Month: September 2008

Zimbardo und das Böse im Menschen

Es ist nicht der allerneuste Tipp, sondern schon ein paar Wochen alt, aber immer noch gut genug um darauf hinzuweisen. Phillip Zimbardos neues Buch “Der Luzifer-Effekt”. Zimbardo war der Psychologie mit dem Gefängnis-Experiment in Standford (verfilmt mit Moritz Bleibtreu vor ein paar Jahren), welches abgebrochen werden musste, nachdem die “Wärter” ihre Rolle überinterpretiert hatten.

In einem Interview in der FR steht der Autor selbst Rede und Antwort – recht interessant wie ich finde: “Wir sind alle verführbar” (9.8.2008) und in der Jungen Welt (13.8.2008) ist eine lange Rezension des Buches aufgehängt am Thema Gefängnis und Folter (Abu Gureib) insgesamt. Es ist zwar ein spezielles Thema von Ãœberwachung und Kontrolle, aber dennoch zentral und zur Abwechslung mal abseits von Kameras und Datenschutz.

Neue Verkerhssysteme gegen Stau

Auf NDR Info lief in deren Wissenschaftsmagazin Logo ein interessanter Bericht (29.8.2008) über ein neues Verkehrsüberwachungssystem, mit dem Staus vermieden werden sollen. Dazu allerdings muss dass System viele Fahrzeuge kontrollieren bzw. deren Aufenthaltsort kennen, um über GPS die ausgewerteten Daten die von Stau bedrohten Autos zu warnen.

Die Sendung ist als Podcast hörbar. (ca. bei 24 Min.)

Das System heißt Coopers, “Co-operative Systems for Intelligent Road Safety”.

“Zielgerichtete, individuell angepasste und automatisierte Kommunikation zwischen Fahrzeugen und der Straße werden den Verkehr in naher Zukunft sicherer machen”, sagt Alexander Frötscher von der österreichischen Organisation AustriaTech und Coopers-Projektleiter, der ein 120-köpfiges europäisches Expertenteam um sich geschart hat. Eine der Hauptaufgaben des Systems ist das Sammeln von Verkehrsdaten. “Hierbei stützt sich das System einerseits auf bereits vorhandene Daten wie beispielsweise Informationen aus Verkehrsleitzentralen, andererseits sollen neue Möglichkeiten zur Datensammlung umgesetzt werden”. (aus. Computerwoche)

Ist die Sicherheit des Verkehrs (eine löbliche Angelegenheit) hier das Einfallstor für noch mehr Überwachung, denn Bewegungsprofile sind hiermit durchaus möglich. Beteiligt ist auch ein Frauenhofer Institut.