Hilfssheriff

Wie viele Daten sollen IT-Konzerne wie Google herausgeben, um den Behörden bei der Strafverfolgung zu helfen?

ein kluger Artikel von Adrian Lobe (FAZ, 22.6.2017) über die Macht der Maschinen, mit denen wir uns umgeben und den wir vertrauen als wären sie gute Bekannte….

Das Herrschaftswissen, das die Tech-Giganten mit ihren Maschinen aggregieren, könnte sich schon bald gegen ihre Nutzer wenden.

Ich würde argumentieren, der Wunsch nach den digitalen Domestiken und nach Distinktion, dem Zwang der Hypermoderne anzugehören, führt zu einem Trend in der ÜBerwachung (wenn auch nicht so genannt) zum Lifestyle wird. Ich werde dazu in Kürze nochmal ein paar Ausführungen machen.

Die Daten-Gesellschaft

Die Wiener Journalistin Sarah Kriesche hat im ORF ein Radiokolleg über 4 Folgen produziert, was vom 26.-29. Juni läuft. Titel: Die Daten-Gesellschaft.

Auf internationalen Konferenzen, in der Politik, in der Literatur oder in den Medien: Immer wieder ist vom “Geschäft mit unseren Daten” und “neuen Daten-Gesellschaftsformen” die Rede. Utopie und Dystopie scheinen diesen Gesellschaftsweg Hand in Hand entlang zu schreiten.

Sarah Kriesche beleuchtet den Einfluss von Daten auf die Wirtschaft, Verbrechen, Krieg und Demokratie.

Was wäre wenn schlaue Geräte Zeugen wären?

Der Künstler Luke Munn spielt mit der Idee, was wäre wenn Alexa oder ein ähnliches Ding tatsächlich als Zeuge für Geschehnisse zugelassen wäre, ein Blick in unsere digitale Zukunft des “guten Leben” wie es sich die Nerds aus dem Silicon Valley vorstellen. http://lukemunn.com/monitor/

© Luke Munn, Work: Monitor

Recently police in Arkansas issued a warrant for Amazon Alexa data in connection with a suspected homicide. Though the request was denied, this artwork acts as if it was accepted, using ‘smart home’ notifications to extrapolate from the evening’s events: a few friends, a few drinks, a floating body. In doing so, it explores the data these objects might possess and anticipates some of the ways it might be both used and abused.

Kleidung gegen Überwachung

Mode kann Trendsetter sein, aber auch eine Reaktion auf die gesellschaftlichen Verhältnisse. Die Beispiele in der Geschichte der Bekleidung sind vielfältig, vom Minirock, zur Krawatte, zu den Baggy-Jeans der Hiphopper (und der kleinen Jungs, die fast immer damit stolpern…). Also warum nicht auch Kleidung gegen die omnipräsente öffentliche Überwachung. Bei der BBC gab es dazu einen schönen kleinen Bericht mit Beispielen: How what you wear can help you avoid surveillance (21.4.2017).

The HyperFace print range features patterns suggesting eyes, noses and mouths to confuse facial recognition algorithms (Credit: Adam Harvey)

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn das Digitale in meine Welt eindringt….

Es ist eine Binsenweisheit, dass das Digitale in unsere Welt eindringt und sie vielfach übernimmt, uns zu neuen, anderen Praktiken im Alltag auffordert, gar zwingt, dass viele der Folgen noch nicht absehbar sind, wir andererseits uns aber auch begeistert auf die neuen Möglichkeiten stürzen, die geboten werden. Dass wir manchmal nur Probleme lösen, die wir ohne die Technik nicht gehabt hätten, ist dabei zweitrangig.

Zwei Artikel, die kürzlich erschienen sind, beschäftigen sich mit diesen Konsequenzen und Entwicklungen.

Algorithmen, Kommunikation und Gesellschaft

Gerade erschienen bei Kommunikation@Gesellschaft, die Themenausgabe zu “Algorithmen, Kommunikation und Gesellschaft”, herausgegeben von Jan-Hinrik Schmidt, Katharina Kinder-Kurlanda, Christian Stegbauer und Nils Zurawski.

Mit Beiträgen zur Soziologie des Algorithmus; Algorithmische Selektion im Internet; Filterblasen – Ausgangspunkte einer neuen, fremdverschuldeten Unmündigkeit?; „Online-Audiences“Zur Publikumsvermessung im Internet u.a.m.