Month: Dezember 2017

BodyCams und der function creep

In den Diskussionen über BodyCams wird hierzulande, auch von mir, immer wieder darauf hingewiesen, dass diese in den USA vor allem dazu verwendet werden, das Verhalten der Polizei zu beobachten und diese damit zur Rechenschaft gezogen werden können. Das erscheint angesichts der Situation und dem Verhalten der Polizei in den USA auch folgerichtig.

Aber warum sollte nicht auch hier ein Funktionswandel stattfinden (function creep), wie er in dem Artikel In Practice, Police Accountability Is Not The Main Function Of Body Cameras beschrieben wird.

As we near the end of the year, we’re re-upping some stories worth a second look. This year, police body cameras made the transition from experimental tech to standard equipment. Sales exploded after the 2014 Ferguson protests as police departments scrambled to refute claims of abuse. Now the cameras have become routine, but they’re not making a significant dent in the number of people shot and killed by police. (NPR 24.12.2017)

Freiheit in der digitalen Welt

In der Talkexperiment-Reihe “Wahnsinn trifft Methode” zum Thema “Frei”war auch ich eingeladen – meine Expertise: Digitalisierung, Überwachung, und damit auch Freiheit. Ein amüsanter Abend mit dem Präsidenten der Uni HH sowie Julia Sen als Gastgeber.

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Kunstprojekt zu Videoüberwachung

Ein Buch zum Projekt Visus Visere (Ausstellung und Symposion im Kunstraum München, 02.-31.07.2011.) ist im Icon-Verlag (2017) erschienen.,

Mit dabei auch ein  Interview das die Journalistin Ilka Kreutzträger dafür mit mir geführt hat.

… Videoüberwachung soll als Präventivmaßnahme zum Schutz der Bevölkerung in der Öffentlichkeit dienen; zur Überführung von Straftätern wird sie als Aufklärungsinstrument herangezogen. Plätze, Straßen, Bahnhöfe, aber auch merkantile Einrichtungen und das private Umfeld bis zur eigenen Haustür finden Eingang in die allzeit wachsamen Augen unzähliger Kameras; ob gleichzeitig ein Augenpaar am Bildschirm diese Informationen bewertet (und im Falle einer Besonderheit »entsprechende Maßnahmen« einleitet) oder die Bilder digital gespeichert (und bei Bedarf rückwirkend eingesehen) werden, hängt von Faktoren wie Gefährdungslage, Relevanz des Ortes und finanziellen Mitteln ab. … Aus dem Vorwort von Alexander Steig

Mit Beiträgen von Ilka Kreutzträger (Interview), Nils Zurawski, Patricia Drück, Simon Frisch und Slavko Kacunko (Texte)

Protest Policing und Polizeiforschung

Hier ist ein Bericht vom Workshop des Arbeitskreises „Soziale Bewegungen und Polizei“ im Institut für Protest- und Bewegungsforschung (ipb) zum Thema:

“Selektivität im Protest Policing: Gruppen, Situationen, Kontexte”.

Autor: Roman Thurn (IfS, LMU München)

Nach dem G20-Gipfel in Hamburg stieg das öffentliche Interesse am Umgang der Polizei mit Protesten und Protestierenden stark an. Auch wenn die Geschehnisse gut drei Monate später deutlich aus dem medialen Fokus gerückt waren, harrten einige Fragen weiterhin einer Antwort: Erlebten wir in Hamburg tatsächlich eine Art von Bürgerkrieg, wie ihn manche Medien beschrieben? War das häufig sehr harte Eingreifen der Polizei entsprechend legitim – oder steigerte es vielmehr das Eskalationspotential?

 

Neue Ausgabe von Surveillance & Society

Vol 15 No 5 (2017): Open Issue

This final open issue of 2017 includes articles interrogating various forms of hidden or unanticipated surveillance. These range from the “surveillance capitalism” regimes of big data companies, to police and employment discrimination based on supposedly neutral indicators of one’s character, to anticipatory citizen filming of police violence. The issue also offers seven book reviews.