Am 28.1.2019 wurden die Preisträger des Surveillance Preises in Hamburg geehrt. Wir gratulieren hier noch einmal ganz herzlich!
Am 28.1.2019 wurden die Preisträger des Surveillance Preises in Hamburg geehrt. Wir gratulieren hier noch einmal ganz herzlich!
Alexander Steig
Corner-Surveillance + 24/7 Photography
3-Kanal Closed-Circuit Videoinszenierung, Artothek München, 18.01. – 23.02.2018
Drei Überwachungskameras werden ihrer Funktion durch eine 180-Grad-Drehung enthoben; sie übertragen nun die Raumecken auf drei Projektionsflächen im Ausstellungraum. Das Bild wirkt geometrisch abstrakt und changiert optisch zwischen Zweidimensionalität und dreidimensionaler Konkavität und Konvexität. Dass durch die Echtzeitübertragung auch die vierte Dimension der Zeit ins Bild gesetzt wird, dehnt das einfache Sujet Richtung unendlich. Es handelt sich bei der Arbeit also um den Versuch, die Verschränkung von Malerei, Bildhauerei (Architektur) und Video in Bezug auf die Raumzeitachse und den Ortsbezug zu inszenieren.
Am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung findet am 31.01.& 1.02.2019 ein Workshop mit dem Titel “Überwachung. Fiktionen und Emotionen” statt.
Ort: ZfL, Schützenstr. 18, 10117 Berlin, 3. Et., Trajekte-Tagungsraum
Organisiert von Betiel Wasihun (Technische Universität Berlin) und Stefan Willer (Humboldt-Universität zu Berlin)
Am Montag den 28.1.2019 findet in Hamburg die Preisverleihung der Surveillance-Studies-Preise statt.
Ort: Universität Hamburg, ESA West #221. Edmund-Siemers-Allee 1
Uhrzeit: Beginn: 18.30 Uhr
Eingebettet ist das ganze in die Ringvorlesung zu Polizei, die bereits das ganze Wintersemester über läuft.
In der Reihe Forum am Sonntag (20.01.2019, NDR Info) lief der Beitrag “Ach, wie gut, dass niemand weiß…” über das Geheimnis, worin auch der Aspekt der Privatsphäre thematisiert wurde.
“Das Geheimnis ist eine der größten Errungenschaften der Menschheit” schrieb der Soziologe Georg Simmel. Wie sieht es heute mit dem Geheimnis aus?
Der Überwachungsteil war leider nicht so erkenntnisreich, eher etwas verkürzt, der Beitrag aber insgesamt hörenswert.
Dabei stellte sich mir aber die Frage, was es überhaupt an neuen Theorien oder Ansätzen in dem Bereich Überwachung, Privatsphäre und Kontrolle gibt. Mir scheint, dass die Diskussion, wissenschaftlich und öffentlich, ein wenig stockt. Mehr dazu in einem nächsten Post.
Nur ein spontaner Post: Alle reden einem gut zu, die Webcam zu bekleben, will man sich (halbwegs) sicherer und unausgespäht fühlen, z.B. dieser (2017) SZ-Artikel. Sogar die Regierung verschickt Webcam Sticker und Laptop-Hersteller bieten eingebaute Webcam-Schieber an.
Alles schön und gut, aber wie klebt man sein Mikrofon ab? Auch der oben zitierte SZ-Artikel erwähnt mit keinem Wort, dass im zitierten Tweet von @topherolson ausdrücklich steht: “Mic jac covered with tape”. Und das, obwohl ein Lauschangriff aufs gesprochene Wort wohl wesentlich effektiver und ergiebiger ist für Geheimdienste und alle sonstigen Spitzel (und wie effektiv ist es eigentlich, ein Mikro abzukleben?).
Ist für mich (mal wieder) ein Beispiel der “Bilder der Überwachung”, sprich: der Blindheit (Taubheit), die diese Bilder bei uns offenbar hervorrufen.
Surveillance Studies-Forschungsnetzwerk vergibt Preise für journalistische und wissenschaftliche Arbeiten.
Preisträger Journalistenpreis: Timo Grossenbacher, Zürich
Preisträger Publikationspreis für Nachwuchswissenschaftler: Daniel Moßbrucker, Berlin
Extra-Preis der Jury für ein Team von netzpolitik.org
Lois Presser: Inside Story. How Narratives Drive Mass Harm. 2018. Oakland: University of California Press.
von Christian Hammermann, Hamburg