Gestern fand im Rahmen einer Tagung des Stuart Mill Instituts für Freiheitsforschung in Heidelberg eine Podiumsdiskussion zu einem alten Thema statt: Wer schützt unsere Privatsphäre? Auf dem Podium u.a. Markus Beckedahl (netzpolitik.org) und Urs Stäheli (Uni Hamburg).
Für mich gab es wenig Neues zu hören, aber da es auch für das Radio aufgezeichnet wurde, waren einige Argumente doch ganz hörenswert und für ein breites, wenn auch auf Dradio eher informiertes Publikum bestimmt interessant. Dass die Diskussion um die Privatsphäre immer nur an den Daten hängen bleibt, ist schade. Ein Fokus auf Informationen, Helen Nissenbaums contextual integrity, ein Ansatz, der hier noch nicht in der Breite angekommen ist, und andere Betrachtungsweisen wären bestimmt eine gute Ergänzung für solche Diskussionen. Das bedeutet keine Entschuldigung für den Datenklau a là NSA oder die Sammelwut der Internetindustrie, sondern eine Befreiung von “meinen Daten” hin zu einer Diskussionen über die Informationsgesellschaft, in der wir leben und das meiste davon auch genießen. Wie auch immer, hört selbst.
Sendung Wortwechsel, DeutschlandRadio Kultur, 7.11.2014, 18.05 Uhr