Category: Innere Sicherheit / Terrorismus

Peter Schaar kritisiert Videoüberwachungsdiskussionen

“Der Datenschützer kritisierte auch die aktuelle Debatte über Video-Ãœberwachung nach dem Anschlag auf den Marathonlauf in Boston. Es gebe bereits jetzt ein hohes Niveau an Videoüberwachung und entsprechende gesetzliche Voraussetzungen dafür. An welchen Orten die Videoüberwachung bei Anwesenheit vieler Menschen zum Einsatz komme, sei eine Frage der Polizeitaktik. “Eine flächendeckende Videoüberwachung sollte es nicht geben”, so Schaar, weil diese in das informationelle Selbstbestimmungsrecht eingreife.”

(Quelle)

Era of the digital mercenaries

Die Reporter ohne Grenzen haben einen Text veröffentlicht, der sich dem Thema der Überwachung des digitalen Verkehrs annimmt: Era of the digital mercenaries

Online surveillance is a growing danger for journalists, bloggers, citizen-journalists and human rights defenders. The Spyfiles that WikiLeaks released in 2012 showed the extent of the surveillance market, its worth (more than 5 billion dollars) and the sophistication of its products.

Lesenswert!

Karte zu Hamburger Gefahrengebieten

Dei Kampagne für Grundrechte (Links-Partei) hat ihre Karte zu den Gefahrengebieten in Hamburg aktualisiert. Eine sehr interessante und informative Spielerei, die kaum einen Bereich in der Hamburger Innenstadt unberührt lässt – nicht immer, aber immer mal wieder. Und natürlich die Dauerbrenner St. Pauli, Reeperbahn und Sternschanze.

Workshop Netzwerk Terrorismusforschung

Terrorismus A/D – am 14. und 15. März 2013 in Berlin

In knapp einem Monat ist es soweit: das Netzwerk Terrorismusforschung (NTF) lädt zum zwölften NTF-Workshop, diesmal nach Berlin in die Universität der Künste (Arbeitsbereich Internetsoziologie im Medienhaus). Hauptthema der beiden Konferenztage:

Terrorismus A/D – Wechselwirkungen zwischen analoger und digitaler Sphäre.

Aktuelle Programminfos sind ab sofort hier zu finden. Ein Programm-PDF kann hier runtergeladen werden.

Camover: Widerstand in Deutschland gegen Totalüberwachung

Nach Ewigkeiten mal wieder ein Beitrag von mir… Es scheint sich ein Widerstand gegen die Totalüberwachung in deutschen Großstädten zu formen: Jugendliche demontieren Ãœberwachungskameras in Teams und geben sich gegenseitig dafür Punkte, und kämpfen gegen andere Teams. Politisch vermutlich nicht korrekt, wär ich nochmal jung, würd ich’s vermutlich mal probieren ;-)

It’s being called Grand Theft Auto for the surveillance generation, only instead of being played out in the digital world, it’s played out in the real world. And the object of the game isn’t to steal cars or pull off other underworld pranks but to take out Big Brother’s eyes by destroying CCTV surveillance cameras spread across the city.

That’s the new game being played in Berlin and other German cities under the rules of Camover [note: the website keeps changing addresses so link may not work], an activist sport for those who hate surveillance cameras, according to The Guardian.

Very good decision: “Naked-Image Scanners to Be Removed From U.S. Airports”

The U.S. Transportation Security Administration will remove airport body scanners that privacy advocates likened to strip searches after OSI Systems Inc. (OSIS) couldn’t write software to make passenger images less revealing.

(source)

A very good example of privacy rationality.

… und täglich grüßt die Videoüberwachung

Zu kommentieren, dass nach dem zum Glück misslungenen Anschlag auf dem Bonner Bahnhof wieder die üblichen Verdächtigen nach mehr Videoüberwachung rufen, ist langweilig. Da können wir alle inzwischen runter zählen und wetten wer dieses Mal zu erst die Nervern verliert. Wie immer nimmt es auch dieses Mal eine sehr eigene Dynamik an – bis hin zu Geheimberichten über die möglichen Kosten einer Ausrüstung aller Bahnhöfe – (hier: dradio zitiert BIlD).

Dass sich dabei die Diskussion unheilbar vermischt zwischen Gewalt, Kriminalität, U-Bahn-Schlägern, Sicherheitsgefühl und der Verhinderung von Terroranschlägen ist gute Tradition dieser Debatten.

Auch gestern wieder als ich bei der NDR Info Redezeit saß und mit  Bernd Carstensen vom BDK, Konstantin von Notz von den Grünen und Florian Herrmann von der CSU diskutierte. Die ganze Sendung kann runtergeladen werden. Der von mir kurz erwähnte statistische Vergleich der Kriminalitätszahlen in Großbritannien wurde von einigen meiner Gesprächpartner kurz abgetan als “unbesehen” und nicht ganz richtig – zum Nachschlagen, bei aller Vorsicht, was solche Statistiken angeht: Eurostat: Crime statistics und Eurostat: Crime und Criminal Justice 2006-2009 (eine Zusammenfassung als pdf).

Die Diskusson führt eigentlich nirgendwo hin – Videoüberwachung bleibt ein politisches Instrument und wir werden diese Dabatte wieder führen, ganz egal wie viel in der Zwischenzeit aufgerüstet wurde  es ist immer zu wenig, wenn der nächste Fall passiert, egal was es ist.

Film & Diskussion – Everybody watches Everybody

Die Humanistische Union Berlin-Brandenburg lädt ein zur Präsentation des Kurzfilms EWE (everybody watches everybody) und anschließender Diskussion über Nutzen und Gefahren von Videoüberwachung

am Mittwoch, dem 7. November um 19 Uhr
im Robert-Havemann-Saal im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Str. 4, Berlin.

Sensitising Urban Transport Security

Die Dissertation Sensitising Urban Transport Security: Surveillance and Policing in Berlin, Stockholm, and Warsaw von Ola Svenonius ist fertig, frei zum Download und sehr interessant.

Viel Spaß beim Lesen und Gratulation Ola!

ps. dazu passt auch Video Surveillance and Social Control in a Comparative Perspective, herausgegeben von Ola Svenonius und Fredrika Björklund,