Category: Konsum

Die Lust an der Selbst-Überwachung

“Zeig mir wie fit du bist” – war bisher ein Satz, der unter Sportlern fiel, unter Kindern beim gegenseitigen Kräftemessen oder als ermutigende Aufforderung, ein Spiel, ein Spaß unter Freunden oder Konkurrenten. Dank Smartphones & Co ist daraus ein gesellschaftlicher Imperativ geworden – einer, der weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen kann.

in der FAZ Sonntagszeitung stand dazu ein lesenswerter Artikel gleichen Titels (zumindest in der Printversion), der über die Entwicklung und datenschutzrechtlichen Fallstricke der quantified self-Bewegung (oder international) berichtet.

Wir werden überwacht? Selbst schuld…. :

….  wir haben ja zugestimmt!

Terms and Conditions May Apply Preview from Hyrax Films Private on Vimeo.

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Kosumentenüberwachung und Gender

Ich möchte auf eine kleine, feine Arbeit zum Thema Kundenkarten aufmerksam machen, die sich mit dem Thema Gender und Social Sorting im Konsumentenbereich beschäftigt.

The Price of Loyalty: A Gendered Analysis of Consumer Surveillance von Amelia Cheston, Absoventin an der Queens University in Kingston, Ontario. Gutachter der Arbeit war David Lyon.

Consumer surveillance, seen in the social sorting capabilities of loyalty marketing, is gendered. ….. ….  It is important to consider the role that gender plays in loyalty marketing in order to understand how being labelled a ‘man’ or a ‘woman’ can influence how one’s personal information is categorized and utilized by companies.

Googles Chrome und eine Parodie

Nicht ganz neu, aber vielleicht hat es ja noch nicht jeder gesehen – ein Video zu Googles Chrome und eine ironische Kopie als Kommenar, ausgerechnet von Microsoft, den neuen Schützern der informationellen Freiheit. Die Konsumwelt hat ihre sehr eigene, und oft absurde Logik…

Google

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Microsoft

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Kunden, Loyalität und Kontrolle

Wir steuert man Kunden und schafft es, dass sie wiederkommen? Alle Unternehmen stellen sich die Frage. Angesichts von Prism – auch hier oder hier besonders schön (oder Tempora)bekommen aber die Strategien, die möglichst viele Daten über sammeln wollen, damit wir gut versorgt werden können – und die Unternehmen mit unserem Geld eben auch – einen absurden Beigeschmack. So auch dieses Video hier, indem die Firma Loyalty Lab erklärt, was wichtig ist um Kunden zu steuern und zu kontrollieren, wo sie ihr Geld ausgeben. Schön gemacht, und es stellt sich die Frage wieso die Aufregung, wenn das der digitale Alltag der meisten Menschen ohnehin schon ist. Zugegeben nicht so direkt, nicht als Terrorabwehr, aber schon der Kontrolle wegen und damit wir umsorgt sind…

 

wer will das so genau wissen… ?

.. wann die Kleinsten  in die Windel machen. Ein herrliches Beispiel für function creep – die Ãœberwachung der Baby-Windel, damit Mama und Papa vor Entzücken in höchsten Tönen kreischen können, wenn Baby mal wieder in die Windel macht – was Babys so tun…

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Der Terror als Konsum

Auch wenn es nicht direkt um Kontrolle geht, so passt das doch hierher, weil der Terror ja eines der Argumente ist, weswegen wir vieles von dem Quatsch ertragen müssen, der als nötig verkauft wird.

Das ZDF möge gnädig sein mit dem Bild, welches ich aus der Mediathek abphotographiert habe. Aber das Bild im Bericht über einen Salafisten, hat mich beeindruckt. Das im besten Konsum-Guerrilla-Stil geänderte Logo von adidas /alqaida, so demonstrativ zur Schau getragen (wenn das denn alles echt ist), zeigt, dass auch der Terror gegen den Westen vollends in der Konsumgesellschaft angekommen ist. Es mögen denen unsere Werte und unseren Lebenstil nicht passen, aber damit (zynisch, ironisch?) spielen wollen sie schon. Der Kampf gegen die Unterdrückung, für die arme islamische Welt, die Menschen vor Ort wirkt so leicht schal, wenn man sich dafür mich den Accessoires des Westens mit ihren postmodernen Beliebigkeitsspielchen ausrüstet. Herrlich demaskierend und gleichzeitig gefährlich mittelalterlich – da hilft auch ein fesches Logo nicht weiter.

Körpervermessungen

Die Australier vermessen ihre Bürger – auf der Suche nach dem Durchschnittsaustralier – bzw. eine australische Klamottenkette vermisst ihre Kunden mit einer 3D Technik, die auch am Flughafen eingesetzt wird.

Was auf den ersten Blick ganz harmlos aussieht, ist nur der erste Schritt zu einer Vermessung von Menschen, einer Anthropometrie. Der Artikel zeigt sehr anschaulich, wie auch über Standards kontrolliert und überwacht wird, wie Kategorien erzeugt werden, die, wie in diesem Fall rein kommerziell beginnen, aber als spin-offs davon auch ganz andere Verwendungen finden können. Was normal und abweichend ist, kann so auch festgelegt werden – die Zwecke werden halt nicht mit definiert. Auch ohne auf die Ãœberwachung von Menschen ausgerichtet zu sein, lassen sich jede Menge Anwendungen ausdenken, die aus solchen Vermessungen hervorgehen können. Zum Nachdenken regt es auf jeden Fall an.

Handys zum Countermapping und zur Ãœberwachung

In der neuesten Le Monde Diplomatique gibt es den Artikel “Smart Power. Das Handy als politisches Instrument von Laurence Allard, in dem der Autor darlegt, welche Möglichkeiten des Countermapping durch Mobiltelefone, SMS Services und entsprechende Software – u.a. beim Erdbeben in Haiti 2009, wo eine in Kenia entwickelte Software half die Hilfe zu organisieren (Infos dazu bei tadias.com und Wikipedia). Der Artikel deutet aber auch an, wohin die durch amerikanische Philantropen geförderten Programme führen können – u.a. zur Ãœberwachung der Menschen durch ihre Mobiltelefone. Noch nur zu wirtschaftlichen Zwecken, wann aber kriegen die Staaten das auch spitz. Die Ideen zum Countermapping sind auf jeden Fall inspirierend und sehr spannend zu lesen.

Auf jeden Fall lesenswert – noch am Kiosk, nächsten Monat auch online.

wir konsumieren die Ãœberwachung…

… nur solange man darüber nachdenkt, dass RFIDs den Konsumenten bei seinen Aktivitäten überwachen, kommen wir nicht darauf, dass wir Ãœberwachung auch konsumieren. Dann heißt sie nicht so, sondern Kundenservice, Bequemlichkeit, Versorgung, Management oder so ähnlich. Ambient Surveillance ist auch hier das Schlüsselwort.

Ein paar Beispiele: Autos bezahlen für ihre FahrerVideoüberwachung und KundenverhaltenRFiD Chips in der Kleidung (alles auch an anderen Stellen im Netz zu finden)

Das ist alles nicht neu, aber es kommt immer öfter, und – davon bin ich überzeugt – immer seltener mit Verweisen auf möglichen Datenschutzprobleme, sondern bald auch als die Art des Services als Feature, als Premium-Care, als tragbares soziales Netzwerk. Der Konsum der Ãœberwachung…. ich denke weiter darüber nach…

Konsum der Ãœberwachung?

Vielleicht habt ihr Spaß und Interesse an den Ideen, die ich in diesem Vortrag zum ersten Mal ein wenig ausgeführt habe und über die ich gerade und auch weiterhin nachdenken werde.

im Rahmen der Ringvorlesung Konsum, Shopping, Alltag, Kontrolle, ist das hier der Abschlussvortrag zu “Konsum als Ãœberwachung? Konsum der Ãœberwachung?”

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