Die hässliche Fratze der Ãœberwachung….

… zeigt sich derzeit an der Ostsee im schönen Heiligendamm. Nach monatelangen Vorbereitungen stehen sich jetzt Demonstranten und Politik gegenüber, getrennt durch einen Zaun und das juristische Gezerre um die Demonstrationen. Dazwischen: Die Polizei und der wie auch immer definierte “schwarze Block” der Demo-Hooligans.

Wurden im Vorwege alle Möglichkeiten genutzt, die vermeintlich ans Ziel führen könnten und dabei nicht immer auf die Verhältnismäßigkeit geachtet (und gleichzeitig die Stimmung angeheizt), so sollen jetzt einige Politiker die direkten Maßnahmen der Kontrolle im Konflikt mit den Demonstranten rund um den G8-Gipfel einsetzen, namentlich Gummigeschosse und die GSG 9.

Zum Glück halten das auch Polizisten und andere Leute, die Ahnung besitzen für Quatsch. Gummigeschosse sind nicht ohne Grund in fast ganz Europa verboten – berühmt geworden sind sie vor allem durch ihren Einsatz in Nordirland (während sie in Großbritannien verboten waren). Wer so ein Ding noch nicht gesehen hat, hier ein Bild (aus Wikipedia) zum Größenvergleich.
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Ebenso sind die Dinger in Israel beliebt – dort forden sogar Mediziner ihr Verbot. Also liebe Politiker, wenn ihr nicht wisst wovon ihr redet, dann haltet doch einfach mal den Schnabel und plärrt nicht jeden Unsinn gleich in ein Mikrophon. Vielleicht wäre eine Unterhaltung mit den Opfern der so “harmlosen” Gummigeschosse hilfreich – oder der Austausch mit anderen Menschen, die sich Gedanken darüber machen, wie solche Stimmungen auch zu vermeiden gewesen wären.

Was die Ãœberwachung nicht geschafft hat muss jetzt auf der Straße nachgeholt werden – so scheint es. Die vorrausschauende Kontrolle scheint doch noch nicht so wirksam zu sein wie sie sollte (dazu auch das Interview mit Gerhard Baum bei tagesschau.de)  Das ist gut so, auch wenn die eskalierende Gewalt von Heiligendamm, Rostock und anderswo mein Wohlwollen nicht findet (zu Gewalt und Berichterstattung gibt es auch einen lesenswerten Artikel bei Telepolis).

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