Ich wusste es ja immer schon, dass meine Almer mater zu den fortschrittlichsten gehörte – und nun bestätigt sich das mal wieder. Seit einem Jahr prüft die medizinische Fakultät die Anwesenheit ihrer Studierenden per Chipkarte ( aus: Westfalen heute). Ich fand die Nachricht in einem kleinen Unimagazin. Eine Recherche ergab, dass es kaum negatives darüber im Netz gab, keine Kritik wegen möglichem Datenfraß oder gefährdetem Datenschutz. Das System heipt ELAn und wird durchaus positik besprochen. Eines der Hauptargumente ist, dass die Karte für mehr Flexibilität im verschulten Studium der Medizin sorgt – Mehr Freitheit für den Stundenplan.
In der Münsterschen Zeitung gibt es einen Artikel, in dem wenigstens das Wort “1984” einmal vorkommt – aber nur um es gleich zu entkräften, denn der Datenschutz sei besonders streng, so die Fakultät in dem Bericht.
Ich selbst kann weder das Medizinstudium beurteilen, noch weiß ich mehr über diese Karte – es sollte mich aber wundern, wenn alles so harmlos und einfach ist, wie es dort geschildert wird. Und das Argument, es helfe doch den Studierenden und auch den Dozenten, mag richtig sein. Nicht alles was Kontrolle und Ãœberwachung ist, ist die Erfindung böser Mächte, sondern manchmal schlicht den Verwaltungsanforderungen von Behörden (hier: Uni und Studium) oder den Ideen von Unternehmen geschuldet. Ein genauer Blick darauf sollte sich dennoch lohnen. Wenn also jemand etwas mehr weiß – nur raus damit.