In der Zeit berichtet Christoph Drösser über die zunehmende Kartierung des Netzes oder besser unserer Welt über das Netz mithilfe von digitalen Karten, wie sie u.a. von GoolgeEarth angeboten werden. Ob diese neuen Technologien und Anwendungen die Kartographie revolutionieren werden, kann Drösser nicht klären. Sicher ist aber das es zunehmend unser Bild der Welt ändern wird, weg von (scheinbar) objektiven Karten hin zu den ego-zentrierten Karten der Nutzer. Das Internet erhält eine Gestalt, einen Raum, etwas das über die Bezeichnungen von chat rooms, digitalen Städten oder dem global village schon lange besteht, aber nie zu fassen war.
Der Mensch so Drösser, ist ein ortsgebundenes Wesen. Mit den Karten, die selbst gestaltbar bzw. mit Inhalt füllbar sind, kann, so scheint es, diese letzte Grenze der “wirklichen” Welt zur “virtuellen” eingerissen werden – wenn sie denn je bestanden hat.
Eine Diskussion über Karten und die Wahrnehmung der Welt, über die Macht der Repräsentation und die Überwachung durch Orientierung kann sich hier nahtlos und gewinnbringend anschließen, denn des gibt auch durchaus bedenkenswerte Aspekte dieser Spielerei mit den Karten und digitalen Karten.
Wo ich mich wann aufhalte, ist ein intimes Detail, das sensibler ist als meine Telefonnummer oder meine Gehaltsabrechnung. Wer darf meine Geodaten sehen, und wer schützt mich vor Missbrauch? Viele Nutzer wissen gar nicht, wie gut sich ihre Bewegungen in Raum und Zeit nachverfolgen lassen.
Der Artikel hat noch ein schöne Linksammlung um dem Phänomen näher auf die Spur zu kommen.
1 comment for “Jeder sein Kartograph – Verortung mit Google Earth”