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Automatic Number Plate Recognition in GB

Einer der besten journalistischen Artikel über Automatic Number Plate Recognition (ANPR) in Großbritannien, den ich kenne, stammt von James Bridle, der sich als Journalist, Publizist, Künstler und Fotograf seit Jahren auf höchst interessante Weise mit Videoüberwachung und verwandten Technologien auseinandersetzt. (Hier eine Liste seiner Projekte).

Wachroboter sollen Securitys ersetzen oder helfen

Technology Review berichtet über unbewaffnete Wachroboter die bereits bei Microsoft im Einsatz sind. Die 1,5 Meter großen, 75 Kilo schweren K5 Wachroboter von dem Startup Knightscope sind mit allerhand Sensorik ausgerüstet und fahren ihre Patrouillen, nachdem man ihnen ein Gebiet gezeigt hat, selbstständig ab. Sie sollen verdächtiges Verhalten erkennen und dann an den entsprechenden Sicherheitsdienst oder eine Sicherheitsfirma melden.

Um die Arbeit zu übernehmen, die normalerweise menschliches Wachpersonal erledigt, haben die K5s Kameras, Sensoren, Navigationstechnik und Elektromotoren eingebaut – zusammen mit einer großen Batterie und einer Recheneinheit verpackt in den kuppelförmigen Körper. Es gibt vier hochauflösende Kameras (eine an jeder Seite), eine Kamera speziell zur Kennzeichenerkennung, vier Mikrofone und einen Wettersensor (der aussieht wie ein DVD-Schlitz), der Luftdruck, Kohlendioxidniveau und Temperatur misst. Über WLAN oder ein anderes drahtloses Datennetz kommunizieren die Roboter untereinander und mit menschlichen Bedienern, die Kameras, Mikrofone und andere Datenquellen auf Entfernung nutzen können.

Im ersten Halbjahr 2015 sollen die Roboter in verschiedenen Firmen zum Einsatz kommen.

Lesetipp: Culture Unbound – Surveillance

Vol. 2/2010 des Online-Magazins Culture Unbound: Journal of Current Cultural Research widmet sich dem Schwerpunkt Surveillance, u.a. mit Aufsätzen von Mark Andrejevic: Reading the Surface: Body Language and Surveillance; Kelly Gates, The Tampa “Smart CCTV” Experiment und Henry Krisp The Politics of the Gaze Foucault, Lacan and Žižek.

London calling

Auf tagesschau.de gibt es im Video-Blog “London Calling” den Beitrag “Great Britain is watching you”:

Kein Land hat mit dem Überwachungsstaat so ernst gemacht wie Großbritannien: Auf je 13 Einwohner kommt hier eine Kamera. Mehr Sicherheit bedeutet dies jedoch nicht. Denn es fehlt an Personal, um all die Bildschirme im Blick zu behalten. Die Konsequenz: noch mehr Kameras.

Leser/innen dieses Blogs werden darin nicht viel Neues erfahren. Interessant vor allem die Montage von Überwachungsaufnahmen eines Ladens, der ständig ausgeraubt wird und die Kommentare der Ladenbesitzer zur Nutzlosigkeit der Bilder.

Via netzpolitik.org.

Radiotipp: Zur Debatte

Ein Tipp für Radiohörer: Am morgigen Sonntag , 16.8. um 19:05 Uhr läuft auf RadioBERLIN unter dem Format “Zur Debatte” ein Beitrag zu Videoüberwachung in Berlin: Wie weit darf Ãœberwachung gehen? Leider ohne Wortbeiträge aus Sicht der Surveillance Studies. Zwar hat Christoph Reinhardt, der Autor des Beitrages, sowohl Leon Hempel vom ZTG der TU Berlin als auch mich ausführlich interviewt, konnte unsere Statements aber am Ende nicht unterbringen, weil: Zeitproblem. Das Format ist nicht lang genug.

Jetzt die Preisfrage: (A) Wissenschaftliche Erkenntnisse lassen sich partout nicht in mediengerechte Soundbites verpacken und wir sollten uns klugerweise darauf beschränken, Journalisten Hintergrundinfos zu vermitteln. Oder (B): Akademiker sollten endlich  lernen, knapp, verständlich und prägnant zu formulieren, und mögliche Verzerrungen und Einseitigkeiten in Kauf nehmen. Anders gesagt, was ist wichtiger: Langwierige Didaktik oder strategische Rhetorik? Siehe mein Posting zum Buch von Zeh/Trojanow. Und siehe Leons Antwort auf meine Frage zur Rolle der Medien im TAZ-Interview “Transparenz wäre angemessener”.

Hier kommt das Vögelchen!

“Hier kommt das Vögelchen!” – Vermutlich soll dieser Spruch an die Ähnlichkeit historischer Fotoapparate mit hölzernen Vogelhäuschen erinnern. Die Designer von FRIESLAND haben diese Redensart nun auf den technischen Stand der Ãœberwachung gebracht und einen Nistkasten in Form einer Ãœberwachungskamera entworfen: Das Modell “Wolfgang S.” ist das ideale Geschenk für Gartenbesitzer mit erhöhtem Sicherheitsbewusstsein. Oder für Sicherheitspolitiker, die einen Vogel haben. (Ist kein Garten vorhanden, kann man immer noch auf diese Wohnzimmerleuchte zurückgreifen.)

Und wer das ganze für eine großen subversiven Spaß hält, sollte sich erst mal das hier ansehen.