Category: Hamburg

Urteil: Videoüberwachung zum Teil unzulässig

Ein Gericht in Hamburg hat entschieden, dass Videoüberwachung nur in eingeschränktem Maß (ndr.de) zulässig ist. Ob das hier nur ein besonderer Fall einer Anwohnerin ist oder das Urteil darüber hinaus Wirkung haben wird, wird sich zeigen. Da aber klar ist, dass Videoüberwachung im öffentlichen Raum vor allem eine politische Maßnahme ist, die nicht unbedingt so wirkt, wie verkauft, können wir davon ausgehen, dass auch weiterhin auf das Mittel zur Bekämpfung von allem Möglichen gesetzt wird.

13. Schwarze Hafen-Nacht

Schwarz, stark, tödlich
Krimipremiere und Kaffee-Kultur
von und mit Norman Hild
in der Speicherstadt-Kaffeerösterei
Kehrwieder 5

Dienstag, 25. Mai, 20:30 Uhr, 5€

Kaffee ist Kaffee nach Öl das zweitwichtigste Welthandelsprodukt.  Weltweit sind rund 25 Millionen Menschen direkt mit Kultivierung, Transport, Verarbeitung und Vertrieb von Kaffee beschäftigt. Vom Kaffee hängen ganze Volkswirtschaften ab.  – Der Kaffeemarkt ist entsprechend hart umkämpft, insbesondere der deutsche: Deutschland ist nach den USA das zweitwichtigste Kaffeeimportland der Erde. Denn Kaffee, nicht etwa Bier ist das deutsche „Volksgetränk Nr. 1“.

Diskussion: Was bedeutet Sicherheit wirklich?

Ich möchte hier auf eine Veranstaltung hinweisen, die auch mit dem Thema des Blogs zu tun haben könnte und die bisher eher ein wenig zu kurz gekommen ist – nämlich die Verbindung von Surveillance Studies und Friedens/Konfliktforschung. Und da passt die Veranstaltung gut rein.

Neues Denken für eine Zukunft in Frieden.

Öffentliche Podiumsdiskussion des World Future Council (WFC) und des Carl Friedrich von Weizsäcker-Zentrums für Naturwissenschaft und Friedensforschung der Universität Hamburg. Vier WFC-Ratsmitglieder der Kommission Zukunftsgerechtigkeit und der Arbeitsgruppe Abrüstung & Demilitarisierung sprechen über militärische und menschliche, scheinbare und tatsächliche Sicherheit.

  • David Krieger (USA, Präsident der Nuclear Age Peace Foundation)
  • Dr. Rama Mani (Indien, Wissenschaftlerin und sicherheitspolitische Beraterin)
  • Hans-Christof Graf von Sponeck (Deutschland, Ehemaliger beigeordneter UNO-Generalsekretär)
  • Pauline Tangiora (Neuseeland, Maori-Älteste des Rongomaiwahine-Stammes)
  • Moderatorin hat Dr. Maja Göpel (WFC, Brüssel).

Sie werden Aspekte wie Konfliktbewältigung, nukleare Abrüstung, menschliche Sicherheit, die Rolle der Ökonomie und indigene Perspektiven beleuchten.

4. März um 20.00 Uhr
Hauptgebäude der Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1,
Hörsaal H.

Siehe auch:  www.worldfuturecouncil.org/2171.html
Die Diskussion wird in Englisch geführt!

10. Schwarze Hafen-Nacht

Speicherstadt-Kaffeerösterei
23. Februar, 20:30 h, 5€

Das Hannibal Syndrom

Ein Abend zu einem ungeheuren Phänomen – Serienkiller
mit Nicole Drawer

Serienmörder üben eine unheimliche Faszination auf das Publikum aus. Filme wie Das Schweigen der Lämmer, Sieben oder Copykill locken Millionen in die Kinos. Was fasziniert an diesen Tätern?
Nicole Drawer  war Oberkommissarin beim Landeskriminalamt in Hamburg, stand für die „Real-Life-Krimiserie“ K11 vor der Kamera, arbeitete als verdeckte Ermittlerin – und hat sich intensiv mit der Psyche von Serienmördern auseinandergesetzt. Und außerdem ist sie Kriminalschriftstellerin: 2003 erschien ihr erster Kriminalroman (Allein mit deinem Mörder), im August 2009 schon der vierte (Das Echo ferner Tage)…

Besseres Image ohne Kameras

Das es auch einmal nicht um die Interessen der Polizei und Innenpolitiker gehen kann, zeigt das Hamburger Beispiel des Hansaplatzes. Dort wurden, ungewöhnlich genug, Kameras abgebaut und es wird am Image des einst als Drogenbrennpunkt verschriehenen Platzes gearbeitet – vor allem von Seiten der Bewohner, die sich nicht länger bevormunden und in ihrer Wahrnehmung bestimmen lassen wollen. Ein kleiner Erfolg und ein Hinweis, dass unsere Studie zu Raumwahrnehmung und Videoüberwachung in wesentlichen Aspekten auf den Kopf getroffen hat (entschuldigt die Eigenwerbung, aber in diesem Fall ist es nötig).

Als im Mai 2007 auf dem Platz Ãœberwachungskameras installiert wurden, wohnte er erst wenige Monate dort. “Die Videoüberwachung stigmatisierte den ohnehin verpönten Ort nur noch mehr”, erinnert sich der 30-Jährige, der mit seiner Frau Ann-Sophie und Töchterchen Line Marie in der Bremer Reihe wohnt und eine neue Gruppe von Anwohnern darstellt – junge Familien. Als Gegenbewegung rief der Journalist zusammen mit Nachbarn aus seinem Haus die Initiative Kultur statt Kameras ins Leben. Mit Kulturveranstaltungen wollten sie den Platz mit neuem Leben füllen. Der Plan ging auf:[….] mehr in der “Welt vom 13.1.2010.

http://www.welt.de/die-welt/vermischtes/hamburg/article5828619/Der-Hansaplatz-wird-salonfaehig.html

Alles sehen mit Kameras

Die letzten Wochen waren ja eher ruhig und ich auch mit anderen Sachen beschäftigt, aber nun kommt doch noch der Hamburger Polizeipräsident um die Ecke und fordert eine Vernetzung der Hamburger Kameras, auch weil “die Hamburger Polizei will im neuen Jahr verstärkt auf Videoüberwachung setzen will”. Dabei geht es in erster Linie um die U- und S-Bahn-Kameras und deren Live-Bilder.

Es hat in der Tat ein wenig gedauert bis neue Begehrlichkeiten wie diese geäußert wurden, aber nun ist es raus und ich bin gespannt welchen Träume und Phantasien sich daran noch so entzünden. Abgesehen davon, dass die präventive Wirksamkeit der Kameras und andere Effekte nicht so wissenschaftlich nachweisbar sind, wie die Polizei es gern hätte, geht es schon längst nicht mehr nur darum. Kameras sind ein Machtfaktor, ihre Ausweitung hat ganz andere Konsequenzen und das Einfallstor “Sicherheit der Bürger” ist inzwischen zu einem billigen Scheinargument verkommen, was sich anden Äußerungen des Polizeipräsidenten zeigt. In der hier vorgetragenen Logik ist eigentlich nie Schluss mit den Kameras – was bereits Initiativen wie Indect zeigen, die als feuchter Traum der europäischen Polizeien bezeichnet werden müssen.

Ich hoffe die Diskussion wird nach den ruhigen Weihnachtstagen wieder verschwinden, aber damit sind die Ideen natürlich nicht vom Tisch. Es ist an der Hamburger Politik hier jetzt etwas zu tun, um diesen Ausuferungen Einhalt zug gebieten.

Abbau von Kameras?

Ja das ist eine seltene Nachricht – und noch ist auch nicht raus, wie diese Diskusson schließlich enden wird. Herrlich ist die aber schon jetzt. Da werden von fast allen Seiten die üblichen absurden Argumente verbreitet – gerade für den Hansaplatz habe ich schon vor ein paar Jahren die Sinnlosigkeit von Kameras gemutmaßt. Die Initiative “Kultur statt Kameras” getragen von Bürgern aus St. Georg – Menschen, die nie zur Installation der Kameras befragt worden sind – ist der ein wichtiger Beitrag dazu, wie auch mit schwierigen Räumen umgegangen werden kann.

Der NDR hat eine ganz gute Ãœbersicht zu dem Thema. Hansaplatz-Kameras sollen nie mehr filmen

(Mal ganz abesehen von der “internen” Evaluation der Kameras…  und man könnte fragen, wozu wir überhaupt diskutieren und uns einmischen . Oder man schaut mal darauf, was unsere britischen Nachbarn so für Erfahrungen damit haben und über die Kameras sagen – dort wendet sich gerade die Meinung: Soaring CCTV cameras ‘are costly, futile and politically motivated’ (Times, 13.10.2009).

Zwei Vorträge an der Uni Hamburg

Ich möchte euch alle auf folgende öffentliche Vorträge aufmerksam machen.

7.10.2009, 18.00 Uhr, Uni Hamburg, ESA West, R. 221.
Kirstie Ball (MIiton Keynes, GB): ‘Is everything surveillance?  Challenging panic and indifference in the study of surveillance’

8.10.2009, 18.00 Uhr, Uni Hamburg, ESA West, R. 221.
Elia Zureik (Kingston, Canada) : Colonialism and Surveillance: The Case of the West Bank and Gaza.

Workshop zu Ãœberwachung – freie Plätze

Im Rahmen der ESF-COST-Action “Living in Surveillance Societies” wird vom 7. bis 9. Oktober 2009 ein Workshop in Hamburg mit internationaler Beteiligung stattfinden. Thema: Surveillance, what? Notions of a concept from different perspectives.

Für diesen Workshop gibt es 10-15 Plätze für Nicht-Mitglieder der COST-Action. Es bietet sich hier die Gelegenheit mit europäischen Wissenschaftlern zusammenzutreffen und zum Thema Überwachung zu diskutieren. Es ist ein Workshop, die aktive Mitarbeit ist also erwünscht.

Kosten: Es können keine Kosten für Anreise oder Übernachtung übernommen werden. Daher richtet sich der Aufruf zu allererst an Studierende und Beschäftigte der Uni Hamburg.

Für die Teilnahme selbst wird ein Beitrag von 20 Euro (10 ermäßigt) erhoben.

Bewerbungen mit einer Kurzbiographie und einem Statement zur momentanen Tätigkeit (oder/und Arbeitsthema / interessen) bitte an:

nils.zurawski @ uni-hamburg.de

Here lies Eric Ambler

In der Speicherstadt-Kaffeerösterei, Kehrwieder 5, findet am Dienstag, 23. Juni um 20.30 Uhr die 2. Schwarze (Hafen-)Nacht: zu Ehren Eric Amblers statt.

Eintritt: 5 €

Ein (Vor-)Lese-Abend zum 100. Geburtstag des Erfinders des  Polit-Thrillers, Eric Ambler.

U.a. mit dem Hamburger (Kriminal-)Schriftsteller Gunter Gerlach und Eberhard Michaely (Saxophon). – Es gibt Geschichten von Eric Ambler, von Gunter Gerlach, einen rätselhaften (Denksport-)Fall für alle – und ansonsten das Ãœbliche: Abgefeimte Textmontagen, Mörderische Spannung, erlesene Verbrechen, clevere Böse, gewissenlose Schöne, knallharte Ermittler – und ein sanft meuchelndes Saxophon. Weitere Info.

Generalverdacht im Gefahrengebiet

Einladung zur Diskussionsveranstaltung mit

Dr. Peter Ullrich, Soziologe/Kulturwissenschafler (Universität Leipzig), Mitglied der “Leipziger Kamera. Initiative gegen Ãœberwachung” sowie Co-Autor und Herausgeber des aktuellen Buches “Kontrollverluste. Interventionen gegen Ãœberwachung“, Unrast Verlag, März 2009,

Christiane Schneider, Innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft,

am Dienstag, den 5.5.2009, Beginn 19.00 Uhr, Restaurant “Feldstern”, Sternstr. 2, 20357 Hamburg.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne unter Tel. 0170 2886507 zur Verfügung.

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