Month: April 2010

Ausstellung: Reality TV

Leider schon vorbei: Die Ausstellung “Reality TV”, 24. Feb bis 27. März im Royal Exchange Theatre in Manchester. Gezeigt wurden Fotografien von David Dunnico.

When no one was looking, we became the most watched country on Earth. Reality TV is about CCTV in Britain.  David Dunnico has documented these ‘hoodies’ of the ‘surveillance society’ including the organisations who operate it, companies who sell it and people who oppose it.  The exhibition mixes strong graphic, urban images with humour and reaches a surprising conclusion that Big Brother probably isn’t watching you – but your supermarket definitely is.

Reality TV: CCTV photographed by David Dunnico from David Dunnico on Vimeo.

cfp: The New Metropolitan Mainstream

The International Network for Urban Research and Action (INURA) veranstaltet eine Konferenz, auf dessen call for papers auch Themen zu Ãœberwachung und Stadt Platz gefunden haben. Grund genug die Konferenz hier zu bewerben.

“The New Metropolitan Mainstream”
The last 20 years of urban development were marked by enormous urbanisation. Asia, Africa and Latinamerica experienced a tremendous growth of their cities. Besides urban sprawl a huge range of cities and metropolitan regions experienced a reurbanisation and urban renaissance. Globalisation brought about similar developments in inner cities, similar strategies of regeneration and urban transformation, among them culturalisation, privatisation of public goods and liberalisation of housing. Many regions also experienced an ongoing polarisation of urban rich and urban poor. The New Metropolitan Mainstream is found in variations in cities around the globe. The thesis is that there are the same rules that lead to similar results. INURA’s New Metropolitan Mainstream project compares the developments of the last 20 years in more than 20 cities. This will be the framework of debates and the discussions of the 20th INURA conference.

SigInt 2010

Der call for papers ist abgelaufen, das Programm aber noch nicht online – dennoch, die Sigint 2010 des CCC ist bestimmt einen Besuch wert. Dabei geht es um nicht weniger als um folgendes:

Die Bedeutung von immateriellen Gütern nimmt immer weiter zu, während die Produktionskosten sinken. Traditionelle Märkte verlangern sich in den virtuellen Raum, die Musikindustrie verdient ihr Geld mit Handytönen und Ideen kommen direkt aus dem 3D-Drucker, während liebgewonnene soziologische Begrifflichkeiten zum World Processing wie die Arbeiterklasse komplett nach China ausgesourct werden. Identitäten werden in sozialen Netzwerken jenseits von Nationen und Geschlechtern konstruiert und trotzdem gibt es immer noch die Welt der Dinge und der Internetausdrucker als allzu gegenwärtigen Gegenpol. Es ist grade dieser Verlust von Schranken der einerseits den totalen Überwachungsstaat ermöglicht und andererseits den Individuen bisher unbekannte Möglichkeiten der Entfaltung bietet, bis zum Horizont und viel weiter.
Es geht um neue und alte Räume. In der digitalen Gentrifizierung, in der Auseinandersetzung um die Grenzen der Stadt – dort wo es das neue und das alte sich begegnen findet ein Machtkampf statt. Burn the land and boil the sea, you can’t take the Net from me: Es ist diese Frontier und ihr Spirit, die treibende Kraft hinter Fortschritt und Reaktion, die uns auf der SIGINT beschäftigt. Es geht um Verstecke und Ninjas, offene Meere und Piraten, aber besonders um die Konsolen-Cowboys, -Cowgirls und wen auch immer und um das grenzenlose Neuland, wo Signale nicht zu stoppen sind und die Sonne niemals am Monitor spiegelt.

Ich bin sehr gespannt auf die Vorträge und die Umsetzung.

Google WiFi View

Google Street View beschränkt sich nicht auf die Erfassung des sichtbaren Teils des Wellenspektrums. Wie jetzt bekannt wurde, scannen die Fahrzeuge mit dem sichtbaren Kameraturm unterwegs  die Straßen auch nach WLAN-Netzen ab.

Damit erhärtet sich der Verdacht, dass die Fahrten für Google Street View in den letzten Jahren nicht nur zur Aufnahme von Straßenansichten, sondern auch zur flächendeckenden Erhebung und Speicherung gerade auch der von privaten Haushalten betriebenen WLAN-Netze genutzt wurden. Nach gegenwärtigen Erkenntnissen ist davon auszugehen, dass neben der örtlichen Erfassung, dem Verschlüsselungsstatus der Geräte, der weltweit eindeutigen MAC-Adresse auch der vom Betreiber vergebene Name (sogenannte SSID) gespeichert wurde.

(via datenschutz.de)

Update: W-Lan-Kartografierung wird, wie auch einer unserer Blog-Leser richtig kommentiert, nicht nur von Google unternommen, wie Spiegel Online ausführlich erläutert.

Neue Regeln – alte Muster?

“It’s much more tailored to what intelligence is telling us and what the threat is telling us, as opposed to stopping all individuals from a particular nationality or all individuals using a particular passport,” the administration official said Thursday, speaking on the condition of anonymity in advance of the formal announcement. New York Times, 1.4.2010

Die Veränderungen der Maßnahmen zur Einreise, die nun nicht mehr so diskriminierend gegen den Islam als solchen sein sollen, erinnern mich ein wenig an die Pointe eines Witzes, der als Lösung auf eine rassistisches Problem vorschlägt, dass sich alle grün anmalen – und am nächsten Tag heißt es dann: Die hellgrünen nach vor und die dunkelgrünen nach hinten. Die neuen Regeln verlagern nur den Fokus, dass generelle Problem der verdächtigenden Klassifikationen lösen sie nicht – wahrscheinlich lässt sich das Problem in dieser Hinsicht auch gar nicht lösen, nur immer wieder verlagern.

Das Department of Homeland Security hat auch ein paar Infos dazu und den Report zum Surface Transportation Security Priority Assessment (als pdf).

Zweifelhafter Rekord

Weltweit ist es wohl London, so die immer wieder kolportierte richtige oder falsche Mutmaßung hinsichtlich der meisten Kameras in einer Stadt. In den USA soll es nun Chicogo sein, die diesen Rang für sich beansprucht. Das könnte in Zukunft ein herrlicher Wettbewerb werden -  einer mit dem dann Kommunalpolitiker  vor ihren Kollegen auf  Treffen und Tagungen angeben können – wenn sie das denn dann wirklich wollen.

Cameras make Chicago most closely watched US city