Die Meldung, dass in Großbritannien besonders sozial gefährdete Familien von Kameras rund um die Uhr überwacht werden sollen, hat auch hier einige Wellen geschlagen – und hier im Blog zu einem Kommentar geführt, der zu Recht ungläubig nachfragt.
Auf Netzpolitik hat Markus die Nachricht angezweifelt und auf einen Blogeintrag verwiesen, der mit ein wenig Recherche zeigt, wo der Fehler liegt. Offensichtlich in der Ãœberinterpretation des Worten “Supervision”, was auch in English nicht notwendigerweise Kameras bedeutet.
Eine Nachfrage bei Kollegen in Großbritannien haben noch die folgenden zwei Quellen zu dem Thema zu Tage gefördert:
1. Eine Infoseite des Homeoffice – What is a family intervention project?
At the most intensive level, families who require supervision and support on a 24 hour basis stay in a core residential unit. Upon satisfactory completion of a programme, the family can move into a managed property. (Das ist wohl der entscheidende Absatz……)
2. Surveiller et punir au pays de Kubrick et d’Orwell – ein Eintrag mit einer Analyse in einem französischen Blog (in franz.) – darin auch der Link zum Youth crime action plan
Ein Fazit. Das mit den Kameras scheint nicht zu stimmen. Dennoch – und so formulierte es eine der von mir befragten Kolleginnen - “the program is definitely intrusive and it wouldn’t surprise if the next step is the installation of cctv, but there is no evidence to be found in offical documents.” Angesichts der anderen Maßnahmen in den britischen Initiatien und der Idee des britischen nanny-state mit seiner bevormundenden Fürsorge, klang das mit den Kameras nicht so abenteurlich – warten wir’s ab.