Month: Juli 2013

Was ist der Überwachungstaat?

Ein Video versucht sich nun an einer Erklärung – etwas länglich, für die Wissenschaftler unter uns nicht viel Neues, aber ganz amüsant und gut gemacht. Manchmal etwas sehr erklärend ermahnend, wenig analysierend, aber sonst ganz gut. Schaut selbst rein. Leider beantwortet es nicht die Schlüsselfrage, die vor allem die Forscher vor allem interessiert: Was ist eigentlich Überwachung, was sind die Bedingungen, wie lässt sich der Begriff abgrenzen….. Aber das klären wir dann dann an anderer Stelle. (Die Frage ist dabei immer noch – wie können wir die doch sehr komplizierten wissenschaftlichen Analysen dazu auf ähnliche Weise darstellen?!?). Unzufrieden bin ich unter anderem mit der Dichotomie von Sicherheit und Freitheit – einem unwidersprochenem Gegensatzpaar in der Diskussion, dass selten anders gedacht wird. Vielleicht sind das gar keine Gegensätze – vielleicht sollten die Begriffe so nicht immer zusammengebracht werden, denn die Gleichung ergibt nie etwas Neues, nur die alten Argumente. Ob das tatsächlich der Schlüssel ist, ist auch längst nicht entschieden. Die Diskussion ist noch offen.

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Kosumentenüberwachung und Gender

Ich möchte auf eine kleine, feine Arbeit zum Thema Kundenkarten aufmerksam machen, die sich mit dem Thema Gender und Social Sorting im Konsumentenbereich beschäftigt.

The Price of Loyalty: A Gendered Analysis of Consumer Surveillance von Amelia Cheston, Absoventin an der Queens University in Kingston, Ontario. Gutachter der Arbeit war David Lyon.

Consumer surveillance, seen in the social sorting capabilities of loyalty marketing, is gendered. ….. ….  It is important to consider the role that gender plays in loyalty marketing in order to understand how being labelled a ‘man’ or a ‘woman’ can influence how one’s personal information is categorized and utilized by companies.

Geschichte der Überwachung in den USA

Nachdem ich mehrmals über diesen Artikel gestoßen bin, gebe ich die Links auch hier weiter.

Surveillance Blowback. The Making of the U.S. Surveillance State, 1898-2020 von  Alfred W. McCoy – das Original wurde bereits am 14.7. 2013 bei Tomdispatch veröffentlicht. Mit schönen Bildern versehen ist es auch bei AlterNet erschienen (stark gekürzt, aber mit einem schönen Big Brother Bild)

– und bei The Nation am 16. Juli. Ich gebe alle links an, da alle Seiten auch weiterhin gute und interessante Infos und Artikel bereit halten.

Wo auch immer ihr es lest, es ist lesenswert. Und in diesem Zusammenhang ist auch dieser Artikel bei der BBC interessant: The Rise of CCTV surveillance in the US.

Data Dealer – ein Spiel um Daten und Überwachung

Data Dealer – das Spiel, finanziert mit einer Crowd Sourcing Kampagne. Ein Blick rein lohnt sich!

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Neue Literatur: The Surveillance-Industrial Complex

Bei routledge ist jüngst herausgekommen: The Surveillance-Industrial Complex. A Political Economy of Surveillance. Herausgeber: Kirstie Ball & Laureen Snider. Die Liste der Autoren liest sich wie ein Who-is-Who der Surveillance Studies Gemeinde. Manches kennt der eine oder die andere vielleicht schon, vieles ist neu oder neue zugespitzt. Alles ist bestimmt interessant und für viele eine Bereicherung.

NSA und keine Ende…. Anregungen zur Diskussion

Es ist schwer den Überblick über alle Diskussionen zu behalten, die im Zusammenhang mit den NSA-Lauschungen (und allen anderen Geheimdienstaktivitäten der anderen neugierigen Länder) so aufkommen. Jede Woche bringt neue Diskussionen und Enthüllungen, Einschätzungen und Komentare. Dabei fällt mir eines auf, das mir nicht so gefällt: Immer wird nur von Datenschutz gesprochen – dabei ist Datenschutz nicht automatisch mit Überwachung und Kontrolle verbunden. Es ist nicht der logische Verwandte von was auch immer Überwachung ist.

Der Fokus liegt auf der Technik und wie skandalös es auch ist, dass die USA, Franzosen, Briten und auch der BND lauschen. Nun ja, das ist, was Geheimdienste tun. Über die Gründe für die Art der Belauschung, welche Art der Kontrolle und Steuerung mit dieser Überwachung erreicht werden soll, ob die Gründe nachvollziehbar sind und ob der Diskurs über Terror, der dann auch nachgeschoben wird – darüber wird eher weniger diskutiert. Diese Analysen fehlen in der Öffentlichkeit.