Month: Februar 2010

London calling

Auf tagesschau.de gibt es im Video-Blog “London Calling” den Beitrag “Great Britain is watching you”:

Kein Land hat mit dem Überwachungsstaat so ernst gemacht wie Großbritannien: Auf je 13 Einwohner kommt hier eine Kamera. Mehr Sicherheit bedeutet dies jedoch nicht. Denn es fehlt an Personal, um all die Bildschirme im Blick zu behalten. Die Konsequenz: noch mehr Kameras.

Leser/innen dieses Blogs werden darin nicht viel Neues erfahren. Interessant vor allem die Montage von Überwachungsaufnahmen eines Ladens, der ständig ausgeraubt wird und die Kommentare der Ladenbesitzer zur Nutzlosigkeit der Bilder.

Via netzpolitik.org.

Diskussion: Was bedeutet Sicherheit wirklich?

Ich möchte hier auf eine Veranstaltung hinweisen, die auch mit dem Thema des Blogs zu tun haben könnte und die bisher eher ein wenig zu kurz gekommen ist – nämlich die Verbindung von Surveillance Studies und Friedens/Konfliktforschung. Und da passt die Veranstaltung gut rein.

Neues Denken für eine Zukunft in Frieden.

Öffentliche Podiumsdiskussion des World Future Council (WFC) und des Carl Friedrich von Weizsäcker-Zentrums für Naturwissenschaft und Friedensforschung der Universität Hamburg. Vier WFC-Ratsmitglieder der Kommission Zukunftsgerechtigkeit und der Arbeitsgruppe Abrüstung & Demilitarisierung sprechen über militärische und menschliche, scheinbare und tatsächliche Sicherheit.

  • David Krieger (USA, Präsident der Nuclear Age Peace Foundation)
  • Dr. Rama Mani (Indien, Wissenschaftlerin und sicherheitspolitische Beraterin)
  • Hans-Christof Graf von Sponeck (Deutschland, Ehemaliger beigeordneter UNO-Generalsekretär)
  • Pauline Tangiora (Neuseeland, Maori-Älteste des Rongomaiwahine-Stammes)
  • Moderatorin hat Dr. Maja Göpel (WFC, Brüssel).

Sie werden Aspekte wie Konfliktbewältigung, nukleare Abrüstung, menschliche Sicherheit, die Rolle der Ökonomie und indigene Perspektiven beleuchten.

4. März um 20.00 Uhr
Hauptgebäude der Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1,
Hörsaal H.

Siehe auch:  www.worldfuturecouncil.org/2171.html
Die Diskussion wird in Englisch geführt!

Biometrische Theaterinstallation

ID – Eine biometrische Theaterinstallation

Bewußt und unbewußt hinterlassen wir permanent Datenspuren und werden von elektronischen Systemen identifiziert. Die technischen Geräte werden dabei immer raffinierter. Gesichtserkennungssoftware, Fingerabdruck, Iris- und Nacktscanner erfassen die Merkmale, und Daten, die dem Prüfsystem beglaubigen sollen, daß wir nun wirklich die sind, die wir sind und darstellen. Lukas Bangerter versucht mit dem neuen PLASMA Projekt 13 formal die Überlagerung von Installation/Environment mit der klassischen Frontal-Bühne.

Premiere: 04.03.2010, Theaterhaus Zürich

10. Schwarze Hafen-Nacht

Speicherstadt-Kaffeerösterei
23. Februar, 20:30 h, 5€

Das Hannibal Syndrom

Ein Abend zu einem ungeheuren Phänomen – Serienkiller
mit Nicole Drawer

Serienmörder üben eine unheimliche Faszination auf das Publikum aus. Filme wie Das Schweigen der Lämmer, Sieben oder Copykill locken Millionen in die Kinos. Was fasziniert an diesen Tätern?
Nicole Drawer  war Oberkommissarin beim Landeskriminalamt in Hamburg, stand für die „Real-Life-Krimiserie“ K11 vor der Kamera, arbeitete als verdeckte Ermittlerin – und hat sich intensiv mit der Psyche von Serienmördern auseinandergesetzt. Und außerdem ist sie Kriminalschriftstellerin: 2003 erschien ihr erster Kriminalroman (Allein mit deinem Mörder), im August 2009 schon der vierte (Das Echo ferner Tage)…

Neuerscheinung: Deep Search

Konrad Becker und Felix Stalder [Hg.]: Deep Search. Politik des Suchens jenseits von Google. Studienverlag & Transaction Publishers, 2009.

Information ist nutzlos, wenn sie nicht gefunden wird. Es ist kein Zufall, dass eine Suchmaschine wie Google zu einem der bedeutendsten Unternehmen des neuen Jahrhunderts werden konnte. Diese Maschinen bieten aber nicht nur praktische Hilfe in der Informationsflut. Im scheinbar neutralen Code dieser kognitiven Technologien steckt immer auch eine folgenreiche politische Philosophie

Der  Link zum Buch und zur Konferenz.

Buchvorstellung am Freitag, 5. Februar in Berlin @ b_books, Luebbener Straße 14, 10997 Berlin, um 21 Uhr.

Kameras können keine Muster erkennen

Als hätten wir es geahnt, aber zumindest gehofft: Der Aufsatz/Paper eines Informatikers zu den (Un)Möglichkeiten von Kameras Muster richtig zu erkennen könnte hilfreich für die Argumentation sein – aber wird das ein Argument gegen noch mehr und noch bessere Kameras sein? Ich befürchte nicht.

Kovesi P. (2009)  ‘Video Surveillance: Legally Blind? ‘ Proc. Aust. Pattern Recognition Society conference (DICTA09) pp. 204-211, IEEE Computer Society, December 2009, und hier gibt es auch noch den PowerPoint Vortrag.

Künstliche Aufregung – unsinnge Ãœberwachung?

Zeitungen und Fernsehen waren ganz nervös und witterten den nächsten großen Skandal – Funkkameras können angezapft werden! Ja, und? fragt sich der Bürger, Wissenschaftler oder Aktivist – davon reden wir seit Jahren – der Missbrauch lauert überall.

Ilka Kreutzträger hat es für die taz noch mal auf den Punkt gebracht. Ein Skandal ist nicht zu sehen – wohl aber jede Menge Dumm- und Frechheit.

Ähnlich kann man auch die Nutzung von Fingerabdruckscanner für die Anwesenheitskontrolle bei Gottesdiensten in einer polnischen Kirche sehen. Wenn es geht, wird es auch gemacht. Und wenn keine Regelungen gegen unsinnige und flächendeckende ANwendungen solcher Techiken existieren, kommen auch Kirchenleute auf komische Ideen – auch Gott sieht nicht alles, oder was ist die Ãœberlegung dahinter? Dabei sind die Kirchen ohnehin voll in  Polen, warum also diese Aufregeung? Es zeigt aber dass noch lange nicht alle Räume und Situationen überwacht werden, die man überwachen könnte.