Das Surveillance Studies Network (SSN) hat seinen diesjährigen Buchpreis an folgendes interessante Werk vergeben:
Creditworthy: A History of Consumer Surveillance and Financial Identity in America by Josh Lauer, Columbia University Press
Das Surveillance Studies Network (SSN) hat seinen diesjährigen Buchpreis an folgendes interessante Werk vergeben:
Creditworthy: A History of Consumer Surveillance and Financial Identity in America by Josh Lauer, Columbia University Press
Ein Artikel in der FAS (leider nicht online gefunden, 1.7.2018) hat mich darauf aufmerksam gemacht und ich wollte es hier nicht unerwähnt lassen. Die CIA betreibt ein eigenes Forschungsjournal – Studies in Intelligence.
The mission of Studies in Intelligence is to stimulate within the Intelligence Community the constructive discussion of important issues of the day, to expand knowledge of lessons learned from past experiences, to increase understanding of the history of the profession, and to provide readers with considered reviews of public literature concerning intelligence.
Nun denn, ungewöhnlich, vielleicht sogar ein wenig schräg, aber ein Blick lohnt sich bestimmt. Ob dieses Journal auch Vorbild für die American Literary Historical Society aus Three Days of the Condor war ist unklar, es läge aber nahe.
Der Frage geht die Journalistin Daniela Remus in ihrer sehr interessanten und gut recherchierten Reportage “Zivilcourage. Der Mut des Bürgers” nach. BR2, 16.3.2017.
Darin stellt sie implizit auch die Frage, ob Zivilcourage nicht manchmal auch in Überwachung abdriften kann, auf der anderen Seite aber durchaus ein Heldentum fördert, dass den Kampf gegen Ungerechtigkeit auf sich nimmt.
Gleich drei Ausstellungen in Berlin thematisieren ab dem 17. Februar Überwachung in Kunst & Fotografie:
Eröffnung, Freitag 17. Februar 2017 um 19 Uhr, im c|o berlin, Amerika Haus, Hardenbergstraße 22–24, 10623 Berlin. Die Ausstellung wird begleitet durch Filmvorführungen und Gespräche.
Das benachbarte Museum für Fotografie zeigt zwei weitere Ausstellungen zum Thema:
2. Watching You, Watching Me: A Photographic Response to Surveillance
3. Das Feld hat Augen. Bilder des überwachenden Blicks
Beide laufen vom 17/02/2017 bis 02/07/2017, Museum für Fotografie, Jebensstraße 2, 10623 Berlin
Überwachung ist nicht nur ein aktuelles Thema, sondern auch ein historisches Phänomen. Während die Schau Watching You, Watching Me die gegenwärtige Überwachung thematisiert, wendet sich die Ausstellung der Kunstbibliothek Das Feld hat Augen. Bilder des überwachenden Blicks der Geschichte zu und fragt nach dem besonderen Unbehagen, das religiös wie politisch motivierte Überwachung stets auslöste.
Ob es mehr ist als nur eine Spielerei, müsst ihr selbst rausfinden. Die Karte der Spyfiles bei Wikileaks.
(Screenshot von der Seite)
Der Film lief zwar schon im letzten Jahr bei 3Sat, aber er ist durchaus nochmal erwähnenswert – auch weil es viel zu wenig aktuelle Forschung zu dem Ãœberwachungsregime DDR gibt – bei aller Forschung zu Ãœberwachung, bleibt die Historie – nicht nur zur DDR – auffallend blass.
Ãœberwachungsstaat
DDR-Postkontrolle in der Bundesrepublik: Dass die Bürger bespitzelt wurden und weder Post noch Telekommunikation vor dem staatlichen Zugriff sicher waren, kennt man aus der DDR. Dass aber auch in der Bundesrepublik ähnliche Zustände herrschten, ist neu.
Die dazugehörige Seite der Kulturzeit ist ebenfalls lesenswert: Überwachungsstaat DDR-Postkontrolle in der Bundesrepublik