Month: November 2014

Wachroboter sollen Securitys ersetzen oder helfen

Technology Review berichtet über unbewaffnete Wachroboter die bereits bei Microsoft im Einsatz sind. Die 1,5 Meter großen, 75 Kilo schweren K5 Wachroboter von dem Startup Knightscope sind mit allerhand Sensorik ausgerüstet und fahren ihre Patrouillen, nachdem man ihnen ein Gebiet gezeigt hat, selbstständig ab. Sie sollen verdächtiges Verhalten erkennen und dann an den entsprechenden Sicherheitsdienst oder eine Sicherheitsfirma melden.

Um die Arbeit zu übernehmen, die normalerweise menschliches Wachpersonal erledigt, haben die K5s Kameras, Sensoren, Navigationstechnik und Elektromotoren eingebaut – zusammen mit einer großen Batterie und einer Recheneinheit verpackt in den kuppelförmigen Körper. Es gibt vier hochauflösende Kameras (eine an jeder Seite), eine Kamera speziell zur Kennzeichenerkennung, vier Mikrofone und einen Wettersensor (der aussieht wie ein DVD-Schlitz), der Luftdruck, Kohlendioxidniveau und Temperatur misst. Über WLAN oder ein anderes drahtloses Datennetz kommunizieren die Roboter untereinander und mit menschlichen Bedienern, die Kameras, Mikrofone und andere Datenquellen auf Entfernung nutzen können.

Im ersten Halbjahr 2015 sollen die Roboter in verschiedenen Firmen zum Einsatz kommen.

Diskussion zur überwachten Welt

Auf der Plattform Publixphere gibt es auch eine Diskussion (oder viele) zu Überwachung. Da findet sich ein bunter Mix aus Diskussionssträngen wie staatliche Überwachung, kommerzielle, NSA, BND, Zensur oder Big Data. Dazu Videos, die erklären, Dokus oder Interviews. Das ist alles nicht so tiefschürfend und geht oft nicht über die üblichen Themen hinaus, aber eine weitere Plattform, die sich des Themas annimmt, was auch dabei helfen mag, das Thema am Leben zu erhalten.

The programmable city

Das Forschungprojekt des irischen Geographen Rob Kitchin “The programmable city” läuft zwar erst kurz und deshalb ist noch relativ wenig Output zu finden, aber ein Blick auf die Webseite lohnt sich dennoch, könnten hier doch wichtige Antworten zu finden sein, die auch in der Forschung zu und über Überwachung virulent sind – die schlaue Stadt, Software, Algorithmen usw..

Software is essential to the functioning of cities. It is deeply and pervasively embedded into the systems and infrastructure of the built environment and in the management and governance of urban societies. Software-enabled technologies and services augment and facilitate how we understand and plan cities, how we manage urban services and utilities, and how we live urban lives.

Ein Aufsatz dazu findet ihr hier: Rob Kichin: From a Single Line of Code to an Entire City: Reframing Thinking on Code and the City, 2014

Privatsphäre und Sicherheit Post-Snowden

Der Pew-Report zu Public Perceptions of Privacy and Security in the Post-Snowden Era ist seit gestern online.

When Americans are asked what comes to mind when they hear the word “privacy,” there are patterns to their answers. As the above word cloud illustrates, they give important weight to the idea that privacy applies to personal material—their space, their “stuff,” their solitude, and, importantly, their “rights.” Beyond the frequency of individual words, when responses are grouped into themes, the largest block of answers ties to concepts of security, safety, and protection. For many others, notions of secrecy and keeping things “hidden” are top of mind when thinking about privacy.

Viele Ergebnisse sind nicht überraschend, und sie sind nicht so ohne Weiteres übertragbar auf Europa, aber auch hier vermute ich ähnliche Ergebnisse. Das Projekt IRiSS hat ebenfalls dazu geforscht, da ist der entsprechende Report noch nicht online, andere allerdings schon.

Resilienz – eine neue Diskussion

Das Journal Behemoth hat eine Ausgabe dem Thema Resilienzu gewidmet. Der Begriff kommt im Zusammenhang mit Sicherheit und Überwachung immer häufiger vor. Ob es nur ein Buzzword ist oder dahinter ein wichtiges Konzept steckt, mit dem die Dinge anders erklärt werden können, da muss sich jeder selbst ein Bild machen. Die Autoren hier lassen zumindest eine anspruchsvolle Debatte vermuten.

Resilienz, herausgegeben von Sabine Blum, Stefan Kaufmann, Ricky Wichum
Behemoth – A Journal on Civilisation Vol. 7, No. 2

Wer schützt unsere Privatsphäre?

Gestern fand im Rahmen einer Tagung des Stuart Mill Instituts für Freiheitsforschung in Heidelberg eine Podiumsdiskussion zu einem alten Thema statt: Wer schützt unsere Privatsphäre? Auf dem Podium u.a. Markus Beckedahl (netzpolitik.org) und Urs Stäheli (Uni Hamburg).

Für mich gab es wenig Neues zu hören, aber da es auch für das Radio aufgezeichnet wurde, waren einige Argumente doch ganz hörenswert und für ein breites, wenn auch auf Dradio eher informiertes Publikum bestimmt interessant. Dass die Diskussion um die Privatsphäre immer nur an den Daten hängen bleibt, ist schade. Ein Fokus auf Informationen, Helen Nissenbaums contextual integrity, ein Ansatz, der hier noch nicht in der Breite angekommen ist, und andere Betrachtungsweisen wären bestimmt eine gute Ergänzung für solche Diskussionen. Das bedeutet keine Entschuldigung für den Datenklau a là NSA oder die Sammelwut der Internetindustrie, sondern eine Befreiung von “meinen Daten” hin zu einer Diskussionen über die Informationsgesellschaft, in der wir leben und das meiste davon auch genießen. Wie auch immer, hört selbst.

Sendung Wortwechsel, DeutschlandRadio Kultur, 7.11.2014, 18.05 Uhr

Safe City! – ein Vortrag

Auf dem Stadtforschungsfestival urbanize! 2014 habe ich einen Vortrag zum Thema Stadtbilder, Kontrollfantasien und Wirklichkeitskonstruktionen gehalten (3.10.2014). Der ist hier nachzuhören – weitere Infos gibt es auf der Radioseite auch noch

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Interessant war bei dem Vortrag auch das Setting, welches komplett im öffentlichen Raum stattfand – wie die Fotos zeigen.