Derek Silva, Liam Kennedy (eds.): Power Played. A Critical Criminology of Sport. 2022. Vancouver: UBC Press
von Nils Zurawski, Hamburg
Derek Silva, Liam Kennedy (eds.): Power Played. A Critical Criminology of Sport. 2022. Vancouver: UBC Press
von Nils Zurawski, Hamburg
Bei Criminologia ist eine Kurzrezension von diesem Buch erschienen: Otmar Hagemann – Restaurative Justice. Heilung, Transformation, Gerechtigkeit und sozialer Frieden, Servicebüro TOA, 2023.
Ob des Themas verlinke ich das sehr gern auch hier.
Auch Recht und Unrecht füllen Karten, so die These eines kleinen Artikels zu Karten bei der Legal Tribune Online. Der Autor fasst darin sehr schön ein paar Gedanken zu Karten zusammen, die man aus der Sicht des Rechts nochmal anders anschauen kann.
Die bekannten Stolpersteine, Stadtforschungsprojekte oder die neuen “Medieval Murder Maps”: Recht und Unrecht füllen Karten. Letztere verraten eine ganze Menge über unsere Geschichte, sofern man sich die Zeit nimmt, sie zu studieren.
Für Kartenfreaks ist nicht allzu viel Unbekanntes dabei, dennoch ist dieer Fokus sehr interessant und als kleiner Denkanstoß sehr wertvoll.
Alle Jahre wieder, möchte man sagen. In Deutschland wird gerade über eine weitere, erneute Bewerbung zu Olympischen Spielen debattiert (wer sich mal kritisch darüber informieren möchte, dem empfehle ich die Seite Sports & Politics), in Paris stehen diese im nächsten Jahr an. Und auch wenn immer behauptet wird, bei Olympia drehe sich alles nur um den Sport und wir brauchen die Spiele auch, damit der Sport wieder mehr in den Fokus rückt und dann mehr junge Menschen Sport machen, so ist der Sport nur ein Thema der Olympischen Spiele – das für die Athlet:innen. Denen gönne ich das, dennoch machens sie sich teils vollkommen uninformiert zu den Lautsprechern eines Vehikels, dass für Bürger:innen der Städte und Länder sich ganz anders darstellen kann.
In der Vorlesungsreihe “Taming the Machines”, die seit letzter Woche an der Uni Hamburg läuft gibt es eine Reihe sehr interessanter Vorträge, einige Vorträge sind auch als Webniar online verfolgbar.
The 10th Biennial Surveillance Studies Network / Surveillance & Society Conference (SSN 2024), 28-31 May, 2024 in Ljubljana. Einsendeschluss für Papers und Panels 31.12.2023 –>> alle Infos
Dass Künstliche Intelligenz mehr ist als nur eine Technologie bzw. wie alle Technologien auch Symbol für etwas, Projektionsfläche für Wünsche, ja gar für Utopien einer besseren Welt sind, ist nichts neues, schon gar nicht hier im Blog. Dass es jetzt ein Buch dazu gibt, ist daher umso schöner.
Der geschätzte Kollege Stefan Selke hat mit “Technik als Trost. Verheißungen künstlicher Intelligenz” (transcript, leider nicht open access) eine Analyse veröffentlicht, die einen Blick wert ist. Gerade weil sie jenseits der Technik geht, jenseits der Profit-orientierten Werbesprüche von Politik, Unternehmen und der vielen Blender geht, die damit alles so schön praktisch machen wollen.
Verheißungen über Künstliche Intelligenz (KI) sind spekulative Bedeutungszuschreibungen und Heilsversprechen, die aus KI ein kollektives Tröstungsprojekt machen – so die These von Stefan Selke. In einer Metastudie vergleicht er vier prototypische Zukunftsnarrative und zieht dazu Quellen von Fachtexten bis zu Science-Fiction heran.
Aus der Werbung zum Buch
In diesem Zusammenhang sei dann auch nochmal an das wundervolle Buch von Robert Feustel erinnert: „Am Anfang war die Information. Digitalisierung als Religion”, welches sich hier mit Gewinn als Ergänzung lesen lässt.
Unter dem Titel “Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf Instanzen Sozialer Kontrolle im Dialog zwischen Sozialer Arbeit – Polizei – Justiz – Kriminologie” findet auch in diesem Semester wieder eine kleine Vortragsreihe der Lieselotte-Pongratz-Stiftung statt. Alle Termine findet ihr auf der Seite.
Am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) in Tübingen gibt es seit April 2023 ein neues Projekt, welches Überwachung aus medienwissenschaftlicher Sicht betrachtet. Noch ist dort nicht viel passiert, aber ich habe dein Eindruck, dass es sich lohnt das zu beobachten.
Der interaktive Blick: Zu Status und Ethik von Überwachungsbildern in digitalen Spielen.
Digitale Spiele repräsentieren und verarbeiten Kontroll- und Überwachungsdispositive. Sie nehmen mitunter kritische Positionen zu Überwachung und ihrer konventionellen Darstellung ein, reproduzieren und verhärten jedoch auch die Überwachungsbildern eingeschriebenen Machtgefälle. Ziel des Projektes ist es, den Status quo von Überwachungsbildern in digitalen Spielen anhand einer qualitativen und quantitativen Analyse zu bestimmen.
Einen zugänglichen Literaturtipp habe ich der Liste auf der Seite schon mal entnommen:
Hennig, Martin ; Piegsa, Miriam: The Representation of Dataveillance in Visual Media : Subjectification and Spatialization of Digital Surveillance Practices (2018)
Kriminologische Forscher:innen haben in der Regel ein Zeugnisverweigerungsrecht über ihre Gespräche mit Straftäter:innen. Das entschied jetzt das Bundesverfassungsgericht und verwies auf die Wissenschaftsfreiheit.
taz, 20.10.2023, siehe auch tagesschau.de
Nichts sagen zu dürfen oder gar zu müssen, ist das Privileg einiger Berufgruppen, u.a. von Journalist:innen. Und jetzt auch für Wissenschaftler:innen – zumindest vom Prinzip her, wenn auch nicht im Gesetz so festgeschrieben.
Nichts sagen zu müssen, ist auch eine Möglichkeit sich der Überwachung zu entziehen bzw. diese als illegal zu kennzeichnen. Das ist gut so.
Und es sollte nicht nur für Kriminolog:innen gelten, wie im diesem Fall, sondern generell für alle – auch wenn es nicht für alle wichtig ist in ihrer Forschung, aber auch jeden Fall für mehr Leute als nur Kriminolog:innen, die in Gefängnissen forschen und dann auch noch mit dem IS zu tun haben. Es ist generell gut, denn gerade für qualitative Forscher ist es wichtig in prekären Bereichen den Gesprächspartnern diese Zusicherung machen zu können, neben den ohnehin vorgesehenen eigenen Vorkehrungen der Datensicherung und Anonymisierung, die für die Forschung gelten und eingehalten werden sollten.
Das Buch ist gerade erschienen, 12. Oktober, die pdf-Version ist im open access abrufbar auf der Webseite des Verlages:
Nadja Maurer / Annabelle Möhnle / Nils Zurawski (Hg.): Kritische Polizeiforschung. Reflexionen, Dilemmata und Erfahrungen aus der Praxis. 2023, Bielefeld: transcript.
Heute ist das neue Heft des Journals Soziale Probleme erschienen. Mit dabei mein Beitrag:
Welt ohne Abweichung? Soziale Kontrolle, Konsum und der digitalisierte Alltag. Nr. 2/2023, Bd 34 Leider nicht open access. Wenn jemand ein Exemplar meines Beitrages haben will, einfach melden. Ansonsten über eine Bibliothek, da sind die glaube ich frei zugänglich als pdf.