Hamburg, Kameras und Lokalpolitik

Im Hamburger Bezirk Harburg gibt es eine amüsante Debatte zur Videoüberwachung an einer der S-Bahn-Haltestellen. Es zeigt sich, dass auch die Grünen, entgegen aller Bekundungen der letzen Jahre, doch im Einzelfall für eine Videoüberwachung sein können. Die Diskussion in der Bezirksversammlung zeigt vor allem, dass Videoüberwachung nach wie vor als ein Allheilmittel gesehen wird und immer dann, wenn es geht auch eingefordert wird. Von den Ergebnissen vieler Studien zu dem Thema völlig unbeirrt, kommt das Thema ruckzuck auf die Tagesordnung – und wenn es nur darum geht, dem Ansinnen einiger Bürger möglichst schnell zu entsprechen.

Auch wenn die Forschung wenig über die Wirkungsweise sagen kann – so ist doch soviel sicher, dass eine Videoüberwachung wohl überlegt eingesetzt werden sollte, sonst kostet sie nur Geld und bringt im Zweifelsfalle nichts. Das damit vordergründig einem Sicherheitsbedürfnis mancher Bürger entsprochen wird, sagt eben noch nichts aus über die Wirkungsweise. Und im vorliegenden Fall scheint es vor allem darum zu gehen.

Mal sehen, was daraus wird und wie in diesem Fall der schwarz-grüne Senat reagieren wird. Im Falle St. Georgs hat er einen Abbau der Kameras vorerst gestoppt und verweist auf die Prüfung der Wirksamkeit durch die Innenbehörde selbst. Auch das wäre einen Eintrag wert – aber noch ist ja nichts über diese ominöse Prüfung bekannt.

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