Olympia, Sicherheit und Überwachung

Alle Jahre wieder, möchte man sagen. In Deutschland wird gerade über eine weitere, erneute Bewerbung zu Olympischen Spielen debattiert (wer sich mal kritisch darüber informieren möchte, dem empfehle ich die Seite Sports & Politics), in Paris stehen diese im nächsten Jahr an. Und auch wenn immer behauptet wird, bei Olympia drehe sich alles nur um den Sport und wir brauchen die Spiele auch, damit der Sport wieder mehr in den Fokus rückt und dann mehr junge Menschen Sport machen, so ist der Sport nur ein Thema der Olympischen Spiele – das für die Athlet:innen. Denen gönne ich das, dennoch machens sie sich teils vollkommen uninformiert zu den Lautsprechern eines Vehikels, dass für Bürger:innen der Städte und Länder sich ganz anders darstellen kann.

So kündigt der Pariser Polizeichef für 2024 “drastische Maßnahmen” an, was die Sicherheit in der Stadt angeht. Das ist zum Teil nachvollziehbar, sind Olympische Spiele doch ein ideales Ziel für Terroranschläge – und vor dem Hintergrund des jüngsten Anschlages in Paris mehr denn je. Dass aber in Paris nun auch Politiker davon ausgeschreckt sind, ist eher überraschend. Dass der heißeste Schei… der Sicherheits- und Überwachungstechnik zum Einsatz kommen wird, kennen wir schon aus vergangenen Spielen. Momentan dürfte das KI und damit algorithmische Massenüberwachung sein. Dass die normalen Begleittöne von Olympia auch in Paris zu hören sind, geht dabei fast unter – Korruption bei Bewerberkomittee. Und dass man bald wieder in Seine baden können wird, wird wohl wie die Münchner U-Bahnen zur ewigen Erzählung der Sinnhaftigkeit von Olympia in Paris gerinnen, mal sehen.

Der Umstand, dass Olympia eng mit Sicherheit, Überwachung und all ihren Problemen, auch durch gewissen Notwendigkeiten hervorgerufen, verbunden sein wird, habe ich bereits vor ein paar Jahren einmal festgehalten – in einer Broschüre des Bundesinstitutes für Sportwissenschaft zu Sportgroßveranstaltungen.

Wenn man darüber diskutieren möchte, sollte man die Argumente Sport und Athlet:innen (und ihre Träume), mögliche Stadtentwicklung, Sicherheit, Bürgerrechte und vorhandenen Terrorgefahren nicht gegeneinander in Stellung bringen. Das verzerrt jedes Argument und wird am Ende keinem Thema gerecht. Ein simplizfizierter Jubel allerdings über ein grandioses Sportereignis womit alle anderen Theman dann in den Hintergrund geraten sollen, ist ebenfalls nicht angeraten. Ganz abgesehen von der Natur der Sportgroßverbände, die dabei ihre mehr als fragwürdigen Finger im Spiel haben.