Alles sehen mit Kameras

Die letzten Wochen waren ja eher ruhig und ich auch mit anderen Sachen beschäftigt, aber nun kommt doch noch der Hamburger Polizeipräsident um die Ecke und fordert eine Vernetzung der Hamburger Kameras, auch weil “die Hamburger Polizei will im neuen Jahr verstärkt auf Videoüberwachung setzen will”. Dabei geht es in erster Linie um die U- und S-Bahn-Kameras und deren Live-Bilder.

Es hat in der Tat ein wenig gedauert bis neue Begehrlichkeiten wie diese geäußert wurden, aber nun ist es raus und ich bin gespannt welchen Träume und Phantasien sich daran noch so entzünden. Abgesehen davon, dass die präventive Wirksamkeit der Kameras und andere Effekte nicht so wissenschaftlich nachweisbar sind, wie die Polizei es gern hätte, geht es schon längst nicht mehr nur darum. Kameras sind ein Machtfaktor, ihre Ausweitung hat ganz andere Konsequenzen und das Einfallstor “Sicherheit der Bürger” ist inzwischen zu einem billigen Scheinargument verkommen, was sich anden Äußerungen des Polizeipräsidenten zeigt. In der hier vorgetragenen Logik ist eigentlich nie Schluss mit den Kameras – was bereits Initiativen wie Indect zeigen, die als feuchter Traum der europäischen Polizeien bezeichnet werden müssen.

Ich hoffe die Diskussion wird nach den ruhigen Weihnachtstagen wieder verschwinden, aber damit sind die Ideen natürlich nicht vom Tisch. Es ist an der Hamburger Politik hier jetzt etwas zu tun, um diesen Ausuferungen Einhalt zug gebieten.

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