Category: RFID

RFID. Vom Ursprung einer (all)gegenwärtigen Kulturtechnologie

Bei Kadmos erschienen:

RFID. Vom Ursprung einer (all)gegenwärtigen Kulturtechnologie

Aus dem Klappentext:

RFID, Radio-Frequency-Identification, ist in aller Munde. Doch aus allen Mündern spricht’s das zweifach Gleiche: die Funkchips auf den Dingen unseres Alltags sind entweder vergötterter Hi-Tech oder aber sie sind datenschnüffelndes Teufelswerk. Dieses Buch sucht den schmalen Horizont dieser Debatte mittels einer konkret recherchierenden Medienwissenschaft zu erweitern. Was verbirgt sich hinter diesen vier Buchstaben?

RFID – Kleine Funkchips auf Reisen!

MODERN TALKING?
RFID – Kleine Funkchips auf Reisen!

Am Donnerstag, dem 17.04.08, ab 18:00 Uhr, lädt Servus.at in Kooperation mit der Volkshochschule und der Bibliothek zur Diskussion in den Wissensturm. Die Veranstaltung beschäftigt sich mit der Funktechnologie RFID, welche unbemerkt in immer mehr Lebensbereiche vordringt.

Wann und Wo ?
17.04.08, 18:00 – 22:00 Uhr
Wissensturm Linz
Kärntnerstraße 26
Freier Eintritt

Live-Ãœbertragung ab 18:00 Uhr auf Radio Fro 105.0 MHz
Live-Videostream: www.servus.at/rfid

EU-Umfrage zu RFID

Die Freunde vom Foebud rufen zur Teilnahme an den Konsultationen zum Thema RFID auf.

Aufruf zur Teilnahme an EU-Umfrage zu RFID

Erneut gibt es eine öffentliche EU-Konsultation zum Thema RFID, in der
besonders auf die Fragen der Risiken für Privatsphäre, Datenschutz und
Sicherheit eingegangen wird.

Weitere Informationen zur Umfrage und den Aktivitäten des Foebud mit reichlich Material zur letzen EU Umfrage und anderem.

RFID zum Diebe fangen

Der Artikel Companies, Agencies Use Clandestine RFID Systems to Catch Thieves aus dem RFID-Journal berichtet von neuen Anwendungen für die Technologie in Verbindung mit anderen Überwachungsmaßnahmen.

March 20, 2008—A handful of government agencies and private companies such as electronics suppliers are employing a clandestine RFID system known as NOX that allows them to use RFID interrogators hidden in walls, in conjunction with video surveillance and, in some cases, luminescent dust, to thwart theft or other unauthorized activities within their facilities.

Hier kann man sehr anschaulich verstehen, was u.a. mit dem Begriff der surveillant assemblage gemeint ist.

Sicherheitslücken bei RFID als Geschäftsmodell

Dass RFID-Chip eine Menge Sicherheitslücken aufweisen ist nichts Neues. Aber man kann auch Geld damit machen. Die Firma VisuKom weist darauf hin und plädiert für eine erhöhte Aufmerksamkeit ( RFID: Die unsichtbare Ãœberwachung) für diese Probleme. Und natürlich bietet sie auch entsprechende Lösungen an – dabei hat sie vielmehr ein schlagendes Argument gegen die Einführung diese Technologien in datensensiblen und die Privatspäre betreffenden Bereichen geliefert – ob es etwas nützt?

Als Spezialist für ICT-Sicherheit sensibilisiert VisuKom für die Auswirkungen und Gefahren, die diese Technologie mit sich bringt. Anhand von Methoden wie das Auslesen von Daten auf deutschen und internationalen Reisepässen sowie Brute-Force-Attacken – das Ausprobieren aller möglichen Zugangspasswörter – auf die sog. RFID-Tags (kleiner mit einer Antenne gekoppelter Speicherchip) beweist VisuKom, dass die Sicherheitsmechanismen gegen unerlaubten Zugriff noch in den Kinderschuhen stecken. Dabei sind die Spezialisten des ICT-Sicherheitsdienstleisters in der Lage, die Tags auszulesen, zu deaktivieren und spurenfrei zu zerstören sowie zwischen Tag und Lesegerät zu sniffen (Datenverkehr empfangen, aufzeichnen, darstellen und auswerten).

Marco Di Filippo zieht das Fazit: „Alle am Markt erhältlichen Lösungen zum Schutz der Informationen – wie etwa Schutzhüllen – verhindern das Auslesen des Chips. Leider sind diese Maßnahmen damit für Zutrittskontrollsysteme unbrauchbar. So bleibt den Herstellern nur der Weg der Verschlüsselung.“

Besuchen Sie VisuKom auf der CeBIT in Halle 9, Stand B20.

Mit CCTV und RFID gegen Fahrraddiebe

In Portsmouth, England, werden seit vergangenen Oktober Fahrräder mit einer Kombination von CCTV, Funkchips und Bewegungssensoren geschützt. Mit dem WASP Cycle Monitoring System der Firma SOS Response können Radfahrer ihren Drahtesel an speziellen, kameraüberwachten Parkplätzen abstellen und anmelden. Wird das Rad bewegt, aktivieren Sensoren die nächste Kamera, die daraufhin auf den Standort des Rades zoomen. Per SMS wird ein Alarm ausgelöst. Die Sicherheitsbeamten können anhand der Live-Ãœbertragung entscheiden, ob ein Beamter losgeschickt wird. Der Effekt: Kameras sind nicht mehr in die falsche Richtung gedreht, wenn’s gerade passiert. 90 Prozent weniger Fahrradklau (in den Monaten Oktober bis Dezember).

So viel zur Propaganda. Interessant an dem Fall ist nicht, ob’s denn wirklich “hilft”. Niemand hat die Zahl der angeblich verhinderten Diebstähle je überprüft, die von der Polizei (genauer: dem Polizisten, der auf die Idee dazu kam) und dem Unternehmen verbreitet wird. Dass es möglicherweise mit der Medienkampagne (hier, hier, hier und hier), oder mit den besonderen Bedingungen des (wie es scheint) einen überwachten Fahrradständers auf Universitätsgelände zu tun haben könnte, wird nicht Erwägung gezogen.

RFID und GIS

Da tun sich ganz neue Perspektiven auf – eine Studie des Center for Geoinformation (CEGI) im Auftrag des Forschungsinstituts für Telekommunikation (FTK):

So führt die Untersuchung die Anwendungskompetenzen der beiden Querschnittstechnologien in Nordrhein-Westfalen auf und zeigt anhand von Best-Practise-Beispielen wie im Umfeld der Gefahrgutverfolgung oder des “Kiddy-Trackings” in Vergnügungsparks, dass verschiedene verbindende Wertschöpfungsketten denkbar sind. In einer Expertenbefragung unter vierzig Vertretern beider Branchen eruiert die Studie, wie weit Vorteile aus einer Kombination beider Technologien bekannt sind und welche Potentiale sich für zukünftige Anwendungen daraus ergeben.

Und wenn es um RFID im Konsumbereich geht, scheinen sich viele Kunden gar nicht so genau damit auszukennen und auch noch skeptisch zu sein, was ihre Daten angeht, so eine Studie der RWTH Aachen.

Handys organisieren den Alltag

Wenn man einmal nicht daran denkt, was die tollen Fähigkeiten der Handys noch so alles ermöglichen, dann ist das in der Tat eine super Sache. Ein Jubelbericht in der Computerwoche zu dem was Handys alles leisten in unserem Alltag – was ihre Technologien letztlich auch so erfolgreich machen dürfte und die Hemmschwelle diese Dienste und andere Datenkraken zu nutzen so niedrig.

Eine neuartige metergenaue W-Lan-Lokalisierung, die das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) entwickelt hat, soll zudem die Navigation in Städten verbessern, die zuweilen durch Aussetzer des satellitengestützten GPS in der Nähe von hohen Gebäuden und in Straßenschluchten unterbrochen wird. Zusammen mit dem Telefonbuch Verlag Hans Müller wollen die Fraunhofer-Forscher die Technik Anfang des Jahres in einer lokalen Suche mit den “Gelben Seiten” präsentieren. Dann können Nutzer, ohne zu wissen wo sie sich genau befinden, ein Taxi rufen oder sich via Handy zu einer Werkstatt lotsen lassen – und zwar ohne langatmig Straßennamen eingeben zu müssen.

Wow, das klingt klasse – da bleiben auch für Ãœberwacher keine Fragen mehr offen…

RFID in Pulverform

Schon ein paar Tage alt aber bemerkenswert im Hinblick auf die Ausweitung der Möglichkeiten von Überwachung: Hitachi entwickelt RFID-Chips kleiner als ein Staubkorn. Bisher ist allerdings noch völlig unklar, zu welchem Zweck so etwas gebraucht werden könnte. Aber es wurde trotzdem schon mal entwickelt.
Zur Befürchtung, dass damit eine technische Möglichkeit einer nahezu unmerklichen Ãœberwachung geschafffen wurde, antwortet der Firmenvertreter lapidar: “We are not imagining such uses.” Na dann ist ja gut.

RFID bleibt auch 2007 der Renner

Nach einer Einschätzung von Experten, wird auch 2007 RFID das bestimmende Thema der IT Branche bleiben.

Die wichtigsten Bereiche innerhalb der Branchen für einen RFID-Einsatz lassen sich wie folgt klassifizieren: Ganz oben auf der Liste identifizieren die Manager den Komplex Überwachung beziehungsweise (biometrische) Zugangskontrolle. Für 73 Prozent der Branchenkenner liegt hier das Haupteinsatzgebiet für RFID, während 64 Prozent zu Vertrieb sowie Marketing und 58 Prozent zu automatischen Zahlungsverfahren tendieren. Ebenfalls im Blickwinkel für einen RFID-Einsatz stehen mit 57 beziehungsweise 52 Prozent Zustimmung Flugzeuge (zum Beispiel zur Gepäckverfolgung oder beim Boarding) sowie Fahrzeuge aller Art (Mehrfachnennungen waren erlaubt).

und…

Gegner und auch Befürworter wissen, dass jeder technologische Fortschritt zu Missbrauch führen kann, aber nicht zwingend dazu führen muss.”

na ich bleibe gespannt, was da so noch passiert und wie die Industrie mithelfen wird, ihre Chips zu verkaufen – ein wenig Sicherheitshysterie hilft da immer… nichts für ungut.