Month: Juli 2011

Schwarze Hafennächte: BKA

Aus der Vorschau der Hafennächte nehme ich mal diese Veranstaltung, da sie durchaus für das Überwachungs- und Kontrollpublikum interessant sein könnte

Michael Jürgs – BKA

Dienstag, 30. August, 20:30 Uhr, Speicherstadt-Kaffeerösterei, Kehrwieder 5, 20457 Hamburg

Am 15. März 1951, also fast genau vor 60 Jahren, wurde das BKA, das Bundeskriminalamt gegründet. Über die genauen Strukturen und Ermittlungsmethoden allerdings ist kaum etwas bekannt. Bestsellerautor Michael Jürgs erlaubt erstmals einen Blick hinter die Fassaden des „BKA“.

www.schwarzenaechte.de

Vortrag: Überwachung, Prävention und Protest

Im Vortrag werden aktuelle überwachungskritische Proteste kurz dargestellt und das sie tragende Spektrum analysiert. Wo gibt es Konflikte, Widersprüche, Probleme? Welche unterschiedlichen Erfahrungen und Vorstellungen treffen aufeinander? Wer wird in der Protestbewegung vertreten und wer vergessen? Welche Ziele werden angestrebt und wie kann man sie erreichen? Diese und andere Fragen des Bandes werden, bebildert durch Protestplakate und -symbole, dargestellt. Auch soll es darum gehen, wie sich durch aktuelle neosoziale Regierungstechniken wie Aktivierung und Prävention die Bedingungen für Protest grundlegend wandeln. Dies wird am Beispiel von Videoüberwachung, Krankheitsprävention und anderen Subjektivierungstechniken und -diskursen erläutert.

Buchvorstellung und Vortrag mit Peter Ullrich (Soziologe, Uni Leipzig, Ex-Leipziger Kamera, Autor und Co-Herausgeber) über KONTROLLVERLUSTE – INTERVENTIONEN GEGEN ÃœBERWACHUNG (Unrast, Münster 2009)

Donnerstag, 21.7., 19 Uhr DEMOZ Ludwigsburg – http://www.demoz-lb.de/programm/programm.htm

Ausstellung und Interview zu CCTV

Fotos: Frank Stolle (1&2), München; Alexander Steig (3)

Zur Ausstellung Visus Visere des Künstlers Alexander Steig in München habe ich ein Interview beigesteuert, welches als Ersatz für einen Vortrag dort gezeigt wurde. Die Ausstellung läuft noch bis Ende des Monats.

Interview: Alles gesehen? – alles verstanden? Ilka Kreutzträger im Gespräch mit Nils Zurawski (große Videodatei 110 MB, Bildqualität = mittel)

Videoüberwachung zu Ende?

In Hamburg wird die seit 2006 installierte Videoüberwachung auf der Reeperbahn eingestellt. Dieses Blog, welches aus einem Forschungsprojekt zur Videoüberwachung in Hamburg entstanden ist – allerdings vor den Kameras – dokumentiert auch dieses. Interessant ist allerdings der Unsinn, der dazu von allen Seiten verbreitet wir und die allesamt keine Argumente dafür sind die Kameras abzuschaffen – wenn man die bisherige Logik ihrer Befürworter heranzieht. Was mich dazu veranlasst verstärkt daran zu zweifeln, ob diese Argumente jemals eine wirkliche Basis hatten und nicht schlicht politisches Kalkül waren.

Zwölf Beamte überwachten die Videobilder Tag und Nacht im Schichtbetrieb. Einem Bericht der “Welt” zufolge sank die Zahl der ausgelösten Einsätze von 397 Fällen im ersten auf exakt 100 im fünften Ãœberwachungsjahr. Auch die Zahl der Fälle, in denen Videobilder als Beweismittel benutzt werden konnten, ging auf einen Tiefststand von 111 zurück. Für dieses Ergebnis sei der Polizei der personelle Aufwand zu hoch. Die Anschaffung des Kontrollsystems hatte 620.000 Euro gekostet. (NDR Online)

cfp: Control’s other side

4th Interdisciplinary Annual Seminar of the Bielefeld Graduate School in History and Sociology

Conference Date and Location: 9th-11th of February 2012, Bielefeld University

Contributions & Deadlines: We welcome all contributions that deal with emergences, changes, disputes, failures and consequences of control regimes. Examples for possible research-fields are specified in the conference description below. We explicitly welcome contributions that deal with other empirical areas or tackle the overall conference topic on a theoretical or conceptiual level. The conference language is English.

Abstracts should be not longer than 500 words. We accept abstracts until the 31st of October 2011.

Costs: There are no fees for participation in the conference. Travelling expenses and accommodation will be covered within the frame of our budget for the accepted speakers.

Contact:
annualseminar@uni-bielefeld.de

Bielefeld Graduate School in History and Sociology
Bielefeld University
Universitätsstr. 25
33501 Bielefeld
http://www.uni-bielefeld.de/bghs/programm/ansem/index.html

DNA und internationale Datenbanken

Jäger und Sammler. DNA-Sammelwut und internationale Vernetzung polizeilicher Datenbanken

Wann: Mittwoch, 24.8.2011, 19:30 Uhr
Wo: Familiengarten, Oranienstr. 34 / Hofgebäude (U-Bhf. Kottbusser Tor, Bus M 29)

Mit:

  • Constanze Kurz (Chaos Computer Club)
  • Eric Töpfer (CILIP/Bürgerrechte und Polizei) (angefragt)
  • Sönke Hilbrans (Republikanischer Anwaltsverein)
  • Uta Wagenmann (Gen-ethisches Netzwerk) und
  • Willi Watte

Die ersten DNA-Analysen in der Bundesrepublik 1988 waren noch eine seltene Ausnahme. Heute gehört das Wattestäbchen, mit dem Speichelproben zur DNA-Analyse entnommen werden, zum wichtigsten Ausrüstungsgegenstand der Polizei. Längst geht es dabei nicht mehr nur um Kapitalverbrechen wie Mord oder Vergewaltigung. DNA-Proben werden bei jeder sich bietenden Gelegenheit entnommen ……  Gegen diese biologischen Dimensionen staatlicher Ãœberwachung hat das Gen-ethische Netzwerk (GeN) im Mai eine Kampagne gestartet, und am 26. August wollen wir mit einem Aktionstag auf die europaweite Vernetzung polizeilicher DNA-Datenbanken aufmerksam machen. Um möglichst viele Menschen für den Aktionstag zu mobilisieren, werden wir auf der Veranstaltung umfassend über Formen, Praktiken und Hintergründe polizeilicher DNA-Sammelwut informieren und diskutieren …..

mehr Infos beim Gen-ethischen Netzwerk

Forschung zu Vorratsdatenspeicherung

Die Projektgruppe verfassungsverträgliche Technikgestaltung (provet) der Universität Kassel und des Instituts für Europäisches Medienrecht (EMR), Saarbrücken, veranstalten eine Abschlusstagung des gemeinsamen Forschungsprojekts “Interessenausgleich im Rahmen der VorratsDatenSpeicherung (InVoDaS)”.

Ort & Zeit: Die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung findet am 7.9.2011 im Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin statt.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt untersucht unter der Leitung von Prof. Dr. A. Roßnagel mittels eines Rechtsvergleichs und einer verfassungsrechtlichen Analyse, wie ein optimierter Ausgleich der Interessen im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung erzielt werden kann.

Die Einzelheiten zum Programm und zur Konzeption der Veranstaltung sowie zum Anmeldeverfahren können auf der Webseite eingesehen werden.

Michael Palm: Low Definition Control

Überwachung und Kontrolle hören nicht auf, für Filmemacher eine ästhetische und thematische Herausforderung zu sein: Demnächst erscheint Malfunctions #1: Low Definition Control des österreichischen Dokumentaristen und Experimentalfilmers Michael Palm.

Low Definition Control ist ein dokumentarischer Science/Fiction-Film über die Konstruktion von Wahrheit und Wissen durch bildgebende Systeme in der Sozialkontrolle und der Medizin. Dabei bilden Begriffspaare wie Sicherheit und Risiko, Prävention und Kontrolle, Normalität und Abweichung die Ausgangspunkte für eine filmische Reflexion über den Stellenwert technischer Bilder und deren mediale Einbettung in neoliberale Entwürfe von Subjektivität und Selbstführung.

Der Film kombiniert körnige Aufnahmen von Alltagssituationen mit Interviews verschiedenener Experten zum Thema, u.a. Adrian Dabrowski von quintessenz, Eric Töpfer, Leon Hempel, Reinhard Kreissl, Thomas Lemke (und mir).

Der Film wird über das österreischische Kurzfilmlabel sixpackfilm vertrieben.

Überwachung: Geschäft ist Geschäft

Cisco und China gemeinsam gegen … nun ja … “crime”?

Western companies including Cisco Systems Inc. are poised to help build an ambitious new surveillance project in China—a citywide network of as many as 500,000 cameras that officials say will prevent crime but that human-rights advocates warn could target political dissent.

(Quelle: WSJ)