Der britische Datenschutzbeauftragte Richard Thomas hat eine neue Version des CCTV Code of Practice : revised edition 2008 veröffentlicht.
Author: Dietmar Kammerer
Datenschutz, Forschung/Theorie
Impact of Surveillance and Data Collection
Vergangenes Jahr hat der Verfassungsauschuss des britischen Parlaments Experten gebeten, Stellungnahmen einzureichen über The Impact of Surveillance and Data Collection upon the Privacy of Citizens and their Relationship with the State. Der Bericht ist noch nicht erschienen, dafür sind die eingegangenen knapp vierzig Expertenmeinungen hier veröffentlicht. Unter anderem enthält die Liste den Bericht des Surveillance Studies Network.
Dazu ergänzend die Meldung auf heise.de, wonach Graeme Gerrard von der ACPO bei einer parlamentarischen Anhörung eingeräumt hat, dass Videoüberwachung Gewaltverbrechen und spontan begangene Straftaten nicht verhindern kann und dass die Öffentlichkeit über die Effizienz von CCTV “in die Irre geführt” worden sei. Ergänzend siehe auch die Meldungen hier und hier.
Datenschutz, Forschung/Theorie
Liberty veröffentlicht Privacy Report Britain
Kultur/Kunst, Videoüberwachung / CCTV / BodyCams
Ausschreibung “Mein Leben in Sicherheit”
An alle Dokumentar- und Kunstfilmer da draußen: Das Dokumentarfilmfest DOK Leipzig und die Filmredaktion 3sat rufen auf, Exposées für Filmprojekte zum Thema “Mein Leben in Sicherheit” einzusenden: und zwar bis zum 15. Januar.
Erinnert sei auch an den noch laufenden Literaturwettbewerb.
Kultur/Kunst
Schreibwettbewerb
Der österreichische Bürgerrechts- und Datenschutzverein q/uintessenz veranstaltet ab sofort einen Schreibwettbewerb zur Zukunft der Überwachung, unter dem Titel: Am Ende der Leitung: Das hätte sich George Orwell nicht träumen lassen! Teilnehmen darf jedeR, Einsendeschluss ist der 30.04.2008, und tolle Preise gibt es auch. Die schönsten, und d.h. hier vermutlich: furchterregendsten Texte werden in einer Anthologie veröffentlicht.
Kultur/Kunst, Videoüberwachung / CCTV / BodyCams
Art of Surveillance // Kommentar zum ‘Ãœberwachungsfilm’
1. Ein Link auf einen WIRED-Beitrag: The Art of Surveillance.
2. Eine Ergänzung zu Nilz’ Beitrag aus Sicht eines Film- und Kulturwissenschaftlers: Natürlich ist “Look” nicht der erste Film, der ausschließlich “mit Ãœberwachungskameras gedreht” wurde. Um genau zu sein (das lohnt sich immer wieder) ist es ein Film mit einem Drehbuch, der mit gewöhnlichen Kameras aus den entsprechenden Perspektiven so gedreht wurde, dass die Aufnahmen den konventionalisierten Eindruck erwecken, als entstammten sie “echten” Ãœberwachungskameras.
Videoüberwachung / CCTV / BodyCams
ACPO-Bericht zu Videoüberwachung
Die britische Association of Chief Police Officers und das Home Office haben die National CCTV Strategy veröffentlicht. Darin wird der Einsatz von Videoüberwachung anhand von zehn Aspekten (Training, Standardisierung, Einsatz der Aufnahmen als Beweismittel, u.a.) genauer untersucht. Unter anderem kam man zu der Erkenntnis, dass 4 von 5 Kameras keine verwertbaren Aufnahmen zur Identifizierung Verdächtiger liefern. Am Ende sprechen die Verfasser insgesamt 44 Empfehlungen zur Verbesserung von CCTV aus und fordern eine gebündelte “nationale Strategie”.
Und heise.de war mal wieder schneller.
Buch-Tipp/Veröffentlichung
Teil der Lösung
Der neue Roman von Ulrich Peltzer, Teil der Lösung, ist erschienen: Darin schlägt sich der Protagonist, ein postakademischer Mittdreißiger, durch Berlin und Paris auf der Suche nach der Vergangenheit des militanten und terroristischen Widerstandes gegen die Staatsgewalt – immer unter den Augen von Ãœberwachungskameras, Bundeskriminalamt, und Nachrichtendiensten.
Buch-Tipp/Veröffentlichung, Datenschutz, Videoüberwachung / CCTV / BodyCams
E-Dissertationen zu Ãœberwachung
Ãœber den Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek sind mittlerweile mehrere elektronische Dissertationen zum Thema Ãœberwachung / Kontrollgesellschaft abrufbar:
Adelmann, Ralf: Visuelle Kulturen der Kontrollgesellschaft: zur Popularisierung digitaler und videografischer Visualisierungen im Fernsehen. Ruhr-Universität Bochum, Universitätsbibliothek, Fakultät für Philologie, 2003.
Breyer, Patrick: Die systematische Aufzeichnung und Vorhaltung von Telekommunikations-Verkehrsdaten für staatliche Zwecke in Deutschland. Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Rechtswissenschaft, 2004.
Ketzer, Christine: Securitas ex Machina. Von der Bedeutung technischer Kontroll- und Überwachungssysteme für Gesellschaft und Pädagogik. Universität zu Köln, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, 2006.
Lin, Chen-Yu: Öffentliche Videoüberwachung in den USA, Großbritannien und Deutschland. Fakultät für Sozialwissenschaften, Georg-August-Universität Göttingen, 2006.
Toepffer-Wenzel, Kirsten: E-Watch und Controltainment : Zur Kriminologie der Kontrollkultur. Universität Hamburg, FB Sozialwissenschaften, 2005.
Buch-Tipp/Veröffentlichung, Polizei/Militär/Geheimdienst, Videoüberwachung / CCTV / BodyCams
YouTube als Instrument der Sousveillance?
Nur ein Hinweis auf einen Langtext auf spiegel.de, der sich mit den Vor- und Nachteilen von YouTube als Instrument der Countersurveillance beschäftigt. Bürgerrechtsgruppen wie Cop Watch L.A. nutzen vermehrt die Video-Plattform, um Fälle von Polizeibrutalität zu publizieren. Ob man den meist nur dürftig kommentierten Ausschnitten immer trauen darf, und ob diese Form des Internet-Prangers einen geeigneten Weg darstellt, mehr Transparenz und Demokratie in die Polizeibehörden zu tragen, bezweifle nicht nur ich, sondern auch die Autoren eines lesenswerten Artikels:
Laura Huey, Kevin Walby, Aaron Doyle: Cop Watching in the Downtown Eastside: Exploring the Use of (Counter) Surveillance as a Tool of Resistance, in: Torin Monahan (Hg.), Surveillance and Security: Technological Politics and Power in Everyday Life, Routledge, 2006 (Mehr zum Sammelband siehe auch hier.)
Forschung/Theorie
“Taking a Look at Surveillance Studies”
Die Zeitschrift Contemporary Sociology der American Sociological Association, normalerweise lizenzpflichtig, hat ihren Schwerpunkt zu Surveillance Studies vom März 2007 zur freien Einsicht online gestellt. Das Dossier Taking A Look at Surveillance Studies versammelt Texte von David Lyon, Elia Zureik, John Torpey, David Cunningham und Gary T. Marx über die Methoden, Fragestellungen und Trends im neuen Forschungsfeld. Lesenswert.
Veranstaltung
Fachtagung Vorratsdatenspeicherung am 17. September in Berlin
Unter dem Titel: “Das Ende des Informanten- und Datenschutzes?” lädt die Humanistische Union in Berlin am Montag, 17. September lädt zu einer Fachtagung zur Vorratsdatenspeicherung in Deutschland ein. Um Anmeldung wird gebeten.
Aus der Einladung:
Am 17. September 2007 veranstaltet die Humanistische Union eine rechts- und medienpolitische Fachtagung zur Vorratsdatenspeicherung. Dort sollen die europa-, verfassungs- und strafrechtlichen Bedenken gegen die Erfassung des Kommunikationsverhaltens diskutiert werden. Die Tagung findet in Kooperation mit zahlreichen Medien- und Journalistenverbänden statt.