Die Zukunft ohne Menschen

Nun ist die Vorstellung, dass eine Zukunft ohne Menschen dem Planeten, dem Klima und der Umwelt nicht unbedingt schaden würde, nicht tröstlich, aber doch eine Warnung, was wir als Spezies bereits alles verbockt haben. Die Ideen aus dem Silicon Valley zu dem Thema gehen allerdings in ganz andere Richtungen, haben quasi religiöse Züge mit KI als Gottheit (oder Götzen) und irgendwas mit digital. Wer weiß schon was passiert – aber warum die Tech-Freaks und Gurus aus Californien davon so begeistert sind und was das mit dem jetzt zu tun hat, diskutiert dieser Skeet auf Bluesky.

Silicon Valley is run by people who genuinely think the world as we know it is going to end in the next few decades. Many also WANT this to happen: they WANT the biological world to be replaced by a new digital world. They WANT “posthumans” to take the place of humans. A ?:

— Dr. Émile P. Torres (@xriskology.bsky.social) 25. April 2025 um 21:58

Eyecam – auch eine Zukunft der Überwachung

Es sieht etwas spooky aus, ist aber durchaus konsequent gedacht: die Eyecam.

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Rethinking our relation with our digital world

The purpose of this project is to speculate on the past, present and future of technology. We are surrounded by sensing devices. From surveillance camera observing us in the street, Google or Alexa speakers listen to us or webcam in our laptop, constantly looking at us. They are becoming invisible, blending into our daily lives, up to a point where we are unaware of their presence and stop questioning how they looksense, and act. (von der Webseite)

Das Bentham-Projekt

Für diesen Blog ist es klar, dass es einen Eintrag zum Bentham-Projekt geben muss, auch wenn ich nicht aktiv danach gesucht habe, weshalb es mir erst vor kurzem über den Weg lief. Das University College London (UCL) hosted das Projekt, welches offline bereits seit 1968 besteht.

Hier eine kleine Einführung zu Bentham vom Direktor des Projektes.

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Die neuen Faschisten

Ich bette hier einmal den Skeet von Roland Meyer ein, der die Süddeutsche zitiert mit wie ich finde sehr passenden Analysen, die zu den Post der vergangenen Wochen passen, was die Tech-Millardäre und ihre Agenden angeht.

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Wie dystopisch, aus demokratischer Perspektive, viele der Ideen sind, zeigt das Beispiel der “Freedom-Cities”, welche u.a. von Peter Thiel vorangetrieben wird. Städte ohne Regulierung, ohne Regierung im eigentlichen Sinne, geregelt mit KI – naja, ihr bekommt eine Idee. Hier ein Artikel dazu aus dem Standard: Tech-Milliardäre werben bei Trump für unregulierte “Freedom-Cities

Palantir cont.

Dazu gibt es eigentlich wenig mehr zu sagen, liebe Innenpolitiker und Sicherheitsbehörden

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Ist das noch Freizeit?

Schneller, weiter, krasser – so der Titel eines sehr ausführlichen Artikels in der taz am 25.2.2025, in der die Autorin (Sophie Fichtner) von den Erlebnissen ihrer Protagonistin Kira Gerlach mit einer Fitness-App berichtet und darüber reflektiert, welche Folgen diese haben können.

Freizeitsport wird immer kompetitiver, auch wegen Apps wie Strava. Dort pushen sich Nut­ze­r gegenseitig immer weiter – bis es ungesund wird.

In dem Artikel geht es dabei sowohl um Leistungsvergleiche online, also den sozialen Druck durch den Vergleich, möglich über die digitale Verfügbarkeit von Daten, bereitgestellt von den Nutzern selbst im Rahmen konsumistischer Praktiken. Es geht aber auch um Leistung selbst, um Sport, um Perfektion, um das Messen von Leistung im Freizeitsport (wenn man davon noch so sprechen kann), es geht um Gesundheit und deren mögliche Gefährdung.

Damit sind gleich mehrere meiner wissenschaftlichen Interessen berührtn – Konsum, Doping/Sport/Leistung, Messen und die Indikatoren des Messens als Form der Überwachung – und vor allem zum Punkt des Messens kann ich auf diesen bereits erwähnten Artikel nochmal verweisen:

  • Zählen, messen, kontrollieren. Über eine ambivalente Technik der (Post)Moderne oder: wie aus persönlichem Geltungsdrang ein gesellschaftliches Problem werden kann, Zeitschrift für Semiotik, Vol 45, Heft 3-4, 2023. (erschienen 2024).

Authoritarian Surveillance

Die aktuelle Ausgabe von Surveillance & Society widmet sich u.a. dem Schwerpunkt (“Authoritarian Surveillance”. (Vol. 23, No 1, 2025, zu finden unter Dialogue) .

Darin beschäftigen sich u.a. Azadeh Akbari und David Murakami Wood ihrem Beitrag Towards a Critical Political Economy of Surveillance and Digital Authoritarianism mit Elon Musk und seinen Mars-Plänen.

“It is no accident that, for Elon Musk, the immediate utopia is the Mars colony, a project whose technological dependencies and challenges of extreme environments appear to mandate a highly selective society; tight, hierarchical organization; and total social and environmental surveillance as a foundation (cf. Grove 2021). It is also a kind of release: the “final frontier” is an ostensibly guilt-free version of settler-colonialism, a genuine tabula rasa, but one to be built on the backs of people left behind on an Earth in polycrisis. The Mars colony is therefore the speculative apogee of a new totalitarian-colonial vision of total surveillance to be achieved by the alignment of the states with the goals and values of platform corporations.”

Über das Zitat hinaus lesenswert. Es folgen weitere Hinweise auf ähnliche Entwicklungen, u.a. die Ideen der eigenen Städte, der Entstaatlichung von Gesellschaften, Ländern und Gemeinwesen durch superreiche Tech-Bros.

Telepolis und die Vergangenheit des Internet

Das Telepolis einige Jahre auch der Sponsor des Surveillance Studies-Preises war, möchte ich an dieser Stelle diesen Artikel aus der Zeitschrift Kontext nicht vorenthalten. Ich finde das ebenso wunderlich wie der Autor selbst. Was ist passiert? Telepolis”-Archiv gelöscht. Das Internet vergisst. Hier als Kurzzusammenfassung der Teaser:

Eines der ältesten Online-Magazine der Republik hat alle Artikel gelöscht, die dort vor 2021 erschienen sind. Der frühere “Telepolis”-Chefredakteur Florian Rötzer verweist auf große Löcher im digitalen Gedächtnis. Was dokumentiert bleibt, entpuppt sich als Machtfrage.

KI, dicke Dollars und Halluziationen

Dieser Text von Constanze Kurz und Stefan Ullrich ist eine echte Empfehlung. Vor allem, weil er eine sehr schöne Illustration zur symbolischen Bedeutung von KI in vielen gegenwärtigen Diskursen ist – was wollen wir sehen, worauf springen wir, die Wirtschaft, all die “Gläubigen” an, die sich von KI das Heil erhoffen. Technologie als Symbol, vor allem aber als Marketing-Hype. Das Zitat aus dem Text bringt es auf den Punkt.

Wir müssen dringend kurz noch über diese „Halluzinationen“ sprechen. Es wird fälschlicherweise davon ausgegangen, dass die Maschine halluziniert. Es sind aber tatsächlich die Menschen, die Täuschungen unterliegen und die LLM-Ergebnisse schlicht überinterpretieren. Es ist ein bisschen so, wie wir Figuren in den Wolken zu erkennen glauben.

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Training, Deeskalation und VR

Am 10. Dezember war ich am Weizenbaum-Institut für eine kleine Veranstaltung verantwortlich. Das Thema war VR und polizeiliches Deeskalationstraining. Hier sind die jeweiligen Eingangsinputs meiner Gäste aufgeführt, die ihr auch im Youtube-Kanal des Weizenbaum-Instituts sehen könnt. Viel Spaß.

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Podcast zu Strafen und Knästen

Im Podcast Schuld, Strafe, Recht? des Fritz Bauer Forums spricht Thomas Galli mit seinem Gästen über verschiedene Aspekte des Themas – wobei es dabei nicht gehen dürfte, wäre eine Forderung nach härteren Strafen.

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In dem Podcast will Thomas Galli mit seinen Gästen über die Sinnhaftigkeit unserer Strafen und unseres Strafvollzugs ins Gespräch kommen. Nach Fritz Bauer stammt unser Schuldstrafrecht aus der Affenzeit. Sollten wir es überwinden, und wie könnte ein humaner Umgang mit Straftaten aussehen? Darüber spricht Thomas Galli unter anderem mit Opfern, Tätern, Inhaftierten, Angehörigen und Wissenschaftler*innen.

Es gibt online 5 Folgen, die einen Besuch lohnen.

Technologie als Gesellschaftsmechanik

Zugegeben eine etwas sehr grobe, pauschalisierende Überschrift, mit der ich die letzten Posts fortsetzen möchte und damit auf die auch im Film vorkommende Macy-Konferenzen hinweisen möchte.

Auf dieser Serie von Zusammenkünften – 10 Konferenzen zwischen 1946 und 1953 – wurden die Grundlagen dessen gelegt, was unter dem Namen “Cybernetics” bekannt wurde. Eine sehr amerikanische Veranstaltung, wo Menschen (hauptsächlich Männer) aus verschiedenen Disziplinen zusammenkamen und über den neuen Menschen mit neuen Technologien zu sprechen. Aus soziologischer Sicht kann man durchaus sagen, dass hier über eine neues Menschenbild nachgedacht wurde, welches auch auf Grundlage der damaligen technischen Möglichkeiten eine Hinwendung soziale Mechanik, zu menschlicher Beeinflussung – Psychologen waren ebenfalls anwesend – erkennen ließen. Die heutigen Tech-Bros, die Oligarchen, die schon länger unsere digitale Welt prägen, nehmen ihre häufig anti-demokratischen Ideen aus den dort gelegten Grundlagen.

As Hayles laments in “How We Became Posthuman,” the Macy conferences helped usher in a world where everything—including our subjectivity—could be reduced to flows of fungible information, information that can be commodified and manipulated. From this perspective, the Macy conferences were a first salvo in what Haraway would call the “Informatics of Domination,” (Haraway, 1991), in which, as Bateson later suggested, “control” was elevated over “communication” (Bateson, 1991). (vgl. Collins 2025*)