Month: Mai 2012

Akustische Überwachung: Mikrofone erkennen Schüsse

Ein Beitrag von mir auf netzpolitik.org über die akustische Überwachung von urbanen Gebieten zur Erkennung von Schusswaffengebrauch.

Das System nimmt allerdings nicht nur Schussgeräusche auf, sondern auch andere Geräusche in der Umgebung. Erste Fälle, bei denen die Aufnahmen auch verbale Streitigkeiten und Rufe enthalten, sind bereits bekannt geworden. Laut Aussage eines Polizisten könne man auf den Aufnahmen auch Vogelgezwitscher, das Schlagen von Türen oder vorbeifahrende und hupende Autos hören. Der Vizepräsident von ShotSpotter James G. Beldock betont, dass das System nur zur Aufnahme von Schüssen ausgelegt sei

US-Militär hinterlässt “spy rocks” in Afghanistan

Wired berichtet über sogenannte “spy rocks”, kleine Überwachungsminen, die das US-Militär in Afghanistan hinterlässt und die möglicherweise noch bis zu mehrere Jahre aktiv sind.

Palm-sized sensors, developed for the American military, will remain littered across the Afghan countryside — detecting anyone who moves nearby and reporting their locations back to a remote headquarters. Some of these surveillance tools could be buried in the ground, all-but-unnoticeable by passersby. Others might be disguised as rocks, with wafer-sized, solar-rechargeable batteries that could enable the sensors’ operation for perhaps as long as two decades, if their makers are to be believed.

And they won’t just be used overseas. US Customs and Border Patrol today employs more than 7,500 UGSs on the Mexican border to spot illegal migrants.

Special issue on – Policing the Crisis

Interessante neue Journal-Ausgabe von Kendra Briken und Volker Eick zum Thema Policing in der Krise.

“Urban Security Work Spaces: Policing the Crisis – Policing in Crisis” is out with Social Justice.

You can order the Special Issue either
via: SocialJust@aol.com or via: policing.crisis@gmail.com.

FBI gründet Überwachungszentrum

Mit dem neu gegründeten Überwachungszentrum Domestic Communications Assistance Center (DCAC) möchte das FBI Technologien entwickeln, die die Internet-, VoIP- und (Mobil-)Funküberwachung vereinfachen.

CNET berichtet:

DCAC’s mandate is broad, covering everything from trying to intercept and decode Skype conversations to building custom wiretap hardware or analyzing the gigabytes of data that a wireless provider or social network might turn over in response to a court order. It’s also designed to serve as a kind of surveillance help desk for state, local, and other federal police.

Das Zentrum ist auch Teil der “Going Dark”-Strategie, mit deren Hilfe soziale Netzwerke, VoIP-, Instant-Messaging- und E-Mail-Anbieter gesetzlich verpflichtet werden sollen Backdoors in ihre Anwendungen zu integrieren. Diese sollen den Behörden den Zugriff auf verschlüsselte Kommunikation sichern.

The Body Bomb Scenario

A secret report obtained by Newsweek lays out the diabolical plans of al Qaeda’s bomb guru: evading airport scanners by surgically implanting explosives in a terrorist’s love handles.

(Source: thedailybeast.com)

“undetectable by conventional security measures” – so how to fight it? Right: “The key is to get inside the enemy’s camp.” Thats probably the best way to protect the public from additional surveillance and search procedures.

Datensammeln über Protestteilnehmer/innen

Gegen die geplanten Blockaden der EZB in Frankfurt im Rahmen eines europaweiten Aktionstages gehen Stadt und Polizei mit ungewohnter Härte vor. Sämtliche Demonstrationen und Aktionen wurden zunächst verboten und aufgrund umfangreicher Datensammlungen im Verlauf vorheriger Proteste konnte die Polizei hunderte Aufenthaltsverbotsverfügungen verschicken.  Die Protestierenden und Bürgerrechtler/innen sind empört. Zumindest die Aufenthaltsverbote wurde inzwischen zurückgenommen. Für die Daten wird sich wohl trotzdem wieder eine Verwendung finden.

Körpervermessungen

Die Australier vermessen ihre Bürger – auf der Suche nach dem Durchschnittsaustralier – bzw. eine australische Klamottenkette vermisst ihre Kunden mit einer 3D Technik, die auch am Flughafen eingesetzt wird.

Was auf den ersten Blick ganz harmlos aussieht, ist nur der erste Schritt zu einer Vermessung von Menschen, einer Anthropometrie. Der Artikel zeigt sehr anschaulich, wie auch über Standards kontrolliert und überwacht wird, wie Kategorien erzeugt werden, die, wie in diesem Fall rein kommerziell beginnen, aber als spin-offs davon auch ganz andere Verwendungen finden können. Was normal und abweichend ist, kann so auch festgelegt werden – die Zwecke werden halt nicht mit definiert. Auch ohne auf die Ãœberwachung von Menschen ausgerichtet zu sein, lassen sich jede Menge Anwendungen ausdenken, die aus solchen Vermessungen hervorgehen können. Zum Nachdenken regt es auf jeden Fall an.

Handys zum Countermapping und zur Ãœberwachung

In der neuesten Le Monde Diplomatique gibt es den Artikel “Smart Power. Das Handy als politisches Instrument von Laurence Allard, in dem der Autor darlegt, welche Möglichkeiten des Countermapping durch Mobiltelefone, SMS Services und entsprechende Software – u.a. beim Erdbeben in Haiti 2009, wo eine in Kenia entwickelte Software half die Hilfe zu organisieren (Infos dazu bei tadias.com und Wikipedia). Der Artikel deutet aber auch an, wohin die durch amerikanische Philantropen geförderten Programme führen können – u.a. zur Ãœberwachung der Menschen durch ihre Mobiltelefone. Noch nur zu wirtschaftlichen Zwecken, wann aber kriegen die Staaten das auch spitz. Die Ideen zum Countermapping sind auf jeden Fall inspirierend und sehr spannend zu lesen.

Auf jeden Fall lesenswert – noch am Kiosk, nächsten Monat auch online.

Neue Studien zu Gesundheit sowie Videoüberwachung

Vom Kollegen Peter Ullrich sind unter dem Titel “Gesundheitsdiskurse und Sozialkritik – Videoüberwachung von Demonstrationen” zwei Studien zur gegenwärtigen Regierung von sozialen Bewegungen und Protest beim Deutschen Jugendinstitut erschienen.

Dort gibt es sie frei erzältlich als Download.

Ausstellung: “city scapes”

Die Eröffnung der Ausstellung von Raul Gschrey, der sich immer wieder mit Überwachung beschäftigt ist heute Abend (4.5.2012) von 19. -22.00 Uhr.

Ein Überwachungsmonitor zeigt Blicke in menschenleere Straßen – die Überwachungskamera zieht mechanisch ihre Kreise. Doch wohin blickt das künstliche Auge und wo sind die Akteure, die die zweite Natur mit leben füllen?

Adresse: ATELIERFRANKFURT
Pförtnerloge II
Hohenstaufen 13-25