Month: Juli 2007

Karten und die private Ãœberwachung auf der Biennale

Real Time Rome nennt sich das Projekt des MIT, welches als Teil der Biennale vorgestellt wird. Da sich darin auch Überwachungsaspekte finden lassen, wollte ich es nicht vorenthalten (von 2006 deshalb, weil es sich um den Architektur-Teil der diesjährigen Biennale handelt).

Real Time Rome is the MIT SENSEable City Lab’s contribution to the 2006 Venice Biennale, directed by professor Richard Burdett. The project aggregated data from cell phones (obtained using Telecom Italia’s innovative Lochness platform), buses and taxis in Rome to better understand urban dynamics in real time. By revealing the pulse of the city, the project aims to show how technology can help individuals make more informed decisions about their environment. In the long run, will it be possible to reduce the inefficiencies of present day urban systems and open the way to a more sustainable urban future?
IMG_5597.jpg Detail from Software 2. The yellow lines represent buses in real time and the red corresponds to density of people. Sep 2006

Es handelt sich dabei offensichtlich um Karten, mit denen eine Orientierung entlang ausgesuchter Faktoren erleichtert werden soll. Ob das schon Ãœberwachung ist, mag bezweifelt werden – sicher ist aber das solche Technologien sich sehr gut eignen, um zielgerichtet im Konsumbereich oder aber auch in der Kontrolle von Menschen bzw. Gruppen von Menschen gentutzt zu werden. Die Visualisierung über Karten schafft entsprechende Ãœbersichten und damit neue Wirklichkeiten durch Komplexistätsreduzierung – der Mensch als Datenbruchstück, in diesem Fall in der Rolle als Handybenutzer. Schön deutlich wird hier, wie über Karten Zeit und Raum verdichtet und in neue Zusammenhänge gesetzt werden kann und somit unsere Sicht auf die Welt beeinflussen und steuern kann.

Videoüberwachung mal andersherum…

Wie der Guardian vom 7. Juli berichtete, diente die Ãœberwachungskameras in einer Polizeiwache dazu, die diskriminierende Behandlung eines Gefangenen durch die Polizisten festzuhalten und aufzuklären – “Caught on CCTV: the police sergeant who said Somalian needed ‘a good beating'”. Damit dreht sich die Ãœberwachung einmal gegen ihre ursprünglichen Zwecke und schafft ein Stück Gleichheit und vielleicht die Kontrolle, die die Polizei sonst scheut.. es wäre schöner wir bräuchten sie in keine Richtung, aber das ist dann doch wohl eine Utopie…

Buch: Surveillance Studies – an Overview

Von David Lyon, einem der führenden Forscher zu Überwachung, ist gerade ein neues Buch erschienen:
Surveillance Studies. An Overview
bei Polity Press. Damit gibt es jetzt auch eine Einführung im Englischen zu diesem Thema. So weit sind wir in Deutschland noch nicht – eine erste Bestandsaufnahme gibt es allerdings in dem Buch Surveillance Studies – Perspektiven eines Forschungsfeldes, das von mir herausgegeben wurde. Mehr zum Buch, sobald ich es habe.

Naked Security by Torin Monahan

Naked Security by guest editor Torin Monahan
(July 1, 2007)

Phoenix’s Sky Harbor Airport recently began testing an X-ray screening device that can peer underneath clothing. The so-called backscatter system uses low levels of radiation to scan travelers and give TSA agents a graphic representation of passengers’ bodies.

The stated goal of such a system is to detect concealed weapons or objects without subjecting travelers to more invasive pat-down searches by TSA screeners. Of course, many people are appalled at the prospect of strangers scrutinizing their naked, if software “blurred,” bodies and feel that this constitutes an invasion of privacy far greater than that of a routine search.

Widerstand im Netz

tagesschau.de hat einen Artikel zu den verschiedenen Aktionen gegen Schäubles Ãœberwachungspolitik im Netz veröffentlicht – Kreative Ãœberwachungsgegner im Netz. Der Kollege Fiete Stegers macht damit auch die Blogger und anderen Aktivisten über die üblichen Kanäle hinaus bekannt. Gut für uns! Unter anderem mit dabei – die Erfinder des Stasi 2.0 Graffitis.