Heute am 21.1.2020 ist der 70ste Todestag von George Orwell. Mit dem Roman 1984 und dem “Big Brother” wurde er zum Stichwortgeber für die Warnungen vor Überwachung und mit den darüber evozierten Bildern und Ideen auch für die Forschung maßgeblich.
Was bedeuten diese Bilder heute, was liegt gegenwärtig an? Ein paar Fragen.
Der englische Schriftsteller George Orwell, von Christian Linder, DLF 21.1.2020
George Orwells 1949 erschienener Roman „1984“ gilt bis heute als wirkmächtigster Warnruf vor einem totalen Überwachungsstaat. Der Stoff beruhte auf biografischen Erfahrungen des Autors, der als Polizist in Burma arbeitete. Dort habe er „die Drecksarbeit des Empires“ erledigen müssen, wie er später notierte.
Ob das Bild noch adäquat die gegenwärtigen Bedingungen von Überwachung und Kontrolle beschreibt, kann man sehr gut diskutieren. Neben ihm gibt es ja auch noch Aldous Huxley und dessen “Brave New World”, welche ein weniger brutales, dafür ebenso effektives Modell von Kontrolle beschreibt.
Die Surveillance Studies (wenn man es denn vereinfacht mal so nennen will) erforschen alle Winkel und Varianten von Überwachung und mir stellt sich durchaus die Frage, ob es noch neue Fragen gibt oder die neuen Technologien nur mit den alten Modellen befragt und analysiert werden?
Was sind die aktuell wichtigen Fragen? Was kommt noch? Und worum sollte sich die Forschung kümmern, was müssen wir dringend wissen?
Die Frage nach mehr und besserem Datenschutz zähle ich nicht dazu, auch um dem Missverständnis vorzubeugen, dass Datenschutz und Überwachung in der Forschung verwechselt werden. Eine Forschung zu Mechanismen und Dynamiken von Kontrolle und Überwachung hat wenig mit Datenschutz zu tun. Das ist ein anderes Feld, welches Berührungspunkte damit hat, aber nicht verwechselt werden darf.
Ich bin interessiert an euren Ideen. Schreibt mir oder antwortet mir auf Twitter unter @doctornilz