Month: Dezember 2015

Konferenz: Surveillance | Society | Culture

An der Georg-August-Universität Göttingen wird vom 26. bis zum 28. Februar 2016 eine Konferenz mit dem Titel “Surveillance | Society | Culture” stattfinden, die sich mit der mit der Frage auseinandersetzt, wie sich Literatur, Kunst und andere Formen kultureller Produktion nutzbar machen lassen, um die Komplexität unserer gegenwärtigen und allumfassenden Überwachungskultur fassbar, analysierbar und damit schlussendlich auch kritisierbar zu machen.

Die Homepage der Konferenz inklusive des Programms und der Registrierungsadresse ist nun online: https://surveillanceconference2016.wordpress.com/

Smart Home erklärt!

Der Datenjournalist Marco Maas hat sich ein SmartHome eingerichtet, um zu zeigen worauf man sich einlassen kann – und vielleicht nicht unbedingt sollte. Immer schon ein Nerd, äußert er hier allerdings auch nachdenkliche Töne, ob der absurd weitreichenden Folgen dieser mit dem Argument “praktisch” oft beworbenen neuen Annehmlichkeit der digitalten Welt. Guter Beitrag!

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CIA Museum

Ich hatte gedacht, dass sei ein Scherz, ist es offenbar aber nicht. Die CIA hat ein Museum, dass auch virtuell zu bestaunen ist. Es ist herrlich anzusehen, wie hier völlig unreflektiert, die Geschichte des Klandestinen zelebriert wird – so kann das nur jemand, der von den Erfolgen und dem gewählten Weg völlig überzeugt ist.

Und wo wir bei Geheimdiensten sind, hier noch ein Artikel aus dem Intercept: STINGRAYS. A Secret Catalogue of Government Gear for Spying on Your Cellphone. Es ist Weihnachten, da ist bestimmt für jeden was dabei…

HE INTERCEPT HAS OBTAINED a secret, internal U.S. government catalogue of dozens of cellphone surveillance devices used by the military and by intelligence agencies. The document, thick with previously undisclosed information, also offers rare insight into the spying capabilities of federal law enforcement and local police inside the United States.

Panopticon, Terror, Big data – Überwachung all around!

Ein interessanter Text von Nicolas Weaver im lawfareblog mit dem Titel “The Limits of The Panopticon” in der Rubrik Paris Attacks spielt mit dem Begriff des Panopticons angesichts der Forderungen nach mehr Überwachung – retrospekt und nach vorn gewandt. Insbesonder die Schlussfolgerung ist dabei nicht neu, aber dennoch immer wieder wichtig:

The electronic panopticon is attractive because it is often effective and inexpensive by design.  But Paris presents an opportunity to acknowledge its limitations and recognize that making it “stronger” will not actually make it more effective.

In diesem Zusammenhang ist auch David Lyons Text: Surveillance after Paris interessant. Überraschend, dass er eine Lanze für konventionelle Polizeiarbeit votiert – was könnte das in wenigen Jahren sein, Big Data?

In diesem Zusammenhang verweise ich gern mal wieder auf Rob Kitchin und sein Projekt “The Programmable City” – hier mit einem kleinen Text zu den Möglichkeiten der Überwachung: No longer lost in the crowd? Seven ways people’s location and movement is being tracked.

Doping und social sorting

David Lyons Konzept von Überwachung als Maßnahme der sozialen Auslese (social sorting) ist in der Szene ja hinlänglich bekannt – in dem folgenden Artikel über Claudia Pechstein wird sehr schön deutlich, warum und wie auch Dopingkontrollen als Form dieser Auslese zu sehen sein können. Ein Argument, dass ich bereits letztes Jahr auf der ISA Tagung in Yokohama für meinen Vortrag dort genutzt habe. Ich finde die Aussage von Pechstein zum Verhältnis von Doping, Person und Risiko sehr interessant.

‘We are now no longer in class-or world-class athletes, but only in risk groups’, wrote Pechstein in a second Facebook post yesterday. ‘It’s really unbelievable!’ Pechstein wrote that as NADA is financed by the taxpayer, they need to put pressure on it to answer two important questions for athletes: who sets the risk group and on what basis, and how does an athlete ‘qualify’ to become part of a risk group. ‘The longer I am involved with it, the more sick and inept the entire system turns out to be’, writes Pechstein. aus: The Sports Integrity Initative, 1. Dec. 2015