Category: Polizei/Militär/Geheimdienst

Seminar zur Sicherheitsarchitektur

Einladung zum Seminar:
DIE NEUE SICHERHEITSARCHITEKTUR‚ UND IHRE FOLGEN FÜR DIE BÜRGERRECHTE
AM 29.11. UND 30.11.2008
HUMBOLDT-UNIVERSITÄT
SA.: BEBELPLATZ 1, RAUM E 42
SO.: HAUPTGEBÄUDE, RAUM 2014A

veranstaltet vom Institut für Bürgerrechte und öffentliche Sicherheit e.V. und dem Arbeitskreis kritischer Juristinnen und Juristen an der HU Berlin

Veranstaltung zur Verschärfung europäischer Innenpolitik

Unter schwedischer EU-Präsidentschaft soll 2009 ein neues Rahmenprogramm für polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union beschlossen werden. Hierfür hat die sogenannte Future Group hat im Sommer eine Wunschliste vorgelegt, die vor allem im Bereich Migration sowie der Nutzung gespeicherter Daten (“Daten-Tsunami”) weitreichende Verschärfungen fordert.
Am kommenden Montag geben in Berlin Ben Hayes von Statewatch, Hanne Jobst von Gipfelsoli und Peer Stolle vom Republikanischen Anwälte und Anwältinnenverein einen Überblick über neue Institutionen, Gesetze und Vereinbarungen sowie technische Entwicklungen auf EU-Ebene und diskutieren ihre politischen und gesellschaftlichen Folgen.

Ort und Zeit:
Montag, 27. Oktober, 20.00 Uhr
KATO, im U-Bhf Schlesisches Tor, 10997 Berlin

Cilip: “Die neue Sicherheitsarchitektur”

Das neueste Heft von Cilip (Heft 90, 2/2008) hat das Thema: “Neue Sicherheitsarchitektur: Das Netz im Innern” u.a. mit einem Beitrag zur geplanten Novelle des BKA-Gesetzes.
Weitere Infos und Abstracts der Artikel findet ihr bei cilip.de.

Zu bestellen ist das Heft unter der Adresse: vertrieb@cilip.de

Was kostet Sicherheit – und lohnt es sich?

… das fragt sich John Mueller von der Ohio State University/USA und hat in einem Vortragspapier eine Kosten-Nutzen-Analyse der Homeland Security gemacht.

The Quixotic Quest for Invulnerability: Assessing the Costs, Benefits, and Probabilities of Protecting the Homeland,” it lays out some common send premises and policy implications.

Das ist ein ungewöhnlicher Ansatz, aber sehr interessant.

Das FBI wird 100!

Eine der berühmtesten und berüchtigsten Polizeibehörden  und damit einer der wohl in der Popularkultur ganz oben stehenden Ãœberwachungsapparaten wird 100 und so richtig wird das ganze gar nicht gewürdigt bzw. einmal kritisch kommentiert. Die Zeit hat eine nette Bildergeschichte dazu – das FBI feiert sich auf seinen Seiten natürlich selbst – auf WDR 5 kann man sich ein Hörfunkbeitrag dazu anhören – ebenso tut es die Deutsche Welle – einen längeren Artikel bietet der Zoomer (wie gut kann ich nicht genau sagen, aber mit einem “Amateurvideo” (!) von einer Schießerei mit Bonnie & Clyde ) – einen etwas kritischeren Blick wagt ein Eintrag im Blog des Cato-Institute aus Bosten /USA.

Wer weiß noch mehr Quellen – nur zu. Ansonsten viel Spaß beim 100. So oder so!

Resource zu Polizei und andere Sicherheitsorgane

Cop2Cop ist ein unabhängiges Weblog zu Polizei, Feuerwehr, Justiz und anderen Sicherheitsorganen. In eigenen Worten

Cop2cop ist ein in Deutschland einmaliges unabhängiges Internetprojekt. Bei uns gibt es die neuesten Meldungen zu allen Themen der Inneren Sicherheit. Cop2cop sammelt, sichtet und veröffentlicht Informationen über Polizei, Justiz, Feuerwehr und private Sicherheitsunternehmen.

Mehr und genaueres ist leider nicht zu finden. Aber auch einiges zu Videoüberwachung, neben vielen anderen Themen. Leider wird auch dort nur wiedergekäut, was wir aus Tagespresse und somit aus den Verlautbahrungen von Politikern bereits kennen. So etwas zu Kameras in Hessen. Darin auch die schöne Bemerkung, dass Hessen das erste Bundesland war, in dem Kameras im öffentlichen Raum installiert worden sind. War das nicht 1996 bereits in Leipzig der Fall? Bitte korrigiert mich.

Worauf die vielen Schlüsse basieren, die in dem Artikel zum Besten gegeben werden, bleibt ein weiteres Mal offen. Vor allem scheint eine oder mehrere Drogenszenen verscheucht worden sein, ansonsten ist die Ausbeutung eher mager und sicherlich nicht das, was eine derartiges Feiern von Erfolgen rechtfertigt.

Eine kritische Betrachtung dieses “unabhängigen Blogs” ist bestimmt reizvoll.

150 Jahre Fingerabdruck

Ob es ein Grund zum Feiern ist, sein dahingestellt – aber es ist ein Jubiläum, dass Aufmerksamkeit verdient. Außer der Welt am Sonntag scheint niemand es wahrgenommen zu haben: Der Fingerabdruck als kriminalistisches Mittel wird 150 Jahre alt. Ursprünglich war es eine Methode der Identifizierung von Individuen anstatt einer Unterschrift, wurde aber im 19. Jahrhundert neben anderen Methoden das Mittel der Kriminalistik bis heute.

Als geflügeltes Wort ist es heute als “genetischer Fingerabdruck” bekannt, wobei dieser wenig damit zu tun hat, außer der Möglichkeit der Identifizierung. Zu diesen anderen Methoden gehöre auch die Bertillonage – eine von Alfons Bertillon entwickelte Methode zur Vermessung von Menschen (auch in Deutsch).

Der hier im Blog schreibende Kollege Dietmar Kammerer hat zu diesem Thema einen schönen Aufsatz geschrieben in dem Band “Sicherheitsdiskurse” (Lang Verlag).

Handfesseln für (alle) Flugpassagiere

Dieser Artikel aus der Washington Post ist lesenswert. Es geht um Armbänder, die allen Passagieren umgelegt werden sollen und die außer den Daten der Passagiere – wer wundert sich darüber schon noch? – auch die Funktion haben sollen, Menschen kampfunfähig zu machen bzw. sie auszuschalten – “Want some torture with your peanuts?”

Noch sind diese Dinger nicht in Gebrauch, aber sie werden entwickelt und wahrscheinlich auch von der Homeland Security Behörde bestellt werden

Danke an Kai für den Hinweis.

Sicherheitsforschung in Europa

Angekündigt wird die 3. Europäische Sicherheitskonferenz wie folgt:

The Third European Security Research Conference (SRC’08) will be held in Paris on 29 and 30 September 2008. Organised under the French Presidency of the European Union, this event will bring together more than 1,200 representatives from the worlds of research, industry and European institutions

Es dürfte klar sein, dass es sich dabei um eine Konferenz für Industrie und Staat handelt, bei der innerhalb des 7. Rahmenprogrammes viel Geld für neue Sicherheitsarchitekturen ausgegeben werden soll. Forschung im Sinne einer Forschung über Sicherheit und zu den Hintergründen von Unsicherheit, Terror und Überwachung dürfte kaum stattfinden.

Kurz davor findet in Karlsruhe die 3. Security Research Conference “Future Security” der Frauenhofer Gesellschaft statt, die in ähnlicher Weise an das Thema herangeht. Sicherheit, das wird immer klarer ist ein industriell zu lösendes Problem, bei dem viel Geld zu verdienen ist. Die im Programm aufgelisteten Themen klingen durchaus interessant, aber ich glaube da wird wesentlich praktischer über Raum und Sicherheit oder Videoüberwachung geredet, als wir das so kennen und es für wichtig halten. Da reizt es schon dabei zu sein und wenigsten einmal zu hören, was die so zu sagen haben.

Polizei und Wissenschaft in Berlin

Am 14. Juni wird auch die Polizei ihre Wissenschaft einem breiten Publikum vorstellen und bekannter machen. Auf der langen Nacht der Wissenschaften, die überall in Berlin an dem Samstagabend stattfinden wird. Das kann nicht nur für die Ãœberwachungsforscher interessant sein, aber bestimmt auch. Ein bestimmt ambivalentes Vergnügen – zwischen wissenschaftlicher Neugier und Erkenntnissinteresse, den Möglichkeiten Täter zu fangen und den Abwegen, die auch zu einem “Zuviel” an Ãœberwachung führen können – wer sich einmal damit beschäftigt, entwickelt diese “Berufsneurose”

Also schaut es euch an, es ist bestimmt interessant, so oder so. Das Motto der Polizei an diesem Abend ist: “Wissen schaf(f)t Beweise” Von der Spur zum Urteil.

Daten, Karten, Lagebilder

Eric Töpfer zum neuen Kriminalitätsatlas der Berliner Polizei und zur Tendenz der Kartenwirklichkeit und Geoinformatialisierung polizeilicher Arbeit.

Mittlerweile scheint es, als würde der Traum von der Renaissance der Kriminalgeographie und einer umfassenden Geoinformatisierung der deutschen Polizei Wirklichkeit werden. GLADIS, GISPOLIS, GeoFES oder LABIS sind die Namen, auf die “Crime Mapping”-Software bei den hiesigen Länderpolizeien hören.

Sie dazu auch: Mit Karten die Welt(en) verstehen, bei Telepolis, 29. Juli 2006.