Month: Oktober 2014

Rechtsgutachten zu Mensa-Kameras

Mal wieder etwas Material zur Videoüberwachung. Dieses Mal ein Rechtsgutachten zu unechten Kameras:

Das Studierendenwerk Freiburg setzt an der Hauptmensa sowie an dem größten Studierendenwohnheim Kameraattrappen ein. Der Arbeitskreis kritischer Juristinnen und Juristen Freiburg hat hierzu ein Rechtsgutachten verfasst. Es kommt zu dem Ergebnis, dass der Einsatz der Attrappen rechtswidrig ist.

Social Media rund um die Welt

Die Global Social Media Impact Study am UCL Department of Anthropology ist ein Blick wert. Geleitet und initiiert von dem von mir hochgeschätzten Kollegen Daniel Miller widmet es sich den sozialen Medien in sehr umfangreicher Weise, denn es…

… is dedicated to understanding the implications of social networking sites for global humankind and society, and explaining their significance for the future of the social sciences.

Die Studie hat nicht direkt etwas mit Überwachung zu tun, aber sie widmet sich auch dem Thema Privacy und dass in einer Weise, die vielleicht auch der üblichen Forschung zu Überwachung, Datenschutz und Privacy neue Impulse geben kann.

We will look at both privacy and politics, but we hope that rather than taking these from more sensationalist and ideologically charged representations, we can provide a more grounded assessment of just how much these pertain to ordinary populations in small towns across the world.

Roland Jahn zu Stasi und NSA

Krautreporter ist gestartet – eine neues Magazin für Crowd-finanzierten unabhängigen Journalismus. Und die machen zusammen mit jung & naiv auch Filmbeiträge – u.a. ein Interview mit Roland Jahn über die Stasi und die NSA, Geheimdienste und Diktaturen. Ob die Art der Fragestellung so der Knaller ist… sei’s drum, aber informativ ist es auf jeden Fall.

“Ob etwas schlimm ist, muss jeder subjektiv für sich wahrnehmen” (Roland Jahn)

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Kritik: Die Überwacher

Edition16-=berwachung-CoverNachdem Dietmar Kammerer bereits hier im Blog auf die neueste Ausgabe der Edition Le Monde diplomatique – Die Überwacher. Prism, Google, Whistleblower – hingewiesen hat, möchte ich hier eine kurze Rezension des Heftes vornehmen.

Das Heft ist in Teilen die deutsche Ausgabe der französischen Ausgabe, die unter dem Reihentitel Manier die Voir zweimonatlich erscheint. “Souriez, vous êtes surveillés erschien im Februar/März 2014. Der Titel setzt einen anderen Schwerpunkt und auch sind in beiden Ausgaben durchaus unterschiedliche Artikel zu finden. In der aktuellen deutschen Ausgabe sind dieses vor allem Texte von deutschen Autoren, was sehr erfreulich ist und so den Fokus noch einmal anders setzt.

Beamten überwachen

Darüber würde sich auch so mancher Stammtisch in Deutschland mit Begeisterung freuen. Die Frage ist, ob man Deutschland und Indien vergleichen kann und ob – trotz aller Schadenfreude und des vorhandenen Misstrauens – hierzulande nicht einige Rechte missachtet werden (wie das in Indien ist, kann ich nicht sagen). Für eine Notiz aus der bunten Welt der Überwachung ist das allemal eine nette Geschichte

Beamte in Indien: Überwachung gegen Faulheit, (Spiegel Online 20.10.2014)

Überwachung und Simulation

Jetzt einmal zu einem anderen Aspekt von Überwachung – Überwachung im Sinne von Übersicht schaffen. Das Max-Planck-Institut für Informatik hat eine Simulation zur Verbreitung von Ebola bzw. für Epidemien insgesamt erstellt.

Ein Interview mit dem Bioinformatiker  vom MPI kann man beim DeutschlandFunk (Luftexpress für Waren, Witze, Viren, Thomas Lengauer im Gespräch mit Arndt Reuning) finden – dort werden auch die Grenzen solcher Simulationen erklärt und die Hintergründe.

Wenn Kartierungen Teil von Überwachung sind, dann ist das hier ein sehr interessantes Beispiel. Im weitesten Sinne handelt es sich hier um eine Form des cognitive mapping zur Selbst und Fremdverortung in der Welt. Ein Blick lohnt sich!

Spitzel und Spione

In der Reihe die Story lief am 13.10.2014 ein Dokumentation über den Verfassungsschutz. Das Besondere daran: Mitarbeiter des Verfassungsschutzes äußerten sich offen oder verkleidet zu ihrer Arbeit und dem Dienst selbst. Ob hier eine neue Offenheit zu bestaunen ist oder nur eine verbesserte Pressearbeit ist auch nach dem Film offen.

Wenn man aber aufmerksam zuhört und das Gesagte als Material hört, dann bieten sich viele Ansatzpunkte der Kritik, der Analyse von Geheimdiensten und ihrer Mitarbeiter, die manchmal so tun als hätten sie Jobs wie andere Menschen auch. Was das grundsätzliche Problem von Geheimdiensten im Allgemeinen und des Verfassungsschutzes im Besonderen ist, wird nur zwischen den Zeilen deutlich, leider. Meine letzte Begegnung mit einem Beamten der Behörde war eher ernüchternd, was die Geisteshaltung und das Selbstverständnis angeht – auch da war es vor allem geschickte Pressearbeit. Aber vielleicht war der Film ja ein Anfang für weitere offene Kritik, die einen nicht gleich ins Visier der Schützer bringt muss…

Spitzel und Spione:
Ein Film von Egmont R. Koch und Holger Schmidt

Kongresse im Oktober: Netzpolitik und Überwachung

17.10 – Berlin: Das ist Netzpolitik!
netzpolitik.org wird zehn Jahre alt. Das soll mit einer Konferenz und einer Party gefeiert werden! Mit von der Partie sind viele Protagonisten und Weggefährten mit welchen über die Entwicklung von Netzpolitik in Deutschland und international diskutiert werden soll.

10. – 12.10 – Stuttgart: PrismCamp²
Die 2. Un/Konferenz zum Spionagekrieg “unter Freunden” und zur anlasslosen Überwachung der Zivilbevölkerung. Diskussionen, Vorträge, Workshops – damit sich was bewegt…