Month: April 2015

Interview bei Coding History

Daniel Meßner hat mich für seinen Podcast Coding History zu sehr unterschiedlichen Aspekten von Überwachung interviewt: CODE 9: Nils Zurawski über Überwachung, 15. April 2015.

Wir leben in überwachten Zeiten. So viel ist nach den Veröffentlichungen durch Edward Snowden sicher. Doch in welchem Verhältnis stehen Überwachung und Digitalisierung und können wir sogar von einer Post-Snowden-Ära sprechen? ….. Wir sprechen darüber, was Überwachung kennzeichnet und was Selbstoptimierung mit neoliberalen Ideen zu tun hat. Außerdem geht es um Personen, die überwacht werden, wie kaum eine andere Gruppe – Spitzensportler.

Ein insgesamt tolles Projekt, hört rein!

Kontrolle der Mütter in England

Dass Überwachung und die Kontrollgesellschaft nicht immer etwas mit Big Data zu tun haben muss, dürfte klar sein, aber in der allgemeinen Datenhysterie oft zu wenig beachtet.

Die kleine Reportage aus England zum Thema Zwangsadoptionen zeigt sehr deutliche wohin ein “überfürsorglicher” Staat in der Lage ist, der die Kontrolle der Abweichung sozio-biologisch vermutet und entsprechend handelt – weit im Voraus, so wie es die gegenwärtige Logik der Präventiono landauf, landab verlangt.

Sicherheitsrisiko Mutter Von Thomas Kruchem, bei dradio (8.4.2015).

Videoüberwachung für Radfahrer

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Herrlicher Spaß! von Radio Bremen

Mit Chip durch den Alltag

Was wäre es doch alles viel einfacher, wenn der Alltag sich uns anpassen würde, z.B. mit einem Chip, der Türen öffnet oder den Kopierer bedient. Den Vorstellungen sind keine Grenzen gesetzt. Schwedische Arbeitnehmer lassen sich Chip implantieren – freiwillig, so berichtet die FAZ (25.2.2015).

Im Zuge der totalen Vernetzung ist dieser Schritt nur folgerichtig. Neu ist das alles nicht. Bereits 2009 testete ein Forscher, wie es sich so lebt mit einem Chip im Körper. Was wie ein hippes Experiment wirkt, hat durchaus Bedeutung für Fragen von Körper und Technologie, Autonomie, Freiheit und Kontrolle.

Mark Gasson hat dazu zumindest ein paar interessante Fragen aufgeworfen. Im Sinne eines Konsum der Überwachung wird deutlich, das die Kontrolle immer subtiler in unseren Alltag eingewebt sind und letztlich mit diesem verschmelzen, inkl. der dazugehörigen Technik.

Kampagne für neues Datengesetz

Der Gründer von protonet ruft zu einer Kampagne für eine neues EU-Gesetz auf: EU: Geben Sie uns die Datenhoheit! #freeyourdata.

Ali Jelveh ist unzufrieden, wie in Europa mit Daten umgegangen wird und welche Rechte wir tatsächlich haben – u.a. über die so genannten subject access request, die allerdings in Deutschland besser verlaufen als er es schildert:

Bislang regeln das Recht auf informationelle Selbstbestimmung und das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) den Zugang zu meinen Daten, die bei den Unternehmen gehalten werden. Theoretisch habe ich damit einen Rechtsanspruch auf Datenauskunft. In der Praxis bedeutet das allerdings: die Anfrage muss schriftlich ergehen und wird in der Regel erst nach mehreren Rückfragen oder gar anwaltlichen Schreiben nach Wochen oder Monaten in Papierform beantwortet.

Hierzu kann man sich die Ergebnisse der Forschung bei IRiSS anschauen (runterscrollen bis zu WP5).

Seht und entscheidet also selbst, wie ihr die Kampagne findet.