Category: Konsum

Verschiedenes zu Kundenkarten…

Ich habe in letzter Zeit ein paar verstreute Meldungen zu Kundenkarten gefunden, die ich hier einmal zusammenfassend kommentieren möchte:

Unter dem Titel “es gibt kein Versteck mehr” kommentiert eine Wiener Kollegin den Fall eines Kunden, der mti seinen Kundendaten konfrontiert wurde, als er sich über abgelaufene Ware beschweren wollte. Das ist doch endlich mal ein Fall wie wir ihn alle immer herausbeschwören und wie er in der schönen neuen Konsumwelt in Zukunft bestimmt öfter haben werden. Ob es hier nur um besonders naßforsche Filialleiter geht oder ein generelles Problem bzw. einen Trend zu mehr Neugier und kategorisierender Kontrolle, muss zunächst offen bleiben.

Kundenkarten sind im Trend – in Deuschland ist allerdings nach durchschnittlich 4 Karten Schluss im Portemonnaie – weswegen die Unternehmen auf die mobile Technik setzen.

Publikation: Surveillance as Cultural Practice

Im Sociological Quarterly ist in der neuesten Ausgabe  – Volume 52, Issue 4,  Fall 2011 – eine Schwerpunkt zum Thema “Surveillance as Cultural Practice” erschienen,Guest editor: Torin Monahan.

  • SURVEILLANCE AS CULTURAL PRACTICE – Torin Monahan
  • LOCAL PRACTICE AND GLOBAL DATA: Loyalty Cards, Social Practices, and Consumer Surveillance – Nils Zurawski
  • PLAYFUL BIOMETRICS: Controversial Technology through the Lens of Play – Ariane Ellerbrok
  • UK NEWS MEDIA DISCOURSES OF SURVEILLANCE – David Barnard-Wills

Wer interessiert ist an den Aufsätzen und über seine Uni oder sonstwie nicht rankommt – einfach eine Mail an mich.

Ringvorlesung zu Konsum und Kontrolle

Im Wintersemester 2011-12 veranstalte ich eine Ringvorlesung zum Thema Konsum, Shopping, Alltag und Kontolle.

Die Ringvorlesung findet im Rahmen des Allgemeinen Vorlesungswesens der Uni Hamburg statt Рsie ist ̦ffentlich und alle sind herzlich eingeladen teilzunehmen.

Ort: Hörsaal K, Hauptgebäude, Edmund-Siemers-Allee

Beginn: 20.10.2011 – 14-tägig

Das Programm:

Sony und der Daten-GAU

Die dpa hat in der vergangenen Woche ein Stück zum Sony Daten-GAU gemacht.Anlass war ein Umfrage zur Un/Sicherheit der Konsumenten im Umgang mit ihren Daten. U.a. zu lesen beim Stern – Online-Shopper bleiben gelassen – , aber auch vielen anderen Publkationen, die den Artikel von der dpa genommen haben. Der Kollege Kai-Uwe Hellmann, Konsumsoziologe und ich selbst kommen auch zu Wort.

Radio: Datenkauf und Fingerabdrücke

Auf BBC Radio gibt es zwei interessante Beiträge zu den Themen Verkauf von Daten sowie eine Untersuchung von Fingerabdrücken.

Das Programm zu den Daten bringt nicht so viel Neues (Start bei ca. 13:45), ist aber interssant zu hören.

Die Sendung zu den Fingerabdrücken wagt einen historisch-kritischen Blick auf die Technik, die mittlerweile gut 100 Jahr alt und in Gebrauch ist. Die Frage der Sendung ist: Sind Fingerabdrücke wirlich so einmalig und wertvoll wie immer behauptet wird.

Barbie ist eine Kamera

Spielzeug mit eingebauten Kameras ist ja grundsätzliches nichts neues. Wie offensiv hier Werbung für eingebaute Spionagetechnik gemacht wird, hat mich dann aber doch überrascht. (Eine drahtlose Ãœbertragung ist bei “Barbie”, anders als beim Bären-Babyphone, allerdings offenbar nicht möglich.)

Barbie ist eine Kamera

Und natürlich war David Wood mal wieder schneller.

Kundenkarten, Daten und falsche Schlüsse

Alle Welt regt sich gerade – zu Recht – über den möglichen Handel mit Daten im Zusammenhang mit Kundenkarten und der Firma Easycash bzw. einer ihrer Töchter – passenderweise Loyalty Solutions genannt. Berichte darüber finden sich u.a. bei der Süddeutschen Zeitung – Ich weiß, was du letzten Sommer gekauft hast – oder ein ausgiebigeres Dossier beim NDR. Darin findet sich auch ein Gespräch mit dem Datenschutzbeauftragen Neumann von Mecklenburg-Vorpommern, in dem er die geringen Rabatte und die oft fragwürdigen Praktiken der Datensammler kritisiert – wie alle anderen zu Recht auch.

Dennoch haben alle Kritiker nur zum Teil Recht bzw. betrachten sie die ganze Sache von zu wenigen Seiten.

Apple erfindet das Spy Phone

Apple hat ein Patent angemeldet, das iPhone-Besitzer vor dem Diebstahl ihres Lieblingsgerätes schützen soll. Der Vorteil: Der Besitzer muss das Fehlen weder bemerken noch melden. Das Gerät selbst findet heraus, ob es gestohlen wurde. Der Nachteil: Der Benutzer wird rundum ausspioniert. SPIEGEL ONLINE hat das Wichtigste dazu aufgeschrieben. Entscheidend scheint mir diese Beobachtung zum Verhältnis von Technik & Mensch:

Das Gerät soll selbständig entscheiden, wann sich ein Nutzer verdächtig macht und es an der Zeit ist, seine Eingaben und sein Umfeld heimlich zu protokollieren, sein Gesicht zu fotografieren, seine Stimme zu analysieren. Die Logik ist modernen IT-Schutzprogrammen entlehnt, die Schadcodes auf Computern nicht mehr nur anhand von Signaturen entdecken wollen, sondern anhand ungewöhnlichen Verhaltens: Abweichendes Verhalten führt also dazu, dass der Nutzer quasi wie ein Virus behandelt wird.

Maßgeschneiderte Werbung

Ist zwar schon zwei Wochen her, aber deshalb nicht irrelevant – ein Radioprogramm der BBC (bei ca. 27.00 Min), das sich mit Sky TV und deren Werbestrategien beschäftigt. In diesem Falle geht es um das, was man unter Geo-Marketing versteht:

“Sky already uses the information they hold about customers to determine the adverts they see when watching TV online but now they want to extend this to some of their TV channels. So what you get in an ad break will be determined by your post code, subscription package and other data they hold about you”.

in diesem Zusammenhang ist auch ein Bericht von n-tv interessant, der von Werbung berichtet, die erkennen kann, wer vorbei geht und sich entsprechend auf den Kunden dann einstellt – so eine Szene gab es auch in dem Spielberg Film “Minority Report”.  Hinter der Forschung steht in diesem Fall das Institut für Anthropomatik in Karlsruhe.