Category: Special

Noch ein Special: Gefahren aus dem Internet

Tagesschau.de hat ein Special zu Datenschutz, Internet und den darin befindlichen Gefahren zusammengestellt – “Gefahren aus dem Internet” . Ob man so ein Angebot dermaßen kulturpessimistisch betiteln muss, sei dahin gestellt – aber es lohnt sich auch darein zu schauen. Passt auch prima zu dem Aufsatz von Theo Röhle zu Suchmaschienen und Marketing (sie ein paar Einträge weiter unten).

Nerd-Howto: Lobbyismus

Ich hab es gerade schon auf der Maastrix geschrieben, aber hier passt es auch hin:
Sehr gute Aufforderung und Anregung an alle IT-Spezis dieser Welt: Betreibt Lobbyismus.

Es gibt eine erstaunlich große Zahl von politischen Themen, über die man aktuell verärgert sein kann, wenn man sich mit Computern beschäftigt.

Meine Ärgerthemen der letzten Monate sind u.a.: Wahlmaschinen, Bundestrojaner, Vorratsdatenspeicherung, Software-Patente, Killerspiele, Mautdatenerhebung, Einschränken von Datenschutz und Bürgerrechten mit Totschlag-Argumenten wie “Terrorbekämpfung” oder “Schutz vor Kinderpornographie”.

Die Blogs sind voll von diesen Themen. Wir Computerfreaks, Informatiker, IT-Fachleute, Blogger, was auch immer, wir können uns wunderbar aufregen. “Wir wüssten es ja auch viel besser als diese blutigen IT-Anfänger in der Regierung!” Aber tun wir etwas? Selten. Nein, eigentlich nie. Meckern ist ja auch einfacher. “Es ändert sich ja doch nichts.” Und die großen bösen Interessenverbände, die machen Lobbyismus viel effektiver.

Doch was ist Lobbyismus schon? Es ist das konstante Erinnern an Interessen. Das Festsetzen guter Argumente. Die Aussaat von Zweifeln.

Ãœberwachungs-Special bei der Zeit Online

In der aktuellen Ausgabe der Zeit findet sich ein Dossier zum “Ãœberwachungsstaat Großbritannien”. Wer es noch nicht wusste, der weiß es jetzt: Die Briten, allen voran der scheidende Premier Tony Blair, finden das ganz klasse. Die Einschätzung, dass sich

das Mutterland der Demokratie sich zum rabiatesten Ãœberwachungsstaat der westlichen Welt verwandelt”

ist nicht neu – spätestens seit dem Bericht des Surveillance Studies Network im letzten November. Eine Sammlung von Artikeln aus der Zeit zu Datenschutz und Terrorbekämpfung steht ebenfalls online, in denen es vor allem um Ãœberwachung geht. Die Themengliederung ist zwar etwas unglücklich – Ãœberwachung ist mehr als Terrorbekämpfung und auch die Presse sollte das inzwischen mitbekommen haben – es verkauft sich vielleicht besser, naja gut… eine kurze Rezension des Artikels folgt, wenn ich damit ganz durch bin und mir ein paar mehr Gedanken gemacht habe.

Bericht: DGS-Tagung: Surveillance Studies

Am Dienstag fand in Kassel auf der DGS-Tagung die adhoc-Session zu den Surveillance Studies statt. Überrasschenderweise waren trotz 30 Konkurrenzveranstaltungen rund 30 Personen erschienen, wovon die meisten bis zum Ende geblieben sind. Nach meinen thematischen und programmatischen einleitenden Worten gab es zwei sehr interessante Vorträge von Gerrit Hornung (Kassel) und Stephan Humer (Berlin). Die anschließende Frage- und Diskussionsrunde war kreativ und engagiert.

Im Gegensatz zu anderen Surveillance-Sessions in Durban (ISA), Sheffield oder jüngst in London bei den Geographen, wo das Thema Surveillance Studies als solches nicht mehr einführend diskutiert wird, war hier das Interesse groß, zu sehen, worum es sich eigentlich handelt, was das Forschungsfeld sein kann und wie man es aus soziologischer Sicht füllen kann. Es wurde offensichtlich, dass ein thematischer Zugang und nicht eben ein disziplinärer einen großen Reiz hat – vor allem unter den zumeist jungen Zuhörern Zuhörerinnen. Unklarheit bestand über die Definition und Abgrenzung des Themas – wahrscheinlich auch weil die Idee für die meisten Anwesenden neu war und die wissenschaftliche Diskussion nicht bekannt. Ich denke wir haben mit der Session einen Nerv getroffen und hoffe, dass das Thema und der theoretisch-methodische Rahmen in irgendeiner Weise auch in der DGS fortgeführt werden kann.

Damit aber praktisch weitergearbeitet werden kann, möchte ich hier einen Vorschlag machen: Was wir brauchen ist eine Leseliste, die den Stand der Forschung reflektiert. Eine kommentierte Auswahl von Büchern und Aufsätzen, die wichtig sind, um auch hierzulande die Idee der Surveillance Studies voranzubringen. Dieses scheint mir vor allem in Hinblick auf die Idee, aber vor allem auf diejenigen wichtig, die sich neu mit dem Thema bzw. seinen einzlenen Aspekten befassen.

Ich nehme per mail oder Kommentar Vorschläge und Literatur-Tipps entgegen, was unbedingt in eine solche Liste soll und werde dann daraus eine fertigen, die hier dann veröffentlicht und diskutiert werden kann. Jede Auswahl sollte kurz begründet werden.

Die nächste Gelegenheit sich fundiert über den Stand der Surveillance-Forschung zu informieren, besteht am 30.11 und 1.12 in Berlin bei der New Surveillance-Konferenz des ZTG an der TU Berlin.

Surveillance studies at ISA World Congress

On Tuesday and Wednesday the adhoc-session on Surveillance, Security and social sorting at the Sociology World Congress in Durban was being held. 12 papers were presented that had shown the wide range of surveillance studies and importance in many fields of the sciences and in society as such. Instead of dwelling on each individual paper I will try to give you an impression of the threads that ran through both of the sessions and highlight some aspects in particular.
The session was kicked off by David Lyon asking the speakers to watch out for commonalities throughout the papers – giving a working definition of surveillance that indeed the talks were able to follow

Surveillance should be seen as the routine and systematic attention/checking of personal data (through screening, recording etc.) for the purpose of control, management, entitlement, influence, access etc.

This is a loose quote of what he said – but something scholars of surveillance phenomena should debate and refine when discussing surveillance issues. Now to the papers…..

Yet more security in Durban

As the conference is moving forwards, we learned more about security issues in Durban. Two tours brought us to see the control rooms of the city’s own CCTV system and it cameras scattered all around town – and to that of the Suncoast casino’s… a highly efficient and very professional surveillance system that leaves little left to wish for… what I found a little disturbing though was the sign at the entrance to the casino.. not so much for the casino but for the general atmosphere in Durban or South Africa for that matter.

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Sociologists under Securveillance

Two days into the conference and you hear everybody talking about the ones that have been mugged. i have heard that around ten people have been held up at knife point and robbed of their money. Whereever you go you will get the advice to be either vigilant or not to go at all … take a taxi, do not walk there, take the shuttle bus.

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Doing surveillance in Durban

Even before the conference started I was doing some surveillance outside Durban – in Kwa Zulu Natal’s Hluhluwe Game Resort… Zebras, buffalos, wildebeests, warthogs, rhinos and other fantastic animals can be spotted there… here we watched some zebras and warthogs in the savannah….

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Next will be about cameras and security in Durban…

Schreibwettbewerb bei Telepolis

Wenn Orwell die Realität ist – wie sieht die Zukunft aus?

Jahre nach dem Orwelljahr 1984 hat die einst so bedrohliche Vision ihren Schrecken verloren. Der immerwährende Krieg erinnert an den seit 2001 stattfindenden “War on Terror”, Nachrichten- und Medienmanipulation ist an der Tagesordnung und (versteckte) Kameras sind allgegenwärtig. Doch auch die anderen düsteren Visionen einer Zukunft haben längst ihren Weg in die Gegenwart gefunden und sind (fast) Realität. Wenn Lehrerinnen wegen einer Wahrscheinlichkeit einer Erbkrankheit ihren Arbeitsvertrag nicht bekommen, erinnert dies an “Gattaca”, die Spaß- und Wegwerfgesellschaft kennt man aus “Schöne neue Welt”, die Bestrebungen “antisoziales Verhalten, selbst in Form eines Spuckens auf die Straße zu beenden”, an “Demolition Man” und die selbständigen Drohnen im Krieg lassen Erinnerungen an “Screamers” aufkommen. Doch wenn all dies schon normal ist, wie sieht die Zukunft aus? Wird es eine Rückbesinnung auf mehr Freiheit, mehr Bürgerrechte geben oder nimmt das Panopticum zu? Wird Datenschutz eine Rolle spielen oder doch nur “Täterschutz” sein?

Auf diese Fragen sucht “Schreibrecht 2006” eine Antwort.